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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dem sich Lew sanft, aber bestimmt entzog.
   Lew blieb an der verzierten Doppelflügeltür stehen und sah stirnrunzelnd auf die davor postierte Wache. »Ihr bewacht einen Gast, Sir?«
   »Sicherheitsmaßnahme, Dom Lewis. Lord Beltran hat befohlen aufzupassen, daß niemand ihn stört. Nicht jeder ist den Talbewohnern freundlich gesonnen. Seht!« Er stieß die Tür auf. »Sie ist nicht verschlossen.«
   Lew ging hinein und rief: »Danilo!« Regis folgte ihm und warf einen Blick auf die luxuriöse, altmodische Einrichtung. Danilo trat aus einem Nebenzimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
   Regis spürte überwältigende Erleichterung. Er bekam kein Wort heraus. Lew lächelte. »Du siehst«, sagte er, »er ist lebendig, gesund und unverletzt.«
   Danilo warf mit einer kämpferischen Geste den Kopf zurück. Er sagte: »Habt ihr ihn auch gefangengenommen?«
   »Wie mißtrauisch du bist, Danilo«, antwortete Lew. »Frag ihn selber. Ich schicke euch Diener, die sich um euch kümmern.«
   Er berührte Regis leicht am Arm. »Meine eigene Ehre habe ich verschworen, daß euch beiden nichts geschieht und ihr unbehelligt wieder abreisen könnt, wenn es euch besser geht.« Dann fügte er noch hinzu: »Paß gut auf ihn auf, Dani.« Dann schloß er die Tür hinter sich.

18
(Lew Altons Erzählung)
Als ich zurück ins Kaminzimmer kam, spielte Thyra immer noch Harfe, und ich merkte, daß ich nur sehr kurze Zeit fort gewesen war. Sie sang immer noch die Ballade von dem verfemten Wüterich.

Und wann kehrst du zurück?
Bruder sag's mir, sag's mir.
Wenn Sonne und Mond zusammen aufgehen,
Und das wird nimmer geschehn.

Das Lied mußte unglaublich alt sein, dachte ich, und sonderbar, daß von einem Mond die Rede war und nicht von vieren! Beltran war zurückgekommen und starrte wütend und abwesend ins Feuer. Er hatte sicher die verdiente Strafpredigt von Kermiac bekommen. Bisher hatte uns die Krankheit des alten Mannes davon abgehalten, ihm zu erzählen, was Beltran getan hatte. Ich war in Sorge, weil Beltran verstimmt war - denn ich konnte nichts dafür, ich mochte ihn und verstand seine Gründe für die voreilige Handlungsweise. Aber was er Danilo angetan hatte, war unverzeihlich, und auch ich war wütend auf ihn.
   Und er wußte es. Seine Stimme, als er sich zu mir umwandte, klang widerspenstig.
   »Jetzt, wo du das Kind zu Bett gebracht hast… «
   »Laß deinen Spott über den Jungen, Vetter«, sagte ich. »Er ist noch jung, aber Manns genug, allein die Hellers zu überqueren. Ich würde es nicht tun.«
   »Das hat mir Vater auch schon gesagt«, antwortete Beltran. »Er war voll des Lobs für den Mut und das gute Benehmen des Jungen! Ich brauche es nicht noch einmal von dir zu hören!« Und wieder wandte er mir den Rücken zu. Nun, ich hatte nur wenig Mitleid mit ihm. Er hätte uns jede Chance auf Danilos Freundschaft und Hilfe verscherzen können, und Danilos Hilfe, das sah ich nun deutlich, war das einzige, was diesen Zirkel noch retten konnte. Wenn man Beltrans Laran voll zur Entfaltung bringen konnte und wir mit Danilos Hilfe noch ein paar andere Telepathen entdeckten und erweckten, gab es eine Chance - zwar nur eine geringe Chance, aber eine, die ich eingehen wollte -, daß es uns irgendwie gelingen würde, die Sharra-Matrix unter Kontrolle zu bringen. Ohne Danilos Mitarbeit schien es hoffnungslos.
   Marjorie lächelte und sagte: »Dein Freund wollte nicht mit mir reden und mich ansehen. Aber ich würde ihn gern kennenlernen.« »Er ist aus dem Tal, Liebes, und findet es unhöflich und tölpelhaft, ein Mädchen anzustarren. Aber er ist ein guter Freund.«
   Kadarin kräuselte die Lippen. »Aber er ist nicht deinetwegen über die Berge gekommen, sondern wegen des Syrtis-Jungen.«
   »Ich bin aus freien Stücken hier, und Regis wußte das«, gab ich zurück, lachte dann aber herzlich. »Bei meinen möglicherweise nicht existierenden Vorvätern, Bob - hältst du mich für eifersüchtig? Ich bin kein Mann für kleine Jungen, aber Regis wurde mir als kleines Kind anvertraut. Er ist mir lieber als mein eigener Bruder.«
   Marjorie lächelte ihr atemberaubendes Lächeln und sagte: »Dann werde ich ihn auch lieben.«
   Thyra blickte auf und spottete, begleitet von einigen Akkorden auf der Harfe: »Komm, Marjorie, du bist Bewahrerin. Wenn dich ein Mann anrührt, wirst du in Rauch und Feuer aufgehen oder so.«
   Eisige Schauder überfielen mich plötzlich. Marjorie von Sharras Flammen

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