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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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erzwang er sich den Zutritt bei Jason und David. »Warum haltet ihr sie betäubt und isoliert? Ihr habt mir versprochen, daß ich sie sehen darf! Ihr habt mir gesagt, sie sei auf dem Weg der Besserung, und ganz gleich, wie schwer verletzt sie war, inzwischen muß sie sich erholt haben. Bestimmt will sie mich sehen. Ich muß zu ihr!«
   »Conner«, sagte Jason freundlich, »sieh doch ein, daß sie niemanden sehen will. Sie reagiert nicht auf andere Leute - sie nimmt einfach keinen Kontakt auf. Missy ist wahnsinnig. «
   »Ich auch, gemessen an den Richtlinien für den Raumdienst des Imperiums«, gab Conner zurück. »Oder habt ihr meine Personalakte nicht gelesen? Vielleicht kann ein Irrer dem anderen helfen.«
   Jason streckte die Hand aus. »Setz dich hin, Mann - stehe nicht da und rage über mir auf! Ich bin auf deiner Seite. Aber weißt du es denn nicht? Dies - dies Wesen hätte Keral beinahe getötet, seine Hände sind immer noch nicht ganz verheilt. Sie hat eine Gefängniszelle der Raumpolizei und unseren Notaufnahme-Raum in Trümmer gelegt.«
   »Ja«, ergänzte David, »und dich hätte sie auch beinahe getötet, Jason. Wenn dein Kopf statt der Wand den Türpfosten getroffen hätte, wäre dein Schädel zerschmettert worden wie eine Eierschale. Desideria und Linnea haben es gemeinsam gerade eben geschafft, sie so lange zu bändigen, daß wir sie betäuben konnten. Ganz ehrlich gesagt: Wir wagen es nicht, sie wieder aufwachen zu lassen.«
   Conner blieb stur. »Sie wird mir nichts tun. Sie braucht mich. Und ich liebe sie.«
   Von neuem überkam David das Gefühl seiner eigenen Zerrissenheit. Conners Geist mit all dem Elend eines verzweifelten einsamen Mannes, der endlich etwas findet und sofort wieder weggenommen bekommt, lag offen vor ihm. »Conner«, beschwor er ihn, »wir haben versucht, es dir vorzuenthalten, gerade weil du sie liebst. Willst du unbedingt wissen, was mit Missy geschehen ist? Sie ist verändert, sie ist nicht einmal mehr eine Frau!«
   »Ich verstehe nicht… «
   »Den medizinischen Bericht will ich dir ersparen«, fuhr David fort. »Ich weiß, wie du auf Missy reagiert hast. Das wissen wir alle, nicht wahr? Aber wie wäre es mit ein paar hübschen, sexy Aktfotos?« Mitleid und Zorn ließen ihn vergessen, wie sehr er Conner verletzte. Er nahm Bilder von Missy in ihrem Betäubungsschlaf aus einer Mappe und reichte sie dem Raumfahrer.
   »Hier ist deine - Freundin. Liebe? Conner, sie könnte auf dich nicht einmal mehr als Frau reagieren… «
   Conner nahm die Bilder. Langsam verlor sein Gesicht die Farbe und nahm ein krankes Aschgrau an. Er benetzte die Lippen, schluckte und legte die Fotos hin. Dann stieß er mühsam hervor: »Ich weiß nicht, wie das passiert ist. Vielleicht könnt ihr Missy helfen. Aber - da es nun einmal passiert ist, wird sie mich mehr brauchen als je zuvor. Ich muß mich um sie kümmern.«
   »Du verstehst das nicht!« David brüte beinahe. »Du sprichst immer noch von ihr! Sie ist kein Mädchen, sie ist keine - oder vielleicht hast du ein geheimes Verlangen nach Männern?«
   Conners Gesicht verzerrte sich vor Wut, als wolle er sich auf David stürzen. David sah Conner an, ohne mit der Wimper zu zucken, und Conner holte tief Atem und beherrschte sich.
   »Hör zu, du Bastard«, erklärte er. »Es ist Missy, die ich liebe, um die ich mir Sorgen mache, die ich brauche. Nicht die Tatsache, daß sie einen Körper hat, mit dem ich gern ins Bett gegangen bin. Das will ich nicht herabsetzen, aber ich könnte es fast überall bekommen, wenn ich so wild darauf wäre. Zufällig liebe ich Missy - ich liebe sie. Oder ihn. Oder es, wenn ihr das vorzieht. Das bedeutet, es interessiert mich, was mit ihr geschieht, ob ich sie bumsen kann oder nicht. Offenbar hast du so etwas nie für einen anderen Menschen empfunden, und da kannst du mir nur leid tun, du Bastard. Und wenn du mich noch länger von ihr fernhältst, verdammt noch mal, dann werde ich einen solchen Krach schlagen, daß das, was sie angestellt hat, sich dagegen ausnehmen wird, als habe ein kleines Mädchen nach seiner Puppe geweint!«
   Die Worte blieben vibrierend im Raum hängen wie mit feurigen Buchstaben in der Luft geschrieben. David hatte das Gefühl, es sei eine ungeheuerliche und irgendwie persönliche Kapitulation, als er sagte: »Dave, ich hatte es nicht verstanden. Es tut mir leid. Verzeih mir. Jason… « Er wandte sich an den anderen Arzt. »Ich - glaube, wir müssen ihn

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