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Darkover 16 - Die Winde von Darkover

Titel: Darkover 16 - Die Winde von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Westen, Messer im Gürtel und kleinere Messer in Taschen am Stiefelschaft. Gwynn besaß dazu noch ein Schwert, obwohl es beim Reiten über die Kruppe seines Pferdes hin und her schwang. Ihre Haare waren unterhalb der Ohren glatt abgeschnitten. Barron entdeckte an ihnen eine Vielzahl von Amuletten und Schmuckstücken. Die jungen Männer wirkten wild, prächtig und barbarisch. Barron, der sich seines durch und durch zivilisierten Aussehens in Kleidung, Haartracht, Haltung und Benehmen bewußt war, fühlte sich merkwürdig eingeschüchtert. Verdammt noch mal, auf so etwas war ich nicht vorbereitet!
   Sie ritten zuerst durch die kopfsteingepflasterten Straßen, zwischen den gedrängten Häusern und Märkten der Altstadt dahin, dann auf breiteren, glatteren Steinstraßen, vorbei an Häusern, die in Gärten zurückgesetzt waren, und fremdartigen hohen Türmen. Schließlich endete die Steinstraße auf zertrampeltem Gras, und die Reiter bogen zur Seite ab und auf eine lange, niedrige Einfriedung zu. Zäune und Tore aus Holz und Stein umgaben eine Art Hof mit rötlicher, festgetretener Erde, wo mehrere Dutzend seltsam gekleideter Männer sich mit unterschiedlichen Dingen beschäftigten: Sie be- und entluden Tiere, sattelten und striegelten sie, kochten über offenen Feuern oder Kohlenpfannen, wuschen und spritzten an einem hölzernen Trog und trugen Eimer mit Futter und Wasser zu den Tieren. Es war sehr kalt und sehr verwirrend, und Barron war froh, als sie endlich im Lee einer rauhen Steinmauer ankamen, wo ihm erlaubt wurde, von seinem Pferd zu rutschen und es auf Colryns Nicken hin einem Mann in derber Kleidung zu übergeben, der es wegführte.
   Zwischen Gwynn und Lerrys - Colryn blieb zurück, um für die Tiere zu sorgen - ging Barron zu einem Unterstand, dessen Dach und Wand vor dem Wind schützte. Lerrys sagte: »Ihr seid das Reiten nicht gewöhnt; ruht Euch doch aus, während wir Essen kochen. Und habt Ihr kein Reitzeug? Ich kann Euch Euren Beutel bringen - es wäre besser, wenn Ihr Euch jetzt umziehen würdet.«
   Obwohl Barron wußte, daß der Junge freundlich sein wollte, reizte ihn das ständige Herumhacken auf diesem Thema. »Die Sachen, die ich bei mir habe, sind genau wie diese hier, tut mir leid.«
   »In dem Fall solltet Ihr lieber mit mir kommen.« Lerrys führte ihn wieder aus dem Unterstand hinaus und durch das entgegengesetzte Tor in dem langen Zaun. Köpfe drehten sich ihnen nach, als sie vorübergingen. Jemand rief etwas, und Männer lachten schallend. Barron vernahm wiederholt ein gemurmeltes Terranan , das keine Übersetzung erforderte. Lerrys drehte sich um und sagte bestimmt: » Chaireth .« Darauf folgte ein kurzes Schweigen und dann ein Durcheinander von leisen Worten und Gebrummel. Der rothaarige junge Mann winkte ihnen, und sie alle entfernten sich mit so etwas wie Ehrerbietung. Schließlich erreichten die beiden einen Markt oder Laden - hauptsächlich Tonkrüge und primitive Glaswaren. Eine Menge loser Kleidungsstücke lag über Körben und Fässern. Lerrys erklärte fest: »Ihr könnt in dem Zeug, das Ihr anhabt, nicht durch die Berge reiten. Es ist nicht meine Absicht, Euch zu beleidigen, aber es ist unmöglich.«
   »Ich habe keinerlei Anweisungen erhalten… «
   »Hört zu, mein Freund… « - Lerrys benutzte das darkovanische Wort Com’ii - »… Ihr habt keine Ahnung, wie kalt es im Freien wird, besonders oben in den Bergen. Eure Kleider mögen warm sein – «, er berührte den leichten synthetischen Stoff » - aber nur für den Aufenthalt unter Dach und Fach. Die Hellers sind die Knochen der Erde. Eure Füße werden wund, wenn Ihr in diesen Dingern reitet, ganz zu schweigen von… «
   Barren, jetzt in schrecklicher Verlegenheit, mußte tonlos eingestehen: »Ich kann es mir nicht leisten.«
   Lerrys holte tief Atem. »Mein Pflegevater hat mir befohlen alles zu besorgen, was für Ihr Wohlbefinden notwendig ist, Mr. Barron.« Barron wunderte sich über diese Form der Anrede. Die Darkovaner benutzten keine Titel, allerdings sprach Lerrys ein ausgezeichnetes Terranisch. Ob der junge Mann Dolmetscher von Beruf war?
   »Wer ist Euer Pflegevater?«
   »Valdir Alton vom Comyn -Rat«, antwortete Lerrys kurz. Sogar Barron hatte von den Comyn gehört, der Kaste erblicher Herrscher, und es brachte ihn zum Schweigen. Wenn die Comyn etwas damit zu tun hatten und wollten, daß er darkovanische Kleidung trug, war es sinnlos, sich dem zu widersetzen.
   Eine Weile wurde

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