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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hierhergeraten? Ich bin Regis Hastur, Enkel des Hasturs, und ich stehe dir zu Diensten. Willst du nicht aus der Kälte hereinkommen - und weg von all diesen Augen?« setzte er hinzu.
  »Ich danke dir, junger Hastur«, antwortete das Chieri langsam und stockend. Regis trat höflich zurück, um seinen fremden Gast einzulassen. Mit einer Handbewegung schickte er die Gardisten und die anderen fort. Er führte das Chieri in eins der kleinen Empfangszimmer des Erdgeschosses, einen Raum aus weißem, durchscheinendem Stein mit hellen, leuchtenden Draperien. Danilo folgte ihnen. Regis wies auf einen Sessel, aber der Nichtmensch schien die Geste nicht deuten zu können und blieb stehen. In seiner langsamen, zögernden, archaischen Sprechweise sagte er: »Wir im Gelben Wald haben erfahren, daß du, Hastur, nach solchen mit den alten Kräften suchst, um diese Kräfte zu studieren, um mehr über sie zu erfahren, woher sie kamen und welche Art von Volk sie besitzt.«
   »Das ist wahr.« Regis fiel auf, daß das Chieri bereits seinen eigenen Akzent imitierte und daß er es ausgezeichnet verstand. »Aber wie habt ihr es im Gelben Wald erfahren, Edler?«
   »Wir Chieri - was von uns heutzutage noch übrig ist - wissen Dinge, Lord von Hastur. Uns dünkte es gut, daß einer von unserer Art komme und bei dir sei in deiner Suche, wenn du uns haben willst. Und da ich der Jüngste bin und man meinte, ich könne es am ehesten ertragen, den Wald zu verlassen und unter Menschen zu leben, hieß man mich zu dir gehen und tun, was du möchtest.«
   »Wie weit bist du gewandert?« fragte Regis staunend.
   »Viele, viele Tage, Regis Hastur. Zuerst ging ich nach Armida, denn meine Leute kannten vor einer Generation dort junges Volk. Sie waren fort, alle Altons, und deshalb kam ich her.«
   Danilo trat vor und winkte Regis. Er sprach nicht laut, sondern verband sich direkt mit ihm und fragte: »Bist du sicher, daß du diesem Nichtmenschen trauen kannst? Bist du sicher, daß das keine Falle ist?«
   »Es ist keine Falle«, sagte das Chieri, wandte sich Danilo zu und lächelte ihn an. »Ich habe keine Verbindung mit den Feinden deines Freundes. Vor dem heutigen Tag habe ich niemals mit einem Mann deines Volkes gesprochen, Danilo.«
   »Du weißt meinen Namen?«
   »Verzeih mir - ich kenne eure Sitten nicht - ist es eine Unhöflichkeit, den Namen auszusprechen?«
   »Nein«, antwortete Danilo perplex. »Ich wunderte mich nur, daß du ihn weißt. Du mußt ein unheimlich guter Telepath sein, besser, als ich es im Umgang mit Nichtmenschen gewöhnt bin.«
   Die hellgrauen Augen des Chieri hielten Danilos Blick eine Minute lang fest. Dann lächelte das Chieri und sagte zu Regis: »Du bist glücklich, daß du diesen Freund hast. Er liebt dich sehr und würde dich mit seinem Leben schützen. Bestätige ihm bitte, daß ich dir und deiner Art niemals etwas antun werde. Ich könnte es nicht, selbst wenn ich es wollte.«
   »Ich weiß.« Regis fühlte sich plötzlich warm und behaglich. Er hatte alte Geschichten über die Chieri, über ihre Schönheit und Freundlichkeit gehört, und obwohl dies hier jung und verängstigt war, wußte Regis, daß es keine Bedrohung darstellte.
   Danilo öffnete den Mund zum Sprechen. Dann sah er von dem Chieri zu Regis, und er machte eine merkwürdige Feststellung. Der Nichtmensch war fast um einen Kopf größer, er war dünner, sein Gesicht schmal, die blassen, sechsfingerigen Hände wirkten unmenschlich lang und anmutig. Und doch war da eine Ähnlichkeit, noch betont durch Regis’ vorzeitig weiß gewordenes Haar, der eigentümliche Gesichtsschnitt, der den alten Comyn Typ auf Darkover kennzeichnete.
   Einige dieser alten Familien, so wurde erzählt, waren mit den Chieri verwandt. Das kann ich mir gut vorstellen.
   Regis fragte: »Dann bist du bereit, mit uns nach Thendara zurückzukehren?«
   »Deshalb bin ich hergekommen«, antwortete das Chieri, warf aber flehende Blicke um sich, als gerate es in Panik. »Ich bin nicht daran gewöhnt, innerhalb von - von Mauern zu sein.«
   Armes Ding, wie wird es ihm im Flugzeug ergehen? »Ich werde für dich sorgen«, versprach Regis. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
   »Ich habe Angst, weil alles fremd ist und ich noch nie den Schatten meines Waldes verlassen habe«, sagte das Chieri, und irgendwie hatte dies Geständnis seiner Angst eine Würde, die Regis’ Achtung und Sympathie noch erhöhten. »Aber sonst habe ich keine Angst,

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