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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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Leben lang gearbeitet«, sage ich. »Vor allem nachdem … nach Bernards Tod. Es macht mir nichts aus.«
    »Trotzdem«, sagt Amanda und streichelt Daisy. »Komm, lass uns gehen. Es ist kalt und ungemütlich. Und Daisy ist immer noch nicht ganz gesund.«
    »Gleich«, sage ich.
    Es dauert nicht lange, bis die Tauben kommen. Sie landen drüben auf der Wiese. Eine Zeit lang beobachten sie uns. Wahrscheinlich wegen Daisy. Ich komme häufig hierher, in den kleinen Park zwischen Carroll Street und Catherina Heights. Doch die Tauben scheinen sich nicht an mich zu erinnern. Ich werfe einen Fächer Brotkrumen, und sie kommen näher, mit kleinen Hüpfern überqueren sie den Kiesweg. Vielleicht ist ihr Gedächtnis gar nicht so gut, wie man sagt. Vielleicht erkennen sie mich auch nicht wieder, oder es sind jedes Mal andere Tauben. Es gibt so viele in dieser Stadt.
    Die erste Taube pickt nach den Brotkrumen, ihre Gefährtin tut es ihr gleich. Schnell kommen weitere dazu, picken, schieben, schlagen mit den Flügeln.
    »Siehst du, wie ausgehungert sie sind?«, frage ich und entleere den Beutel in die gierig pickende Menge. »Es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Bei Regen kommen sie nicht raus. So verwöhnt sind sie. Vor allem in den Großstädten.«
    Ich sehe mich um. Wir sind allein. Es kommt nur selten jemand her, die Menschen mögen die Gegend nicht. Der Verschluss meiner Handtasche ist bereits geöffnet, der Holzknüppel liegt obenauf. Alles ist an seinem Platz. Vorsichtig strecke ich meine Hand durch die Schlaufe. Der Knüppel ist kurz und schwer, in der Art, wie ihn Angler benutzen. Ich lehne mich langsam nach vorne und hole aus. Eine fließende Bewegung, die Tauben bemerken es nicht, ihre Gier ist stärker als ihre Vorsicht. Der Moment vor dem Schlag ist der schönste. Diese Anspannung, ich genieße sie. Ich schließe die Augen, atme tief ein, tief aus. Dann saust der Knüppel hinab, die Menge bricht auseinander. Flügelschlagen, Federn, aufgeregtes Gurren, Daisy bellt. Ein zweiter Schlag, ein dritter, dann ist es auch schon wieder vorbei. Drei leblose Körper bleiben auf dem Kiesweg zurück, Blut versickert zwischen den kleinen Steinen. Eine Taube hüpft Richtung Wiese, fällt hin, steht wieder auf. Sie versucht, die Flügel zu spreizen, der linke bleibt angelegt. Sie hüpft weiter. Ich lehne mich zurück, atme aus, der rote Ballon fällt in sich zusammen.
    »Hast du es mal mit einem Golfschläger versucht?«, fragt Amanda.
    Ich schüttele den Kopf.
    »Damit könntest du besser Schwung holen.«
    »Ich kann kein Golf spielen«, sage ich.
    »Das kann ich dir zeigen«, sagt Amanda. »Ist ganz einfach. Wie geht es mit Dorothys Geschenk voran?«
    »Ich suche noch.«
    »Sag mir doch schon mal den Namen. Dann kann Cedric nachgucken, ob er auf der Liste steht.«
    »Wie geht es Cedric eigentlich?«, frage ich und wische das Blut vom Knüppel. »Geht es … geht es ihm gut?«
    »Ja, ja, alles bestens, er ist ein wahrer Goldjunge! Wer weiß, vielleicht heißt der Sekretär des Bürgermeisters bald schon Cedric Colvin.«
    »Das freut mich«, sage ich. Meine Stimme klingt weit entfernt.
    »Also, was ist nun?«, fragt Amanda.
    »Mmh?«
    »Der Name, Kate! Gib mir doch wenigstens schon mal den Namen!«
    »Nein. Nein, dafür ist es noch zu früh.«
    »Dir bleibt nicht mehr viel Zeit!«
    »Ich weiß …«
    »Wenn wir nächste Woche ohne Geschenk dastehen, dann … das möchtest du doch auch nicht, oder?« Amanda sieht mich vorwurfsvoll an. Für einen Moment denke ich daran, ihr mit einer schwungvollen Rückhand das Jochbein zu zertrümmern. Ich würde ihre Ohrringe abreißen, die Perlenkette und die Handtasche mitnehmen und sie einfach liegen lassen. Mit etwas Glück würde sie erfroren sein, bevor man sie findet. Ein Raubmord, würde man wahrscheinlich denken. Ich müsste nur ungesehen die Straße erreichen. Dann hätte ich es geschafft, dann würde ich davonkommen.
    »Ich würde dir ja gerne helfen«, sagt Amanda. »Aber ich habe leider auch niemanden, den ich dir anbieten kann. Ist gerade eine sehr schwierige Zeit. Jedes Jahr kommen weniger Watsons nach Porterville. Früher war das einfacher.«
    Ich nicke und lege den Holzknüppel zurück in die Handtasche.
    Amanda schaut zur Seite. »Erinnerst du dich an den Polizisten, von dem ich dir erzählt habe?«
    Ich nicke. »Barksdale.«
    »Genau. So hieß er. Keine drei Monate in Porterville, und schon haben sie ihn geholt. Jammerschade … wäre ein tolles Geschenk geworden.«
    »Hat er

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