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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ähnlich.«
   »Bei Missy ging es um Leben und Tod«, antwortete David. »Für nichts Geringeres würde ich es riskieren, Keral, nicht einmal bei Menschen. Eine Hormon-Behandlung ist gefährlich und in ihren Folgen unberechenbar, und wir haben das schon dreitausend Jahre lang studiert! Die für Veränderungen erforderlichen Mengen sind winzig, und ein Fehler kann Wahnsinn und Tod bedeuten. Wir müssen einfach abwarten… Wie lange dauert es für gewöhnlich?«
   »Mit dem richtigen Stimulus nicht lange«, sagte Keral. »Wie du weißt, sind wir Chieri nicht so an Uhren und Sonnenzyklen gebunden wie ihr. Vielleicht dauert eine volle Phasenverschiebung eine Nacht und einen Tag… . als grobe Schätzung.«
   »Was löst die Verschiebung für gewöhnlich aus, Keral? Die Jahreszeit? Die Mondphase?« Darkover hatte vier Monde, erinnerte David sich, und ihre Bahnen und Phasen hätten einen Astrologen wild gemacht.
   »Ich weiß nicht genau, was die Veränderung bis zum fruchtbaren Zustand bringt«, gestand Keral. »Wie könnte ich sicher sein? Mir ist von den Älteren gesagt worden, ich sei jetzt alt genug, um ein Kind - nein, es macht mir nichts mehr aus, darüber zu sprechen; damals kannte ich weder dich noch deine Sprache gut genug, um mich verständlich zu machen. Normalerweise können viele Dinge die für eine Paarung notwendigen Veränderungen hervorrufen, nur fällt es uns schwer, diese Dinge auf eure Weise zu analysieren. Das häufigste ist - nun, die Vorspiele der Liebe, der Kontakt selbst. Ich weiß nicht, wie es funktioniert.«
   David meinte mit schiefem Grinsen: »Ich hätte nie gedacht, daß ich Teil einer Untersuchung des Sexuallebens deines Volkes werden würde. Vielleicht wäre es leichter, wenn ich nicht persönlich betroffen wäre.«
   »Wünschst du, du wärest es nicht?« fragte Keral.
   »O nein.« Er lachte plötzlich auf, weil seine Phantasie ihm ein Bild von Keral als Frau malte. Es waren unvereinbare Vorstellungen. Ein weibliches Chieri war in seinen Augen so, wie Missy mit ihrer massiven Verführungskunst anfangs gewesen war.
   »Ich weiß«, sagte Keral leise. »Und auch ich fürchte mich davor. Und vielleicht ist es diese Furcht, die… die Veränderung verzögert.«
   Es klopfte an der Tür, und zumindest David war die Störung willkommen. Doch Keral zuckte zusammen, als er Missy im Eingang stehen sah.
   Die einzigen verbliebenen Spuren der psychotischen Episode waren ein paar Narben und Verfärbungen auf ihrer Haut. Sie verströmte keine aufdringliche Weiblichkeit mehr, doch der Gesamteindruck war feminin. Conners wegen war David froh, es zu sehen. Offensichtlich war sie immer noch in der neutralen Phase, und David hatte keine Ahnung, ob sie und Conner von neuem irgendwelche sexuellen Beziehungen aufgenommen hatten. Allerdings vermutete er, wenn ja, wäre es ihm nicht entgangen. Er nahm die durch Enthaltsamkeit hervorgerufene Spannung zwischen Linnea und Regis sehr deutlich wahr, und sie ging ihm auf die Nerven. Hatte nicht Regis selbst gesagt, in eine Gruppe aus sich fremden Telepathen bringe Sex nur Unruhe? Das war eine Untertreibung, wenn es je eine gegeben hatte! Manchmal kam es vor, daß er Desideria ansah und in ihr das junge Mädchen von einst mit seiner exquisiten Sinnlichkeit erkannte. Er konnte dann das aufsteigende Begehren nicht unterdrücken, das doch bei der heutigen Desideria mit ihrem hohen Alter und ihrer geschlechtslosen Würde so völlig unangebracht war. Sie war eben eine starke Persönlichkeit und würde bis zu ihrem Tod Frau bleiben. David hätte sie nie berührt - großer Gott, sie hätte seine Urgroßmutter sein können -, aber es war da, und sie wußten es beide, und deshalb benahmen sie sich im Umgang miteinander irgendwie liebevoll…
   Schnell wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Missy zu und flüchtete sich in höfliche Plattheiten.
   »Können wir dir irgendwie helfen?«
   Keral war weiß geworden vor Angst. Missy blickte an David vorbei und sagte schnell: »Ich werde euch nicht verletzen, keinen von euch beiden.« Mit einer merkwürdigen, verschleierten Verachtung ruhte ihr Blick auf Keral. »Du hast ein behütetes Leben geführt, nicht wahr?«
   Keral erklärte: »Es steht mir nicht zu, über dich zu urteilen, Missy.«
   Ihr Gesicht wurde ein bißchen weicher. »Ich weiß, was du für mich gewagt hast, Keral. Es tut mir leid, daß ich nicht fähig war - darauf zu reagieren. Ich war nicht bei Verstand. Aber ich danke

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