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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Raubvogels glich.
   Wollte Cyrillon von ihm, daß er Psi-Kräfte demonstrierte? Larry empfand Angst. Nun mußte seine Tarnung als Darkovaner auffliegen. Er spürte seine Hand zittern, als Cyrillon den Stein hineinlegte. Er hob den Blick.
   Blendender Schmerz raste durch seinen Kopf und seine Augen. Er schloß sie unwillkürlich vor der übermächtigen Präsenz von etwas Unnatürlichem… . etwas, das im normalen Dasein überhaupt nicht existieren durfte. Ihm wurde übel. Als er die Augen wieder öffnete, sah Cyrillon ihn voll grimmiger Befriedigung an.
   »Aha. Du hast die Gabe, aber du bist nicht an Steine dieser Kraft gewöhnt. Schau noch einmal hin.«
   Larry senkte den Blick und schüttelte verneinend den Kopf.
   Cyrillon erhob sich, jede seiner Bewegungen wirkte wie eine Drohung. Sehr ruhig, ohne die Stimme zu heben, sagte er: »O doch, du wirst gehorchen.« Er nahm Larrys gefesselten Arm auf eine Weise, die rotglühende Schauer des Schmerzes durch seine verletzte Schulter jagte. »Oder nicht?«
   Larry sank halb besinnungslos auf der Bank nieder. Das Juwel rollte aus seiner erschlafften Hand, und er spürte, wie er in eine warme, dunkle und irgendwie angenehme Bewußtlosigkeit sank.
   »Nun denn«, sagte Cyrillon weit, weit weg. »Gebt ihm etwas Kirian .«
   »Zu gefährlich«, protestierte einer der Männer. »Wenn er die Kräfte einiger der Altons besitzt… «
   Cyrillon sagte ungeduldig: »Hast du nicht gesehen, wie ihm beim Anblick des Steins übel geworden ist? Er hat noch keine Macht! Das Risiko gehen wir ein!«
   Larry spürte, wie einer der Männer seine Hand ergriff und den Arm auf den Rücken drehte, ein anderer öffnete mit großer Sorgfalt eine kleine Phiole, aus der ein seltsamer Geruch emporstieg. Larry, der sich an die geistige Sondierung des toten Waldhüters erinnerte - was hatte Valdir getan? -, wehrte sich verzweifelt, aber der Mann, der ihn festhielt, preßte den Daumen gegen seinen Kiefer und zwang ihn, ihn zu öffnen, während der andere den Inhalt der Phiole in seinen Mund goß.
   Er wand sich, erwartete Wärme, Säure, Rauch, aber zu seiner Überraschung war die Flüssigkeit, wenngleich bitterkalt, fast ohne Eigengeschmack. Fast bevor sie seine Zunge berührte, schien sie zu verdampfen. Das Gefühl war außerordentlich unangenehm, als würde ein seltsames Gas in seinem Kopf explodieren; sein Blick verschwamm, normalisierte sich wieder. Cyrillon hielt ihm den Stein vor die Augen; er erkannte zu seiner unglaublichen Erleichterung, daß es sich nunmehr nur noch um ein blaues Glühen handelte, ohne das übelkeiterregende Gefühl des Unnatürlichen .
   Cyrillon sah ihn eindringlich an.
   Wie Schatten, die sich in dem blauen Leuchten bewegten, wurden Gestalten für Larry sichtbar. Eine Gruppe von Männern ritt vorüber, Valdirs große Gestalt deutlich voran, ein paar seltsam geformte Hügel im Hintergrund. Dies verblaßte, wurde zum Gesicht von Lorill Hastur, der eine graue Kapuze trug, und dahinter konnte Larry traumhaft die Gebäude des Raumhafen-Hauptquartiers ausmachen. Wieder verschwamm alles, dann sah Larry eine kleine, untersetzte Gestalt auf einem grauen Pferd, die tief gebeugt im Sattel saß und gegen den Wind galoppierte, allmählich wurde das Bild vor seinen Augen deutlicher…
   Plötzlich wurde Larry klar, was geschah. Irgendwie sah er durch diesen Zauberstein Bilder, und sie wurden zu Cyrillon des Trailles übertragen - warum? Warum? Wollte er durch Larry das Volk des Tals ausspionieren? Mit einem Aufschrei schlug Larry die Arme vors Gesicht und sah das Bild verblassen, unscharf werden, sich auflösen. Blinder Haß auf den grausamen Mann stieg in ihm hoch, der ihn auf diese Weise benutzte - Kennard Alton, wie er glaubte, gegen seine eigenen Leute benutzte -, ein Haß, wie er ihn noch auf keinen Menschen empfunden hatte. Er hätte ihn am liebsten niedergeschossen…
   Und sein Zorn wallte heiß und rot auf, Cyrillon des Trailles riß ihm den Kristall aus der Hand und schlug Larry schmerzhaft mit der Hand über das Gesicht. Larry sank zu Boden, und der vor Zorn rasende Cyrillon trat nach ihm, verfehlte ihn aber und sank erschöpft auf die Bank.
   Einer der Männer sagte: »Ich habe dich gewarnt, ihm kein Kirian zu geben. Du hast ihm zuviel gegeben.«
   Cyrillon sagte mit belegter Stimme: »Ich hätte es besser wissen müssen… . die verfluchte Rasse hat in ihm einen Übermittler gezeugt. Der Bursche wußte nicht einmal, was er

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