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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Ankunft der Söhne des Lichts auf Darkover gelebt hatte.
   Sie sagte leise: »Du bist also jenseits der Sterne gewesen, Lew Alton?«
   Es wäre nicht richtig zu behaupten, die Stimme sei unfreundlich gewesen. Dazu war sie nicht menschlich genug. Sie klang, als sei ihr die Anstrengung zuviel, mit richtigen, lebenden Menschen zu reden, als störe unser Leben den kühlen kristallenen Frieden, der hier immer hätte herrschen sollen. Callina, die daran gewöhnt war - so nahm ich jedenfalls an -, antwortete ehrerbietig.
   »Du siehst alles, Mutter. Du weißt, was wir gesehen haben.«
   Eine Andeutung von Leben überflog das alte Gesicht. »Nein, nicht einmal ich kann alles sehen. Und du hast die einzige Möglichkeit abgelehnt, wie ich dir hätte helfen können. Du weißt, daß ich außerhalb dieses Ortes jetzt keine Macht mehr habe.« Ihre Stimme gewann an Kraft, als ermuntere unsere Anwesenheit sie.
   Callina senkte tief den Kopf. »Du hilfst mir mit deiner Weisheit, Ashara«, hauchte sie. Die alte Zauberin deutete ein Lächeln an.
   »Erzählt es mir«, forderte sie uns auf.
   Wir setzten uns zusammen auf eine Glasbank zu Asharas Füßen und berichteten ihr von den Ereignissen der letzten paar Tage. Zuletzt fragte ich sie: »Kannst du die Sharra-Matrix duplizieren?«
   »Nicht einmal ich kann die Gesetze von Materie und Energie ändern«, antwortete sie. »Aber ich wünschte, du wüßtest weniger von der terranischen Wissenschaft, Lew.«
   »Warum?«
   »Weil du mit deiner Ausbildung nach Erklärungen suchst. Dein Geist wäre stetiger, würdest du sie Götter, Dämonen, heilige Talismane nennen, wie die Comyn es vor langer Zeit taten. Sharra - ein Dämon? Ebensowenig, wie Aldones ein Gott ist.« Sie lächelte. »Und doch sind sie lebendige Wesenheiten. Auch sind sie weder gut noch böse, obwohl sie im Kontakt mit Menschen als das eine oder das andere erscheinen mögen. Wie heißt es in der alten Legende?«
   Callina flüsterte: »Sharra wurde in Ketten gelegt von dem Sohn Hasturs, dem Sohn Aldones', der der Sohn des Lichts ist… «
   »Ritual«, fiel ich ungeduldig ein. »Aberglaube!«
   Das stille alte Gesicht wandte sich mir zu. »So denkst du? Was weißt du über Aldones' Schwert?«
   Ich schluckte. »Es ist… die Waffe gegen Sharra. Vermutlich ist es eine Matrix, die wie die Sharra-Matrix in einem Schwert verborgen ist.«
   Wie dem auch sei, ich hielt das für eine hypothetische Diskussion, und das sagte ich auch. Aldones' Schwert lag in der Rhu fead , dem heiligen Ort der Comyn, und hätte sich deshalb ebensogut in einer anderen Galaxis befinden können.
   Es gibt solche Dinge auf Darkover. Sie sind unzerstörbar, und sie sind so mächtig und so tödlich, daß man sie nicht einmal dem Comyn oder den Bewahrerinnen anvertrauen will.
   Die Rhu fead ist von Matrices so geschützt, daß niemand als ein dem Rat angehörender Comyn sie zu betreten vermag. Einem Außenseiter ist es unmöglich, in das Gebäude einzudringen, ohne den Verstand zu verlieren. Bis er die Kraftfelder durchdrungen hätte, wäre er ein Schwachsinniger, der sich nicht mehr erinnert, warum er hergekommen ist.
   Im Inneren jedoch - die Comyn, die vor tausend Jahren lebten, waren darauf bedacht gewesen, diese Gegenstände aus ihrer eigenen Reichweite zu bringen. Kein Comyn kann sie berühren. Ein Außenseiter wäre ohne weiteres imstande, sie in die Hand zu nehmen, aber das Kraftfeld, das sie umgibt, weist jeden Comyn ab.
   Ich sagte: »Seit dreihundert Generationen hat jeder skrupellose Comyn versucht, die Schutzmaßnahmen zu umgehen.«
   »Aber keiner von ihnen hatte eine Bewahrerin auf seiner Seite«, erklärte Callina. Sie sah Ashara an. »Ein Terraner?«
   »Vielleicht«, nickte Ashara, »auf jeden Fall ein Außenseiter. Kein auf Darkover geborener Terraner, dessen Geist sich den Kräften hier angepaßt hat, sondern ein ganz Fremder. Er würde mühelos eindringen, wo wir ausgeschlossen sind. Sein Geist wäre gegen diese Energien verschlossen und versiegelt, weil er gar nicht wüßte, daß sie da sind.«
   »Großartig«, bemerkte ich. »Ich habe also nichts weiter zu tun, als fünfzig Lichtjahre hinauszureisen und jemanden mit zurückzubringen, ohne ihm irgend etwas zu erzählen, weder über diesen Planeten noch über die Aufgabe, für die wir ihn brauchen. Hoffen wir, daß er genug telepathisches Talent hat, um zu kooperieren.«
   Asharas farblose Augen verrieten

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