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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schauderte am ganzen Körper. Er würde nicht seine Würde riskieren, indem er dort vorsprach, nein, er würde jemanden zu sich kommen lassen! Und wenn es sich um Lew Alton handelte, würde der Mann das Hauptquartier nicht wieder lebend verlassen.
Er verweilte einen Augenblick bei dieser befriedigenden Vorstellung und genoss die Bilder, die vor seinem geistigen Auge abliefen. Dann tadelte er sich. Alton war zu gerissen, um so etwas zu riskieren, das wusste er genau. Und er selbst überstürzte alles und sprang von einer Schlussfolgerung zur nächsten, ohne genügend eindeutige Indizien zu haben, oder?
Nein! Im Gegenteil – sein Instinkt sagte ihm, dass er Recht hatte und dass seine ständige Angst einen berechtigten Grund hatte.

12
    Als Belfontaine mit kalten Füßen in den Korridor einbog, der zum Fernmelderaum führte, merkte er, wie die Verschwörung in seiner Vorstellung beständig wuchs. Das beheizte Gebäude war beinahe stickig nach der Kälte draußen, und Lyle spürte, wie ihm der Schweiß über die schmale Stirn rann. Er riss sich den Mantel mit einer zornigen Bewegung vom Leib, dann wischte er sich mit dem Ärmel über die Stirn. Das Wasser abweisende Gewebe seiner Uniform wollte die Feuchtigkeit nicht aufnehmen, und er war gezwungen, die Hand zu benutzen, was er verabscheute.
    Der Fernmelderaum war leer bis auf einen verschlafenen Angestellten, der ihn mit offenem Mund anstarrte, bevor er hastig aufsprang und linkisch salutierte. Belfontaine beachtete ihn nicht, bis er ein Papiertaschentuch gefunden und sich die Hand abgewischt hatte. »Irgendwelche Nachrichten vom Regionalen Hauptquartier?« »Nein, Sir. Während meiner Schicht war alles ruhig.« Der Angestellte sah nervös aus, als hätte er gern eine Frage gestellt, traute sich aber nicht.
    »Vielleicht ist keine Nachricht ja eine gute Nachricht. Wieso machen Sie nicht eine Pause – holen sich einen Syn-Kaffee oder so. Und bringen Sie mir auch einen mit.« Der Angestellte reagierte zunächst nicht, sondern schaute nur leicht überrascht. Er durfte seinen Posten eigentlich nicht verlassen, es sei denn, er wurde abgelöst. Dann stahl sich ein Ausdruck des Verstehens über sein Gesicht. »Ja, Sir. Das wäre sehr angenehm.« Belfontaine sah ihm nach und wusste, es war ein Fehler gewesen, hierher zu kommen. Zu spät. Der Angestellte würde plaudern, wenn er keine Möglichkeit fand, ihn davon abzuhalten, und er wollte nicht, dass sein Besuch hier morgen früh allgemeines Gesprächsthema im HQ war. Aber darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen.
    Er setzte sich in den noch warmen Sessel und tippte ein paar Befehle in die Tastatur. Das Ding war alt, die Tasten vom Gebrauch ganz schmutzig, und manche reagierten nur zögerlich. Eine weitere Sparmaßnahme – die Tastatur hätte längst ausgetauscht gehört.
    Es war einige Jahre her, seit Belfontaine eine Fernmeldevorrichtung benutzt hatte, aber er wusste noch immer, wie man sie bediente. Das freute ihn. Es erforderte nur einige Anschläge, dann hatte er die Aufzeichnungen, die er im Sinn hatte, aufgerufen und anschließend auf das Display in seinem Büro übertragen. Es gab allerdings keine Möglichkeit, die Spuren seines Tuns zu verwischen, falls sie jemand aufdecken wollte. Er konnte nur hoffen, dass die offenkundige Langeweile und Schläfrigkeit des Angestellten ihn von einer entsprechenden Suche abhielt.
    Beim leisen Klang sich nähernder Schritte räumte er den Platz vor der Schalttafel und kehrte an die Stelle zurück, an der er zuvor gestanden hatte. Er pfiff unmelodisch vor sich hin, eine nervöse Angewohnheit, die er nie ganz ablegen konnte. Als Augenblicke später der Angestellte mit zwei Wegwerfbechern eintrat, nahm Belfontaine einen davon ruhig entgegen.
    »Es muss ziemlich langweilig sein, die ganze Nacht hier zu sitzen”, bemerkte er.
»Ja, Sir, aber ich habe mich inzwischen daran gewöhnt.« »Trotzdem war ich ein bisschen nachlässig, was die Rotation der Schichten angeht, wie mir scheint. Wie lange hatten Sie jetzt Nachtschicht?« »Etwa acht Monate, Sir. Seit ich auf Cottman stationiert bin.« Aha, sehr gut – er wurde erst vor kurzem verlegt. Und aus seiner Nervosität zu schließen, war er vermutlich leicht einzuschüchtern. »Das ist viel zu lang! Ich werde dafür sorgen, dass Sie eine Weile auf die Tagschicht wechseln.« »Aber, Sir … ich denke, wir …?« Lyle sah ihn affektiert an und versuchte, belustigt zu wirken. »Ich denke, Sie haben es verdient, für die absehbare

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