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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zeigen, das ist alles.« Aber ich fragte mich, ob das wirklich alles war.
   »Bitte… « - Kathie berührte meinen Arm - »… Lass uns aufhören. Auf Vainwal war ich eine ganz gute Tänzerin, hier jedoch komme ich mir wie ein stolpernder Elefant vor!«
   »Wahrscheinlich hast du keinen so intensiven Unterricht gehabt.« Für mich war dies das Merkwürdigste an Terra: die Gleichgültigkeit, mit der die Leute dies eine Talent betrachteten, durch das sich der Mensch vom vierfüßigen Tier unterscheidet. Auf Darkover gibt es ein Sprichwort: Nur Menschen lachen, nur Menschen tanzen, nur Menschen weinen . Frauen, die nicht tanzen können - mangelt es ihnen nicht an echter Schönheit?
   Ich wollte Kathie in die Ecke zurückführen, wo die jungen Frauen warteten, und als ich mich umdrehte, sah ich Callina den Ballsaal betreten. Und für mich verstummte die Musik.
   Ich habe die schwarze Nacht des interstellaren Raums gesehen, besetzt mit hundert Millionen Sternen. So sah Callina aus, umhüllt von einem Gespinst, das wie aus diesem Himmel gerissen war, das dunkle Haar in einem Netz aus blassen Konstellationen. Überall wurde die Luft angehalten, wurde erschrocken aufgekeucht.
   »Wie schön sie ist«, flüsterte Kathie. »Aber was stellt ihr Kostüm dar? So etwas habe ich noch nie gesehen… «
   »Ich habe keine Ahnung«, log ich. Die Geschichte wird in der Ballade von Hastur und Cassilda erzählt, der ältesten Legende der Comyn. Camilla wird anstelle ihrer hellen Schwester von dem Schattenschwert durchbohrt und geht ein in das Reich der Dunkelheit, wo Avarra, die Dunkle Mutter der Geburt und des Todes, herrscht… Ich konnte mir nicht vorstellen, aus welchem Grund eine Frau am Vorabend ihrer Hochzeit, auch wenn sie diese Ehe nicht wünscht, in einem solchen Kleid erscheint. Was würde geschehen, wenn Beltran von Aldaran seine Bedeutung erkannte? Eine schlimmere Beleidigung hätte Callina sich kaum ausdenken können, es sei denn, sie hätte die Kleidung des Scharfrichters getragen!
   Ich entschuldigte mich schnell bei Kathie und ging auf Callina zu. Sicher, diese Heirat war eine Übelkeit erregende Farce, aber sie hatte nicht das Recht, ihre Familie auf diese Weise in Verlegenheit zu setzen. Merryl erreichte sie jedoch zuerst, und ich hörte noch das Ende seiner Strafpredigt.
   »Das ist die reine Bosheit - uns alle so vor unsern Gästen zu blamieren, wo Beltran mit einer so großzügigen Geste… «
   »Was mich betrifft, kann er seine Großzügigkeit für sich behalten«, entgegnete Callina. »Bruder, ich will weder durch mein Aussehen noch durch mein Handeln lügen. Dies Kleid gefällt mir; es passt genau zu der Art, wie ich mein Leben lang von den Comyn behandelt worden bin!« Ihr perlendes Lachen klang bitter. »Beltran würde eine noch größere Beleidigung einstecken, um Laran -Rechte im Comyn-Rat zu erhalten! Warte es ab!«
   »Glaubst du, ich werde mit dir tanzen, wenn du dieses Kostüm… « Die Stimme versagte ihm; er war rot vor Wut. Callina meinte: »Das kannst du ganz halten, wie du willst. Ich werde mich zivilisiert betragen. Tust du es nicht, ist es dein eigener Schaden.« Sie drehte sich zu mir um und sagte beinahe befehlend: »Lord Alton wird mit mir tanzen.« Sie breitete die Arme aus, und ich trat näher. Doch diese Kühnheit sah ihr nicht ähnlich und erfüllte mich mit Unbehagen. Callina war Bewahrerin, und in der Öffentlichkeit hatte sie sich immer schüchtern, zurückhaltend und bescheiden gezeigt. Diese neue Callina, die mit ihrem schockierenden Kostüm aller Augen auf sich zog, erschreckte mich. Und was würde Linnell denken?
   »Linnells wegen tut es mir Leid«, sagte Callina. »Aber das Kleid entspricht meiner Stimmung. Und… es steht mir gut, nicht wahr?«
   So war es, aber mich beunruhigte die Koketterie, mit der sie zu mir aufblickte. Es war, als sei eine bemalte Statue lebendig geworden und beginne, mit mir zu flirten. Doch sie hatte mich etwas gefragt. »Du bist verdammt schön, zu schön«, stieß ich heiser hervor. Dann zog ich sie in eine Nische und presste meinen Mund hart und wild auf ihren. »Callina, Callina, du wirst doch diese blödsinnige Farce einer Heirat nicht mitmachen?«
   Erst hielt sie erschrocken still, dann wurde ihr Körper steif. Sie lehnte sich zurück und schob mich heftig von sich. »Nein! Lass das!«
   Ich ließ meine Arme fallen und sah sie an. Langsam stieg Zornesröte in mein Gesicht. »So warst du gestern Abend nicht

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