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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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jedem haben können - aber Conner erreichte ihre Emotionen und - endokrinen Drüsen? Deshalb war die Paarung mit Conner etwas Wirkliches, etwas, das sie in ihrem tiefsten Inneren aufstörte, vielleicht tiefer ging als jede frühere Erfahrung in ihrem Leben.«
   David sagte: »Ich glaube, ich verstehe. Aber nach der Computer-Analyse sind ihre männlichen und weiblichen Hormone fast identisch mit den menschlichen. Ich würde meinen, wenn es eine Frage der Chemie ist, hätte Conners Männlichkeit sie tiefer in die weibliche Phase hineintreiben müssen.«
   »Ich weiß es nicht«, antwortete Keral, »ich habe nur haltlose Theorien. Eine ist: Beim ersten Mal ist die Veränderung etwas - etwas, das hin und her geht, bis die Hormone sich stabilisieren. Die Älteren haben mich auch gewarnt, daß manchmal Wahnsinn damit verbunden ist.«
   »Ich bin Arzt, Keral. Wenn überhaupt jemand, kann ich es sachlich betrachten.«
   »Wirklich, David?« Keral lächelte schwach. »Ja, hin und wieder haben wir uns mit anderen Rassen gekreuzt… durch Zufall. Es kann geschehen, daß eine von uns, wenn die Zeit der Veränderung kommt und niemand ihrer eigenen Art da ist, um sich mit ihr zu paaren, trunken vom Mondschein und mit dem Wahnsinn der Veränderung in Körper und Geist im Wald umherirrt und sich irgendeinem Mann hingibt, der ihr in die Arme läuft, ohne sich dessen bewußt zu sein. Es ist - etwas, worüber wir nicht sprechen. Manche haben sich danach umgebracht. Aber andere haben fremde Kinder geboren. Es heißt, daß einige dieser Kinder, von uns verstoßen und von Menschen aufgezogen, hier auf Darkover die Laran -Gaben, die telepathischen Kräfte in die Comyn-Linie gebracht haben. Bei unserm Volk ist damit so viel Entsetzen und Scham verbunden, daß nur im Flüsterton davon gesprochen wird. Und auf keine andere Weise - keine andere Weise… « Zitternd und bleich brach Keral ab und begann zu schluchzen.
   David war klar, daß wissenschaftliche Objektivität hier schlimmer als sinnlos sein würde. Von einem heftigen Gefühl geleitet, streckte er die Arme nach dem Chieri aus und zog es an sich. Doch Keral wehrte sich.
   Schnell ließ David ihn los, und dann standen sie da und sahen sich an, Keral immer noch schluchzend, David gequält von einer wilden Vermutung. Endlich sagte Keral mit schmerzlichem Lächeln: »Siehst du? Du bist es, den zu berühren ich Angst habe.«
   Mit großer Anstrengung beherrschte David sich. Er hielt sich vor, daß Keral, einer hermaphroditischen Rasse entstammend und ohne eine Ahnung von der menschlichen Kultur aufgewachsen, menschliche Tabus und Perversionen nicht einmal dem Namen nach kannte. Die Tatsache, daß sie beide männlichen Geschlechts waren, bedeutete Keral nichts. Beide? Verdammt! Er selbst war sich anfangs nicht sicher gewesen, ob Keral nicht ein Mädchen sei. Aber an so etwas mußte man sich erst gewöhnen. Schließlich überwand David seinen Schock und sagte mit leiser Stimme: »Keral, ich verstehe nicht. Sagst du, daß du und ich - Partner sein könnten?«
   »Ich weiß es nicht.« Kerals Stimme klang ebenso kläglich, wie er aussah. »Habe ich dir, weh getan oder - oder dich beleidigt, David?«
   David mußte gegen den blinden Impuls ankämpfen, Keral von neuem in die Arme zu nehmen. Es war kein Begehren, bestimmt kein sexuelles Begehren - obwohl, dessen wurde er sich verspätet bewußt, auch das vorhanden war, wenn auch tief in seinem Inneren vergraben -, sondern ein überwältigendes Verlangen nach Nähe, ein Sehnen nach Kontakt, nach Verschmelzen. Das Gefühl war so stark, daß er alle Kraft brauchte, um ruhig zu bleiben. Er streckte Keral die Hände entgegen. Irgendwie mußte er ihn berühren. »Ich verstehe nicht, was geschehen ist, Keral. Auch ich habe Angst. Aber… Keral… « er hob die Augen, und als er dem aufrichtigen Blick des Chieri begegnete, durchströmte ihn ein Gefühl großen Glücks.«Es kümmert mich nicht, was es ist. Ich liebe dich, das weißt du. Ich würde alles für dich tun. Hab keine Angst vor mir. Ich werde dich nicht berühren, solange du es nicht willst. Und wenn du es willst...« Er schloß ganz einfach: »Wir sind Freunde. Und Freunde können auch Liebende sein.«
   Keral bewegte sich nicht. Seine schlanke verbundene Hand schloß sich leicht um die Davids, aber er blieb ganz still. Sein Gesicht zuckte. Endlich sagte er: »Ich habe aber Angst. Es ist, als würde ich mir selbst fremd. Und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob

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