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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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Ich habe keine Angst vor diesen stinkenden Bastarden.« Sie verengte ihre Augen hinter der Brille zu schmalen Schlitzen. »Normalerweise sind sie harmlos. Aber hinter euch waren sie her. Warum nur? ... Häh?«
    Wir antworteten nicht.
    Ich fühlte die Wand in meinem Rücken. Jetzt in der Stille knarrte und quietschte das Haus in seinen Eingeweiden. Die Mauern waren mit riesigen Schimmelflecken überzogen, die ihnen aus einiger Entfernung das Aussehen verwitterter Landkarten gaben.
    »Wohnen Sie allein hier?«, brach ich das Schweigen.
    »Nein. Elvis Presley ist mein Untermieter«, erwiderte die Alte, und ich konnte nicht einschätzen, ob sie einen Scherz gemacht hatte oder verwirrt war.
    »Kommt mit in meine Wohnung. Es dauert eine Weile, bis die da draußen abziehen.«

    In der Wohnung der alten Frau roch es stark nach Moder. Fußboden und Wände waren in einem anstaltsmäßigen Grün gestrichen. Sie führte uns in ihr Wohnzimmer. Es war spärlich möbliert: ein wackliger Tisch, ein verblichenes Sofa und ein Schrank mit einem klobigen Fernseher, dessen Mattscheibe durch einen Sprung in zwei Hälften geteilt war. Neben dem einzigen, durch einen Schmutzfilm nahezu undurchsichtigen Fenster hing ein riesiges Ölgemälde von Elvis Presley am Ende seiner Bühnenkarriere. Sein Gesicht mit den mächtigen Koteletten war aufgedunsen, und er hatte sich in einen weißen Lederanzug mit einer überdimensionalen Gürtelschnalle gezwängt.
    Auf dem Tisch stand eine zur Hälfte geleerte Konservendose mit Erbsen.
    »Ich mache uns mal einen Tee«, verkündete Madame Rose und verschwand in der Küche. Wir hörten sie nebenan mit Töpfen und Geschirr klappern.
    Christine setzte sich neben mich auf das Sofa. Ich legte meinen Arm um sie.
    »Was genau ist geschehen?«, fragte ich mit gedämpfter Stimme.
    Christine schluckte und kämpfte erneut mit den Tränen. »Sie haben mir meinen Jungen weggenommen. ... Sie sagen, er ... Stanley ... hätte den Watson-Test nicht bestanden.«
    Der Watson-Test wurde bei jedem Kind wenige Tage nach der Geburt vorgenommen. Es handelte sich dabei unter anderem um eine komplizierte Vermessung von Hirnströmungen, der DNA und RNA. Sie sollten Aufschluss über die zukünftige soziale Entwicklung des Kindes geben. Bei Unregelmäßigkeiten, die auf eine nicht korrekte Eingliederung in die Gesellschaft schließen ließen, wurde das Kind von staatlichen Institutionen betreut. Die meisten, so hieß es, würden zu gegebener Zeit zu ihren Eltern zurückkehren.
    »Du bekommst ihn doch zurück«, versuchte ich zu trösten.
    »Das stimmt nicht!« Christine schüttelte energisch ihren Kopf. »Ich habe es herausgefunden. Die Watson-Kinder werden hierher nach Porterville gebracht.«
    »Das ist doch absurd.«
    Christine sah mich flehentlich an. »Du musst mir glauben. Ich darf selbst dir nicht verraten, von wem ich das weiß.«
    »Was ist mit diesem Victor von Zerneck?«
    »Er war mein Lehrer. Der beste, den ich je hatte. Er unterrichtete Ethik und alte Sprachen. Ich habe den Kontakt zu ihm nie abgebrochen.«
    Ich erinnerte mich wieder. Christine hatte damals von ihm geschwärmt. Nur sein Name war mir entfallen. Es war eben schon lange her.
    »Ich wusste, dass er wegen einer wissenschaftlichen Arbeit nach Porterville wollte«, fuhr meine Schwester fort. »Und so bat ich ihn, dich zu benachrichtigen. Es war der sicherste Weg. Niemand sonst weiß, dass ich hier bin, und ich reise unter einer falschen Identität.«
    Christine griff nach meiner Hand. »Bitte! Du musst mir helfen! Wenn ich Stanley nicht wiederfinde, bringe ich mich um.«
    Während ich verzweifelt darüber nachdachte, ob meine Schwester – vielleicht als Folge einer schwierigen Schwangerschaft – an Wahnvorstellungen litt, kehrte Madame Rose mit einem Tablett zurück.
    »Aus selbst gepflückten Kräutern«, verkündete die alte Frau.
    Aus Höflichkeit nippte ich an der Tasse. Das Gebräu schmeckte abscheulich.
    Christine saß einfach nur da und starrte ins Leere. Das Zucken ihrer Augenlider und das ständige Kneten ihrer Hände zeigte ihre enorme innere Anspannung.
    »Sie ist krank«, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf.
    Madame Rose wischte mit ihrem Ärmel eine kreisrunde Fläche in den Schmutz auf der Fensterscheibe und spähte hinaus. »Schätze, die Stinker haben sich verdrückt. Wartet aber lieber noch ein Weilchen.« Sie wandte sich um und musterte Christine eindringlich.
    »Ich nahm an, die Häuser hier wären alle unbewohnt«, bemerkte ich, um ihre

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