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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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normalerweise niemals gewagt hätte – wurde mir klar, dass hier etwas nicht stimmte.
    »Finger weg!«, fuhr ich den jungen Kellner an.
    »Kommen Sie bitte mit«, forderte er.
    Ich schüttelte seine Hand ab. »Ich werde Sie wegen Belästigung entlassen, Freundchen!«
    Ich sprach bewusst laut und aggressiv, um ihn einzuschüchtern.
    Er trat einen Schritt zurück. »Sie verstehen das völlig falsch, Mrs. McFaden ...«
    Dort hinten schabte etwas über den Boden. Verborgen ... hinter der Kurve. Das Geräusch war so deutlich zu hören gewesen, als hätte der Verursacher es absichtlich erzeugt und lauerte nun auf eine Reaktion.
    »Wer ist da?«, rief ich.
    Keine Antwort. Nur dieses hektische Klicken der defekten Neonröhren.
    »Ich gehe jetzt wieder nach oben«, teilte ich dem Kellner mit. »Allein!«
    »Das können Sie nicht!« Die Miene des Kellners spiegelte nun echtes Entsetzen.
    »Doch!« Ich zog den metallenen Schocker aus meiner Jackentasche. Ich hatte ihn mir aus einer gut gesicherten Schublade an der Rezeption besorgt. Sie lagen dort für gewisse Notfälle parat.
    Der junge Mann starrte den silbernen Stab an und schwieg.
    Ich bewegte mich rückwärts in Richtung Ausgang.
    »Man wird mich bestrafen«, hauchte er.
    Ich verriegelte die Tür von außen.
    Wenige Minuten später verließ ich mit Christine das Hotel. Um sie nicht noch mehr zu ängstigen, hatte ich ihr nur mitgeteilt, dass ich das ›Olympic Regent‹ für einen zu unsicheren Aufenthaltsort hielt.
    Passanten schlenderten vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen. Ich sah mich verstohlen um, ob uns jemand folgte.
    »Wo sollen wir jetzt hin?«, fragte Christine verzweifelt.
    Da mein Wagen noch immer in der Nähe des ›Abidias Asylum‹ parkte, blieb uns nichts anderes übrig, als zu Fuß zu gehen. Ich nahm Christine einfach an die Hand. Ich war wieder die große Schwester und deutete auf den schmucklosen Wolkenkratzer, der ganz Porterville überragte. »Wir müssen zu Howard.«
    »Hallo, Mrs. McFaden.« Die junge Frau im Foyer des Hudson-Towers sah lächelnd von den Monitoren auf ihrem Schreibtisch auf, als wir durch die Eingangspforte traten. »Mr. Brenner ist erst vor wenigen Minuten eingetroffen.«
    Christine hatte die kurze Zeit im Hotel genutzt, um sich ein wenig herzurichten. Außerdem trug sie jetzt anstelle des unpassenden grauen Mantels eine meiner teuren halblangen Jacken.
    Die Sekretärin nickte ihr freundlich zu.
    Ich hatte Howard schon des Öfteren in seinem Büro besucht, und so erregte mein Erscheinen trotz Christines Begleitung keinerlei Verwunderung.
    Die junge Frau wies zur Aufzugtür. Dort wurden wir bereits von einem uniformierten Wachmann erwartet, der respektvoll zur Seite trat.
    »Sie kennen ja den Weg«, sagte er und tippte sich zum Gruß mit dem Zeigefinger gegen den Schirm seiner Mütze.
    Der Aufzug benötigte nur Sekunden, um bis in die Spitze des Hudson Towers zu gelangen. In den Räumen der Anwaltskanzlei ›Macintosh‹ war nie viel von reger Betriebsamkeit zu spüren, aber heute schien die Kanzlei völlig verwaist zu sein.
    »Warte hier«, sagte ich zu Christine und wies sie an, sich in einen der ledernen Sessel im Eingangsbereich zu setzen.
    Howards Büro befand sich am Ende des Flurs. Ich konnte sehen, dass die Tür halb geöffnet war und wollte gerade nach ihm rufen, als ich eine fremde Männerstimme vernahm: »Mrs. McFaden und ihre Schwester befinden sich also noch im Hotel?«
    »Wohin sollten sie sonst gehen?« Das war Howard! Er räusperte sich und sprach weiter: »Erster Stock. Das Zimmer ist nach der Stadt Wichita benannt.«
    »Rufen Sie Ihre Freundin trotzdem an, Brenner.« Eine dritte Männerstimme. Dominant ... das Aussprechen von Befehlen gewohnt. »Sagen Sie ihr, sie soll unbedingt im Hotel bleiben. Sie hätten gute Neuigkeiten bezüglich des Kindes.«
    Howard brummte zustimmend.
    Er ... er hatte Christine und mich verraten! Diese Kerle wollten meine Schwester holen.
    Es blieb keine Zeit. Ich schlich mich eilig davon, sah Christines fragendes Gesicht mit dem halb geöffneten Mund vor mir und bedeutete ihr mit hektischen Gesten, bloß keinen Laut von sich zu geben.
    »Schnell«, flüsterte ich ihr zu. »Wir müssen hier weg.«
    Wir standen direkt vor der Tür des Fahrstuhls, als in meiner Jackentasche die ersten Töne der Melodie von Gershwins ›The man I love‹ erklangen.
    Ich Idiotin! Howard rief mich auf meinem Handy an! Die Melodie hallte durch die leere Kanzlei. Howards Bürotür wurde aufgerissen. Ein

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