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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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geben, wenn Beltran seinen Platz im Comyn-Rat einnahm und uns alle vernichtete? Wäre es nicht besser, mit Marja - und mit Dio, wenn sie mitkommen wollte - zurück nach Terra oder Vainwal oder auf eine der Welten am äußersten Rand des Imperiums zu reisen, wo wir uns ein neues, ein eigenes Leben aufbauen konnten?
   Ich bin kein Kämpfer. Ich kann kämpfen, wenn ich muss, und mein Vater hat von dem Tag an, als ich groß genug war, um meine Hände um das Heft eines Schwerts zu klammern, sein Bestes getan, um mich auszubilden. Ich hatte es gelernt, weil mir keine andere Wahl blieb. Aber ich hatte nie Freude daran gehabt, trotz seiner Bemühungen, mich zum Meister im Schwertspiel und im unbewaffneten Kampf zu machen.
   Verdammt soll er sein, noch seine letzten Worte handelten vom Kampf… ich hörte sie wieder, sie erklangen in mir, als würden sie jetzt gesprochen, nicht in der Erinnerung: Kehre nach Darkover zurück, kämpfe für deines Bruders Rechte und für deine eigenen…
   … und damit hatte er mich in diese brodelnde Hölle geworfen…
   »Was machst du so ein finsteres Gesicht, Lew?«, fragte Linnell mit niedlichem Schmollen. »Das soll doch ein Fest sein!«
   Ich versuchte, mein Gesicht in etwas wie ein freundliches Lächeln zu legen. Manchmal möchte ich lieber in Zandrus neunter und kältester Hölle sein als in einer Menschenmenge, wo ich freundlich sein muss, und heute war mir wieder so zu Mute. Aber ich wollte Linnell die Freude nicht verderben. »Entschuldige. Meine hässliche Visage ist wahrlich schon schlimm genug, ohne dass ich nachhelfe.«
   »Für mich bist du nicht hässlich, Pflegebruder.« Sie benutzte die intime Form, die es zu einem Kosewort machte. »Wenn ich wünsche, dein Gesicht sei ohne Narben, dann nur aus dem Grund, weil dir dann so viele Leiden erspart geblieben wären. Die Blumen, die du mir geschickt hast, sind wunderschön«, setzte sie hinzu. »Sieh mal, ich trage ein paar davon an meinem Kleid.«
   Ich lächelte ein bisschen verlegen. »Du musst Andres danken; er hat sie ausgesucht. Aber sie passen gut zu dir.« Ich dachte, Linnell selbst sei wie eine Blume. Rosig und strahlend sah sie mich an. »Ich habe dich mit Derik tanzen gesehen; hoffentlich hast du diesem Tunichtgut Merryl gesagt, er soll ihn wegbringen und ausnüchtern!«
   »Oh, aber er ist nicht betrunken, Lew«, versicherte sie mir ernsthaft und legte eine Hand auf mein Handgelenk. »Es ist nur sein Pech, dass er gerade in der Festnacht einen dieser Anfälle bekommt… Das passiert ihm manchmal, und als er noch jünger war, wurde er ins Bett gesteckt und außer Sicht gehalten - er trinkt überhaupt nicht, weil es seinen Zustand so sehr verschlimmert, er nimmt nicht einmal einen Schluck Wein zum Essen. Ich war böse auf ihn, weil er ein einziges Glas getrunken hat - irgendein Fruchtgetränk, das mit starkem firi versetzt war, und er wollte Merryl nicht beleidigen, indem er es zurückwies… «
   »Das war ein gemeiner Streich; ich habe selbst davon getrunken«, sagte ich. »Jetzt möchte ich wissen, wer das getan hat, und zwar auf eine Weise, dass Derik etwas davon abbekommen würde.« Ich hatte mehrere in Verdacht. Lerrys zum Beispiel würde sich freuen, wenn sich unser zukünftiger König, der arme Kerl, noch mehr zum Narren machte als gewöhnlich.
   »Oh, bestimmt war es ein Zufall, Lew«, meinte Linnell entsetzt. »So etwas würde doch niemand mit Absicht tun! Das Getränk schmeckt sehr gut, ich hätte beinahe nicht gemerkt, dass etwas darin war, und es hätte leicht passieren können, dass ich mehr als ein Glas trank. Aber der arme Derik kennt sich natürlich mit Alkohol nicht aus. Er konnte nicht ahnen, dass etwas, das nur nach Früchten schmeckt, ihn umwerfen würde… «
   Da war also jemand, der ein begründetes Interesse daran hatte, Derik als durch und durch ungeeignet hinzustellen. Er hatte dafür gesorgt, dass der Prinz ein harmlos schmeckendes Getränk zu sich nahm, das seine beschränkten Geisteskräfte völlig verwirren musste, so dass sein Zustand schlimmer wirkte, als er tatsächlich war. Merryl? Merryl war doch angeblich sein Freund. Lerrys? Ihm war alles zuzutrauen, was uns dem terranischen Imperium in die Arme werfen würde, und er besaß diese Art von hinterlistigem Verstand, der an einem so schmutzigen Trick Vergnügen hatte. Ich fragte mich, wie Dio in dieser Familie so ehrlich und geradeaus hatte werden können.
   »Er macht aber ganz bestimmt einen

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