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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nüchtern und deprimierend, aber wahrscheinlich konnte er sich glücklich schätzen, daß er sich nicht in irgendeinem dunklen Verließ befand; was er flüchtig vom Äußeren der Festung gesehen hatte, hatte schon den Eindruck erweckt, als befänden sich Kerker unterhalb der Steinmauern.
   Bisher war er nicht verletzt worden. Er hatte, immerhin, die Freiheit seines Zimmers. Nach einer Weile vermochte er mit der rechten Hand hinreichend gut zu essen, aber er hatte nie gedacht, wie hilflos jemand mit nur einem Arm sein konnte; er konnte beim Gehen nicht einmal richtig balancieren. Morgens und abends brachten sie ihm etwas zu essen: eine Art grobkörniges Brot mit Nüssen, Brei aus einem unbekannten Getreide, Streifen wohlschmeckenden Fleisches und einen undefinierbaren seifenähnlichen Stoff, den er für Käse hielt.
   Als er Schritte auf dem Flur hörte, richtete er sich auf. Es hätte jemand mit dem Frühstück sein können, aber er erkannte den schweren, unregelmäßigen Gang von Cyrillon des Trailles. Cyrillon hatte ihn zuvor nur einmal besucht, um sich kurz über den Inhalt seiner Taschen zu informieren.
   »Keine Waffen«, hatte der Mann Kyro ihn informiert und die Habseligkeiten hochgehalten, die Larry bei sich gehabt hatte. Cyrillon betrachtete sie. Als er den terranischen Erste-Hilfe-Kasten sah, runzelte er wütend die Stirn und warf ihn in eine Ecke; Larrys mechanischen Schreiber erprobte er mit der Fingerspitze und steckte ihn dann in die eigene Tasche. Die anderen Gegenstände sah er nur kurz an und warf sie dann neben dem Jungen zu Boden: etwas Kleingeld, ein zerknittertes Taschentuch, ein kleines Notizbuch. Larrys zusammengeklapptes Taschenmesser betrachtete er argwöhnisch und fragte: »Was ist das?«
   Larry öffnete es, dann trat er sich im Geiste selbst in den Hintern. Er hätte das Messer vielleicht irgendwie gebrauchen können, auch wenn die Klinge abgebrochen war - er benutzte es fast nur dazu, Schnüre zu schneiden oder zu schnitzen. Es hatte einen Korkenzieher, eine kleinere magnetisierte Klinge und auch einen Haken, um Lebensmitteldosen zu öffnen.
   Kyro sagte: »Ein Messer? Das wirst du ihm doch nicht lassen wollen!«
   Cyrillon zuckte verächtlich die Schultern. »Mit einer Klinge, die kaum größer als mein kleiner Finger ist? Das wird ihm eine Menge nützen!« Er warf es zu den anderen Dingen. »Ich wollte nur wissen, ob er eine der Comyn -Waffen bei sich hat.« Er lachte laut und verließ die Zelle, und Larry hatte ihn nicht wiedergesehen, bis er heute morgen seine schweren Schritte hörte.
   Er verspürte den kindischen Impuls, unter das Bett zu kriechen und sich zu verbergen, aber er bezwang ihn und stand zitternd auf. Drei Männer traten ein, nach einem Augenblick von dem immer noch maskierten Cyrillon gefolgt.
   Larry war mittlerweile aufgefallen, daß ihn Cyrillon trotz aller Verachtung mit einem Respekt behandelte, der schon fast an Ehrfurcht grenzte. Den Grund dafür konnte Larry sich kaum vorstellen. Cyrillon blieb vor dem Bett stehen und befahl: »Steh auf, und komm mit uns, Alton.«
   Larry stand unsicher auf und gehorchte. Er hatte Verstand genug einzusehen, daß jede Form von Weigerung oder Trotz keinem nützen würde - abgesehen vielleicht von seinem Stolz - und lediglich zu weiteren Repressionen führen konnte. Er sollte seine Kraft besser sparen, bis er etwas wirklich Nützliches tun konnte.
   Sie führten ihn in einen Raum, wo ein Kaminfeuer brannte, und Larrys Zittern wurde so heftig, daß Cyrillon ihn mit einer Geste der Verachtung zum Kamin winkte. »Diese Comyn -Bälger sind alle verweichlicht… dann wärme dich!«
   Nachdem er sich aufgewärmt hatte, bedeutete Cyrillon ihm, auf einer Bank Platz zu nehmen. Aus einem Lederbeutel zog er etwas in Tuch Eingehülltes. Er sah Larry an und schürzte die Lippen.
   »Ich wage kaum zu hoffen, daß du es mir leichtmachen wirst, Alton - oder dir.«
   Aus dem Tuch nahm er ein Juwel, das blau leuchtete, ein Juwel, erkannte Larry, von der seltsamen Art, wie Kennard es ihm gezeigt hatte. Dieses befand sich in einer Fassung aus Gold, mit zwei Ösen an jeder Seite.
   »Ich verlange, daß du für mich hier hineinsiehst«, sagte Cyrillon, »und wenn es dir hinterher leichter fällt, deinen Stolz zu wahren, kannst du deinem Volk sagen, du hast es unter der Androhung getan, daß man dir die Kehle durchschneiden würde.«
   Er lachte sein schreckliches rauhes Lachen, das so sehr dem Schrei eines

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