Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
menschliches Wesen behandelte, und dafür war er dankbar. »Ich dachte, ich solle als offizieller Vertreter gehen. Dann bekomme ich keinen Paß?«
   Der junge Mann zuckte die Schultern. »Wer sollte ihn ausstellen? Sie müßten diese Welt nach fünf Jahren eigentlich besser kennen. Terraner, überhaupt Leute des Imperiums, sind außerhalb der Handelsstadt nicht beliebt. Oder haben Sie sich nicht die Mühe gemacht, Anweisung Nummer zwei zu lesen?«
   »Nicht das Kleingedruckte.« Er wußte, daß Imperiumsleute mit sofortiger Deportation bestraft wurden, wenn sie ohne Erlaubnis irgendein Gebiet des Planeten außerhalb der Handelszonen betraten. Barron hatte nie den Wunsch dazu verspürt, und deshalb hatte er sich auch nie die Frage gestellt, warum das so war. Ein fremder Planet war ein fremder Planet - es gab Tausende von ihnen -, und seine Arbeit war immer innerhalb der Zone gewesen.
   Jetzt nicht mehr.
   Der junge Mann war in gesprächiger Stimmung. »Fast alle Terraner von Vermessung und Erkundung oder den anderen Verbindungsjobs tragen darkovanische Kleidung. Sie ist wärmer, und man sammelt dann keine Menschenmenge um sich. Hat Ihnen das niemand gesagt?«
   Barron schüttelte den Kopf. Er erinnerte den Angestellten nicht daran, daß ihm seit einigen Tagen niemand irgend etwas gesagt hatte. So oder so, er würde stur bleiben. Er tat seine Pflicht im Dienst des Imperiums - es war die ihm offiziell zugewiesene Aufgabe -, und er ließ sich von den Darkovanern nicht vorschreiben, wie er sich anziehen oder benehmen solle. Wenn den Darkovanern seine Kleidung nicht gefiel, konnten sie beginnen, Toleranz gegen fremde Sitten zu lernen. Das wurde von jedem Mann, der Arbeit für das Terranische Imperium annahm, als erstes verlangt. Er war zufrieden mit seiner leichten, warmen synthetischen Jacke und Hose, seinen weichen, ausgeschnittenen Sandalen und seinem kurzen, gefütterten Mantel, der den Wind abhielt. Viele Darkovaner in der Handelsstadt hatten diese Kleidung übernommen; sie war bequem und unzerstörbar. Warum sie wechseln? Etwas steif erklärte er: »Es ist ja nicht so, als ob ich die Uniform der Raumpolizei trüge. Sicher, das wäre eine Verletzung des guten Geschmacks. Aber diese Sachen?«
   Der Angestellte antwortete mit einem rätselhaften Schulterzucken. »Es ist Ihr Begräbnis«, sagte er. »Da, ich glaube, jetzt kommt Ihre Transportgelegenheit.«
   Barron blickte die mit Kopfsteinen gepflasterte Straße hinunter, entdeckte jedoch keine Spur von einem sich nähernden Fahrzeug. Da war die übliche Schar von Müßiggängern, Frauen in dicken Umschlagtüchern gingen ihren Geschäften nach, und drei Männer führten Pferde. Er wollte schon fragen: »Wo?« und merkte dann, daß die drei Männer, die gerade auf das Tor zugingen, vier Pferde führten.
   Er schluckte schwer. Auf allgemeine Weise war ihm bekannt gewesen, daß die Darkovaner wenig Technik besaßen und keine motorisierten Fahrzeuge benutzten. Sie hatten verschiedene Pack- und Zugtiere, hiesige Verwandte des Büffels und der größeren Rotwildarten, und zum Reiten Pferde, wahrscheinlich von Tieren abstammend, die vor etwa hundert Jahren von Nova Terra importiert worden waren. Das ließ sich einsehen. Das darkovanische Terrain eignete sich nicht für Straßenbau in großem Umfang, die Bevölkerung hatte kein Interesse daran, und große Bergbau- und Fabrikunternehmen, die einen Oberflächentransport notwendig machen, gab es sowieso nicht. Barron, sicher innerhalb der Zone, hatte all dies bemerkt, und seine Reaktion war gewesen: »Na und?« Es hatte ihn wenig gekümmert, wie die Darkovaner lebten; das hatte nichts mit ihm zu tun. Seine Welt war der Kontrollturm: Raumschiffe, Fracht, Passagier-Transit - Darkover war ein wichtiger Knotenpunkt für den Langstrecken-Hyperflug, weil es so passend zwischen dem oberen und dem unteren Arm der Galaxis lag -, Vermessungsschiffe und dazu die verschiedenen Traktoren und Oberflächenfahrzeuge, die sie alle versorgten. Barron war auf den Wechsel vom Raumschiff zu Packtieren nicht vorbereitet.
   Die drei Männer hielten an und ließen die Zügel der Pferde los, die gut trainiert waren und stillstanden. Der vorderste der drei, ein schlanker junger Mann in den Zwanzigern, fragte: »Sie sind der terranische Vertreter Daniel Firth Barron?« Er hatte einige Schwierigkeiten mit dem Namen.
   » Z’par servu .« Die höfliche darkovanische Phrase, zu Ihren Diensten , entlockte dem jungen Mann ein

Weitere Kostenlose Bücher