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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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behaupten, daß es bisher die fürchterlichste war.«
   Sie nickte ernst. »Die armen Menschen«, flüsterte sie. »Es ist mein eigenes Volk, Lord Regis, Männer aus unsern Dörfern, und ich hatte keine Ahnung davon, ich bin schon so lange im Tiefland. Wie schrecklich für sie! Und für Euch - Regis, Regis, ich hatte nichts von Euren Kindern gehört.« Sie schlug die Augen zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich, und sofort waren sie in tiefem Rapport. Linnea platzte heraus: »Laß mich dir andere schenken.«
   Langsam hob er die Hände und legte sie an ihr Gesicht. Ebenso wie das Mädchen war er zu bewegt, um zu sprechen. Für einen Augenblick hielt die Zeit an, und sie standen zusammen außerhalb ihres Stroms, enger miteinander verbunden als in einem Liebesakt.
   Für Regis war es eine neue Erfahrung, obwohl sich die Frauen sein ganzes Leben lang zu ihm hingezogen gefühlt hatten. Natürlich meistens aus den falschen Gründen. Und ein Telepath war nicht fähig, die Gründe zu ignorieren. Manche waren von seiner Stellung und Macht beeindruckt gewesen, noch mehr hatten sich in sein ungewöhnlich gutes Aussehen, seine Vitalität und auch - er wußte es - in seine stark sinnlich orientierte Persönlichkeit verliebt. Er war zynisch geworden, was die Frauen betraf, obwohl er nahm, was man ihm bot. Besonders während der letzten Jahre wurde von den jungen Telepathen seiner Kaste Promiskuität erwartet, ja, sogar verlangt.
   Das Angebot selbst war nichts Neues. Er wußte, ohne dabei eine Spur von Eitelkeit zu empfinden, daß er buchstäblich jede Frau haben konnte, die er wollte, und die Folge war, daß es nicht viele gab, die er wollte.
   Aber dies war das erste Mal, daß ein Mädchen seiner eigenen Kaste - und Linnea, das ging ihm allmählich auf, war eine außergewöhnliche Telepathin - zu ihm in dieser Einfachheit kam. Es war kein Mitleid, sondern die vollständige Übernahme seiner eigenen Gefühle. Nichts deutete darauf hin, daß sie, die Angehörige eines geringeren Hauses, Status gewinnen wollte, indem sie Hastur einen Laran -Erben gebar. Sie begehrte ihn nicht einmal, außer im tiefsten Unterbewußtsein. Wie viele sehr schöne Männer war er dessen müde, und es stieß ihn eher ab, als daß es ihn lockte.
   Nichts davon war vorhanden. Linnea hatte gespürt, wie schwer sein Leben geworden war. Sie teilte seine Emotionen vollständig und wollte es für ihn leichter machen. Deshalb hatte sie angeboten, was sie zu geben hatte.
   In den paar Sekunden, die der Rapport dauerte, veränderte sich die Welt für sie beide. Dann begannen die Räder des Universums, sich von neuem zu drehen, sie fielen zurück in die verwickelten Spiele des gewöhnlichen Lebens. Regis seufzte, ließ seine Hände von ihren Wangen sinken, beugte sich vor und küßte sacht ihre Lippen. Mit unendlichem Bedauern sagte er: »Nicht jetzt, mein Liebling. Sollte uns später die Gnade zuteil werden - aber im Augenblick brauchen wir dich da, wo du bist. Es gibt nur noch so wenige von euch, die fähig sind, in der Matrix-Relais zu arbeiten. Wie kann ich weitere Lichter auf unserer Welt auslöschen?«
   Sie nickte ernst. Mit zärtlichem Verständnis antwortete sie: »Ich weiß. Wenn zu viele von uns mit einem Mal ausfallen, werden wir das sein, was die Terraner uns nennen, eine Barbarenwelt.«
   Ihre Hände lösten sich voneinander. Sie brauchten kein Versprechen, keinen Schwur für das, was ein Teil von ihnen war. Noch einmal zog Regis sie in seine Arme, und plötzlich empfand er Angst.
   Ein Kind Linneas wäre zu kostbar, um es Gefahren auszusetzen…
   Muß ich auch um sie fürchten? Wird sie das nächste Ziel sein?

Das Chieri kam aus dem Wald, benommen und wildäugig. Auch auf Darkover, wo Menschen und Halbmenschen seit vorgeschichtlichen Zeiten Seite an Seite gelebt hatten, war das ein Ereignis, das eine Menschenmenge anlockte. Staunendes, ehrfürchtiges Gemurmel erklang gedämpft in den Straßen. Das fremde, hochgewachsene Wesen schritt langsam und zielbewußt über das Kopfsteinpflaster dahin, das noch nie von einem seiner Art betreten worden war.
   Die Chieri waren eine Legende, an die die meisten Leute nur halb glaubten. Sobald sich nun das Gerücht verbreitete, ein Chieri aus Fleisch und Blut wandere durch die Straßen von Arilinn, kamen die Menschen still aus ihren Häusern und beobachteten es. Als werde es gegen seinen Willen von einem Ziel angezogen, bewegte sich das nichtmenschliche Wesen auf den hochragenden

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