Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)
Mittelalter. Das sind nur Schmerzen. Und die Verletzungen sind nicht der Rede wert. Aber was ich mit euch tun werde, Killer, da werdet ihr euch wünschen, dass wir auch nur einen Wagenheber benutzen ...! Und was Sie angeht, Mr. Martin Prey, … ich weiß, dass Sie Sarah entführt haben. Aber Sie werden nicht weit mit ihr kommen.«
Jetzt kommt auf einmal Leben in Martin. Wer hätte das gedacht! Er geht zu Barrett, packt ihn am Kragen und schreit ihn an.
»Was haben Sie mit ihr gemacht? Was haben Sie mit Sarah gemacht?«
Dr. Barrett lächelt ihn an.
»Was wir mit allen machen, die uns zu nahe kommen und zu viele Fragen stellen. Wir haben sie neutralisiert.«
»Neutralisiert? Was heißt das? Wie macht man das rückgängig?«
»Das geht nicht, Martin. Das kann man nicht rückgängig machen. Was weg ist, ist weg. Das ist wie bei einem … ahhhrgg!«
Man hört ein Knirschen, weil ich an der Kurbel drehe, und ich schätze, das ist der Oberarmknochen, der an der Schulterkapsel schabt.
»Möök! Falsche Antwort, Doktor!«
Dr. Barrett sackt in sich zusammen. Er ist, glaub ich, ohnmächtig geworden, aber so leicht kommt der Wichser hier nicht davon. Martin ist weiß angelaufen. Er atmet stoßweise, als er sieht, wie der rechte Arm des guten Dr. Barrett schlaff herabhängt, nachdem ich den Wagenheber rausgezogen habe.
»Du musst damit aufhören, Jason! Du bringst ihn um!«
»Oh nein, Martin.« Ich winke mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht, während ich mir noch einen Schluck ausgezeichneten Rotwein genehmige und den Rest des Glases Barrett ins Gesicht schütte, damit der Arsch wieder aufwacht. »Nicht ich bringe ihn um. Das macht er ganz alleine, der Scheißkerl! Er muss einfach nur richtig antworten, und er weiß ganz genau, was passiert, wenn Onkel Jason mit den Antworten nicht zufrieden ist!«
Plötzlich verlässt Martin panisch den Raum. Ich rufe ihm hinterher, dass er bleiben soll, doch da ist dieses Weichei schon im Nebenzimmer verschwunden. Ich spanne den Wagenheber zwischen Barretts Oberschenkel, dann klatsche ich ihm wieder ein paar, damit er aufwacht.
»Hallo-ho! Doktorchen! Es ist noch nicht Zeit für ein Nickerchen! Der gute Onkel Jason hat noch eine Frage an dich!«
Barrett schlägt mühsam die Augen auf. Seine Lider flackern, und ich tätschle seine Wange, damit er bei uns bleibt. Ich spreche ganz sanft mit ihm. Ich bin ja vernünftig.
»So, alter Mann. Sag mir endlich, woher die wissen, wo wir sind! Was wollen die von uns? Warum sind die hinter uns her?«
Barrett stöhnt, seine Lider fallen für einen Moment runter, dann gehen sie wieder auf, und er befeuchtet seine Lippen, weil er etwas sagen will, aber es ihm schwerfällt. Ich beuge mich runter, bringe mein Ohr ganz nah an seinen Mund, um ihn zu verstehen.
»Sie wollen also wissen, warum wir hinter euch her sind, Killer? Ihr Freund Martin hat etwas, das uns gehört. Und er weiß zu viel. Und hier, in unserem schönen Städtchen Porterville, sollte niemand zu viel wissen. Ist besser so. Viel gesünder. Auch für Sie. Aber keine Sorge, meine Kollegen werden gleich hier sein, dann geht alles seinen Gang. Und zum Abschluss gebe ich Ihnen sogar noch einen gut gemeinten Rat mit auf den Weg: Fick dich ins Knie, Jason Hincks!«
Ich bin cool. Ich bin ein vernünftiger Typ. Wirklich, da können Sie jeden fragen. Jason Hincks ist vernünftig, wird es heißen. Aber man darf es nicht zu weit mit mir treiben. Irgendwo hab auch ich meine Grenze. Und die sollte man, zum Henker nochmal, nicht überschreiten. Sonst wird’s böse. Ganz böse. Fragen sie Nicky.
Und jetzt grinst dieser Bastard auch noch, weil er gehört hat, was auch ich jetzt höre: Eine Polizeisirene, die ganz langsam lauter wird.
Martin kommt aufgeregt zu uns ins Zimmer gerannt.
»Jason! Sie kommen! Wir müssen abhauen!«
Martin zieht an meiner Jacke, aber ich bewege mich nicht.
»Wie hast du das gemacht, Doktorchen, hm? Wie hast du sie hergerufen?«
Der Wichser fixiert mich mit festem Blick. Dann öffnet er seinen Mund.
»Kennst du den ... Darkside Park, Jason?«, haucht er, und dann ist es wieder da, sein dreckiges, höhnisches Grinsen, und jetzt gluckst sogar sein Bauch, weil er lacht. Weil er mich auslacht. Und das, genau das ist die Grenze. Die Grenze, die er lieber nicht hätte überschreiten sollen. Ich ziehe den Wagenheber zwischen Barretts Beinen hervor und ignoriere Martin, der an mir zerrt und schiebt und irgendwas schreit. Ich kurble das Ding ruckzuck zusammen, und dann
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