Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
außerhalb der Arbeit. Ich weiß aus den letzten paar Tagen und aufgrund der Hypnosesitzungen jetzt eine Menge Dinge, die mir oder einem anderen zu erzählen ihm nicht einmal im Traum eingefallen wäre. Dinge, die unter den Punkt berufliche Schweigepflicht fallen - selbst Ihnen gegenüber. Und aus diesem Grund habe ich Kendricks mitgeschickt. Sie müssen die Möglichkeit, daß er Sie erkennen wird, einfach akzeptieren. Ist das da unten nicht Carthon?«

Carthon lag am Fuße der letzten Ausläufer der Hellers. Die Siedlung war alt, ausgedehnt und flach, braungebrannt vom Staub von fünftausend Jahren. Kinder liefen heran, um dem Copter zuzusehen, als wir in der Nähe der Stadt landeten; in der Nähe der Hellers flogen nur selten Flugzeuge tief genug, um gesehen werden zu können.
   Forth hatte seine Mannschaft vorausgeschickt und am Rande der Stadt auf einem abgelegenen, weiten Platz, der möglicherweise einmal einem großen Warenhaus oder einem zusammengefallenen Palast als Fundament gedient hatte, lagern lassen. Im Innern befanden sich ein paar Lastwagen, die praktisch nur noch aus Skelett und Ladefläche bestanden, wie alle Technologie, die man von Terra hierhergebracht hatte. Es waren auch Packtiere da, dunkle Umrisse in der Dämmerung. Mit nahezu genialer Unordentlichkeit hatte man Kisten aufgestapelt, an deren äußerstem Ende ein Feuer brannte, um das sich fünf oder sechs Männer in darkovanischer Kleidung - weitärmeligen Hemden, enganliegenden Hosen und Halbstiefeln - scharten und sich unterhielten. Als Forth, Kendricks und ich auf sie zukamen, standen sie auf. Forth begrüßte sie in nachlässigem und stark akzentuiertem Darkovanisch und wechselte dann zu terranischem Standard über während einer der Männer ihn übersetzte.
   Nach darkovanischer Sitte stellte er mich einfach als Jason vor und ich sah mir die Männer der Reihe nach an. Zu der Zeit, als es mir noch Spaß gemacht hatte, in den Bergen herumzuklettern hätte es mir Spaß gemacht, mir meine eigene Mannschaft auszusuchen; aber wer immer auch diese hier zusammengestellt hatte mußte etwas von der Sache verstehen.
   Drei der Männer waren Bergdarkovaner, zähe und schlanke Burschen, die sich so ähnlich waren wie Brüder, und kurz darauf erfuhr ich, daß sie das in der Tat auch waren. Sie hießen Hjalmar, Garin und Vardo. Sie waren alle über einen Meter achtzig groß und Hjalmar ragte noch um einen Kopf und eine Schulterhöhe über seine Brüder, die ich nie auseinanderzuhalten lernte, hinaus. Der vierte Mann, ein Rotschopf, war sichtlich besser gekleidet als die anderen und wurde mir als Lerrys Ridenow vorgestellt. Sein Doppelname deutete darauf hin, daß er der darkovanische Hocharistokratie angehörte. Er war muskulös und kraftvoll gebaut, aber seine Hände kamen mir verdächtig gepflegt vor für einen Mann aus den Bergen, so daß ich mich fragte, wie es wohl um seine Erfahrungen bestellt sein mochte.
   Der fünfte Mann, der mir die Hand schüttelte, unterhielt sich mit Kendricks und Forth, als seien sie alte Freunde. »Kenne ich Sie nicht von irgendwoher, Jason?«
   Er sah aus wie ein Darkovaner und trug Eingeborenenkleidung, aber da Forth mich bereits vorgewarnt hatte, erschien mir der Angriff die beste Verteidigung.
   »Sind Sie Terraner?«
   »Mein Vater war Terraner«, erwiderte der andere, und ich verstand. So etwas war natürlich nicht ungewöhnlich, für einen Planeten wie Darkover allerdings etwas heikel. Unbekümmert sagte ich: »Möglicherweise haben wir uns im Hauptquartier schon mal gesehen. Ich weiß allerdings noch nicht, wo ich Sie hinstecken soll.«
   »Ich bin Rafe Scott. Ich hatte gedacht, ich würde alle professionellen Führer auf Darkover kennen, aber ich muß sagen, daß die Hellers nicht gerade mein Fachgebiet sind«, gab er zu. »Welche Route sollen wir Ihrer Meinung nach einschlagen?«
   Ich fand mich plötzlich im Mittelpunkt der Männergruppe wieder, ließ mir eine der dünnen, süßlichen darkovanischen Zigaretten anbieten und warf einen Blick über den Plan, den jemand auf die Oberseite einer Kiste gekritzelt hatte. Ich borgte mir einen Stift von Rafe, beugte mich über die Kiste und zeichnete eine grobe Übersicht des Gebietes, an das ich mich aus meinen Kindheitstagen noch gut erinnerte. Was Blutkörperchen anbetraf, so mochten diese mich in Verwirrung versetzen, aber wenn es um das Bergsteigen ging, wußte ich genau, was ich tat. Rafe, Lerrys und die darkovanischen Brüder drängten

Weitere Kostenlose Bücher