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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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verschmitzten Lächeln, dass es ihm in Wirklichkeit nur darum ging, mich kennenzulernen.
    Was von uns beiden zunächst nur als Affäre, als Flucht aus dem Alltag gedacht war, entwickelte sich zu einer innigen Beziehung. Zwei Seelenverwandte hatten zueinander gefunden.
    Ich versuchte, Howard im Laufe des Tages mehrmals zu erreichen, um ihm von Von Zernecks merkwürdiger Botschaft zu berichten. Ohne Erfolg.
    Am Computerterminal der Rezeption konnte ich mit den unsichtbaren Überwachungskameras nahezu das gesamte Hotel kontrollieren. Ich entdeckte Viktor von Zerneck im großen Speisesaal. Als ich mich seinem Tisch näherte, tat er so, als würde er mich nicht bemerken. Mit Hingabe konzentrierte er sich auf seine Auswahl leicht gegarter Gemüsesorten.
    »Mr. von Zerneck, darf ich mich einen Moment zu Ihnen setzen?«
    Er zerteilte eine Zucchini und sah nicht auf.
    »Warum tun Sie das?«, fragte er mit leiser Stimme.
    »Was?«
    »Mich einem solchen Risiko auszusetzen.«
    »Aber es ist doch völlig unverdächtig, wenn sich die Vize-Managerin nach dem Wohlergehen eines Hotelgasts erkundigt.«
    »Unverdächtig!«, knurrte von Zerneck. »Sie haben ja keine Ahnung!«
    »Was erwartet mich morgen am ›Abidias Asylum‹? Ist es gefährlich?«
    Der alte Mann legte das Besteck beiseite und sah mich aus trüben Augen an. »Haben Sie mir denn nicht zugehört? Es geht um Ihre Familie! Dann spielt es doch wohl keine Rolle, ob es für Sie irgendwie gefährlich sein könnte!«
    Ein junger Kellner näherte sich. »Ist alles in Ordnung, Mrs. McFaden?«
    »Ja, danke.«
    Er nickte und wandte sich anderen Gästen zu.
    »Sehen Sie, man wird aufmerksam.« Von Zerneck schüttelte verärgert den Kopf.
    »Er arbeitet für mich«, versuchte ich, ihn zu beruhigen.
    »Wie naiv sind Sie eigentlich!« Victor von Zerneck folgte dem Kellner mit seinen Blicken. »Tun Sie einfach, was ich Ihnen gesagt habe. Und reden Sie mit niemandem darüber. Mit niemandem! Gehen Sie jetzt!«

    Ich hatte fast die ganze Nacht wach gelegen und über die Worte des alten Mannes nachgedacht.
    Ich tauchte in die Tiefen meiner Erinnerungen ein.
    Von Zerneck ... Victor von Zerneck. Wieso kam mir dieser Name bekannt vor?
    Da es mir nicht möglich war, mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen, entschloss ich mich, von Zernecks Anweisung Folge zu leisten. Was sollte mir schon am helllichten Tage geschehen? Hier, in unserer Stadt.
    Unmittelbar nach dem Aufstehen versuchte ich erneut, Howard zu erreichen. Es meldete sich nur seine Mailbox. Ich hinterließ ihm eine kurze Nachricht: »Liebster Howard. Etwas Merkwürdiges ist geschehen. Ein Tourist sagte mir, dass ich mich heute Mittag um zwölf zum Ankunftsort begeben muss. Es geht um meine Familie. Ruf mich bitte an!«
    In der Rezeption ließ ich mir von Lisa die Protokolle der nächtlichen Überwachung geben. Es hatte nur einen Zwischenfall gegeben. Colin Petrescu. Er hatte in seiner Suite randaliert und musste von den Sicherheitsleuten ruhiggestellt werden. Ich würde dafür sorgen, dass der Mistkerl Porterville umgehend zu verlassen hatte.
    Während ich die Protokolle überflog, blätterte Lisa in der aktuellen Ausgabe der ›Porterville Times‹.
    »Wie schrecklich!«, hauchte sie.
    Ich blickte über ihre Schulter.
    ›Traumatisierte Eltern folgen Tochter in den Tod‹ lautete die Überschrift auf Seite drei.
    Ich las den Artikel der Reporterin Peggy Waters zweimal. Ein namentlich nicht genannter Autofahrer aus New Jersey hatte demzufolge die sechsjährige Denise Furnier vor dem Haus ihrer Eltern überfahren. Die Polizei stellte ihn nach einer wilden Verfolgungsjagd. Der Mann holte eine Waffe hervor und wurde beim anschließenden Schusswechsel getötet. Die Tragödie nahm ihren Verlauf, als sich die völlig verzweifelten Eltern der kleinen Denise nur wenige Stunden nach dem Tod ihres einzigen Kindes mit einer Überdosis Tabletten das Leben nahmen.
    Es gab zwei Fotos.
    Auf dem ersten sah man die Familie Furnier. Der Vater grillte im Garten sichtlich gut gelaunt Würstchen, während seine Frau und Denise versuchten, zwei überdimensionale Hot Dogs zu verspeisen.
    Das zweite Foto unter dem Presseartikel zeigte einen sehr betroffen dreinblickenden Sheriff Parker. Er stand vor dem Bungalow der Familie Furnier zwischen zwei Blumenkübeln und präsentierte das halbautomatische Sturmgewehr des Amokfahrers.
    Ich seufzte unwillkürlich. Colin Petrescu hatte nun zwei weitere Menschen auf dem Gewissen.
    Sheriff Parker wurde zitiert mit:

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