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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Städten seit mehr als hundert Jahren nicht mehr gab. »In den Bergen gibt es keinen Nebel, keinen Regen mehr. Die Dämpfe, die unter der Sonne von den Harzbäumen aufsteigen, vergiften unsere Tiere.«
   »Die Bäume sind blattlos, sind gelb und braun geworden und verstreuen diesen Herbst keine Samenkörner«, berichtete ein ruhiger Aristokrat mit dem Hastur-Gesicht und den grauen Augen der Waldbewohner. »Die Waldläufer sterben in ihren Dörfern, sie kommen an den Waldrand und stehen da, die roten Augen fast weiß gesengt, und haben keine Angst mehr vor den Menschen. Wir geben ihnen an Lebensmitteln, was wir können, aber auch wir sehen Hunger und Not entgegen.«
   »Es weht kein Geisterwind, und doch kommen die Ya-Männer aus den Bergen«, erzählte ein Mädchen traurig. Ihr Haar war eingeflochten, ihr Kleid von silbernen Schmetterlingen zusammengehalten. Der blaue Sternenstein einer Bewahrerin hing ihr wie ein Schmuckanhänger um den Hals. »Noch nie hat sie ein Sterblicher erblickt, und jetzt sehen wir nur ihre Leichen, die am Rand des tiefen Waldes liegen. Wir haben uns immer vor ihnen gefürchtet, denn wenn der Geisterwind sie aus den Bergen trieb, kamen sie in kannibalischer Wut, um zu plündern, zu zerstören und zu rauben, und doch ist der Gedanke schrecklich, daß sie aussterben und nicht mehr sein werden.«
   »Der Boden wird weggewaschen, wo es gebrannt hat… «
   »Die Bäume tragen keine Früchte, keine Nüsse, kein Öl...«
   »Man hört nicht einmal mehr die Stimmen der Katzenwesen...«
   »Wir sterben… «
   »Wir sterben… «
   »Sterben… «
   Die Terraner versuchten, die Lebensmittelversorgung zu organisieren. Doch da es auf Darkover keine Transportmittel gab, konnte den ferner liegenden Gebieten kaum geholfen werden. Regis hatte sein Privatvermögen zur Verfügung gestellt, aber zuerst mußte erforscht werden, was geschah und wie. Je mehr seine Verwandten in die Stadt strömten - Verwandte und andere, ihm nahe durch ihre merkwürdigen ererbten Eigenschaften -, desto stiller und verzweifelter wurde er. Wie konnte er einen Weg finden, sie auf eine Weise zu vereinigen, die ihre Welt rettete? Reichten sämtliche Hilfsmittel und Reichtümer Darkovers dazu überhaupt aus?
   ›Projekt Telepath‹ hatte er David und Jason überlassen. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Wenn seine spezielle Hilfe vonnöten war, würde Jason es ihm mitteilen. Er mußte das Leben seiner noch übrigen Kinder retten; alles andere konnte warten.
   Linnea war nicht nach Arilinn zurückgekehrt. Sie blieb an seiner Seite, und ihre Anwesenheit war ihm gleichzeitig Trost und Qual, die Qual des unerfüllten Begehrens. Er wollte sie nicht der Gefahr aussetzen, die Melora und deren Kind bis in die Mauern des Terranischen HQ gefolgt war. Wenn ein Attentäter dort zuschlagen konnte, war eine Frau, die ein Hastur-Kind trug, nicht einmal mehr im Turm Asharas oder im Heiligtum zu Hali sicher. Und Linnea durfte nichts zustoßen.

Nachdem Regis sich zurückgezogen hatte, übernahm David die Verantwortung für das Projekt, aber er sah keinen Sinn mehr darin und hatte die Testreihen abgebrochen. Was nützte es, wenn festgestellt wurde, daß Desideria kleine Gegenstände bis zu (aber nicht einschließlich) achtzehn Gramm Bruttogewicht manipulieren konnte? Er beschäftigte sich unter leisen Gewissensbissen mit den Aufzeichnungen über die merkwürdigen Veränderungen an Missy. Eines Spätnachmittags waren er und Keral zusammen in seinem Zimmer und gingen sie interessiert durch.
   »Ich konnte erst kaum glauben, was du mir darüber erzählt hast, daß emotionale Faktoren die Veränderung hervorrufen«, sagte David. »Aber der Kontakt mit Conner scheint Auswirkungen auf Missy zu haben. Offensichtlich ist die Rückkehr in die weibliche Phase so gut wie abgeschlossen - allerdings haben wir mit Hormonen nachgeholfen. Es war ein Akt der Verzweiflung. Sie war schrecklich krank, und die Nebennieren und die Schilddrüse versagten. Wir mußten es versuchen.«
   Er sah Keral forschend an und brauchte seinen nächsten Gedanken nicht mehr auszusprechen: Die zarter werdende Haut, die zunehmende Passivität ließen ihn vermuten, daß auch in dem Chieri eine Veränderung begann. Es machte ihm etwas Angst, darüber nachzudenken. Keral folgte seinen Überlegungen mit dieser verblüffenden Genauigkeit und fragte: »David, könntest du diese Veränderung in mir hervorrufen? Du sagtest, die Hormone seien sich

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