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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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die Augen einer Wassersylphe hatte, verschlug ihr oft die Sprache. Mit der Zeit allerdings hatte sie sich an die überschwänglichen Begrüßungen der Kyn gewöhnt und hatte gelernt, mit ausreichender Höflichkeit zu antworten.
    Nachdem Michael alle vorgestellt hatte, griff der Suzerän nach Alexandras Hand.
    »Meine wunderbare Dame.« Geoffrey beugte sich so tief über ihre Hand, dass seine Nasenspitze dagegenstieß. »Zu guter Letzt treffen wir uns endlich.« Er richtete sich auf, wobei er sie ein gutes Stück überragte, und platzierte seinen ziemlich lächerlichen, federverzierten grünen Hut wieder auf den unordentlichen karottenroten Haaren. »Euer Loblied wurde mir von nah und fern gesungen, aber nun sehe ich, dass es nicht gelungen ist, Eurer Schönheit, Intelligenz und Eurem Charme im Ansatz gerecht zu werden.« Seine orangefarbenen Brauen zogen sich über seinen grünen Augen zusammen. »Ich fürchte, ich werde die nächsten Wochen zu Euren Füßen verbringen.«
    »Dann muss ich hübschere Schuhe tragen, während ich hier bin.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Ich bin ebenfalls erfreut, Sie kennenzulernen, Suzerän …«
    »Nennt mich Geoffrey, Mylady«, beharrte er. »Ich vermeide die Nennung meines Nachnamens unter allen Umständen, nachdem er kaum einfacher sein könnte, und ich fürchte mich davor, lediglich für einen Schuhmacher gehalten zu werden.«
    »Nun, ich würde ja knicksen, Geoffrey«, erwiderte sie, »aber gewöhnlich stolpere ich oder falle, wann immer ich es versuche.«
    »Das ist vollkommen in Ordnung. Darf ich Euch eine andere Göttin der Güte und des Lichts vorstellen?« Er zog die ruhige, dunkelhäutige Frau neben sich nach vorne. »Der einzige Sinn meines Lebens, Braxtyn von Canterbury, meine geliebte Ehefrau.«
    »Mylady«, sagte Braxtyn in ihrer melodischen Stimme. »Ihr seid höchst willkommen in unserem Haus. Ich gebe zu, dass auch ich nicht geschickt knickse, und es verursacht mir Kopfweh, meine Sätze zu Poesie zu formen. Dies bleibt die ausschließliche und ärgerliche Gepflogenheit meines Mannes, auch wenn er jetzt damit aufhört.« Sie warf ihrem Mann einen Blick zu. »Sofort.«
    »Ich lebe, um dir zu gefallen, mein Liebling.« Geoffrey hob in einer kapitulierenden Geste die Hände, die mit verblassten Tintenflecken übersät waren. »Und mir bliebe auch nichts anderes mehr übrig, als Lady Alexandra mit einem fliegenden Star zu vergleichen. So schön sie auch sind, im Garten sind sie eine Plage.«
    Alex schenkte Michael einen amüsierten Blick. »Klingt ungefähr richtig.« Sie schüttelte der Frau des Suzeräns die Hand und zögerte wieder, als sie den Farbkontrast zwischen ihren Hautfarben bemerkte.
    Grübchen bildeten sich in Braxtyns vollen Wangen. »Falls Ihr euch fragen solltet, wie es kommt, dass eine Frau der Inseln Darkyn ist, Geoffreys Vater hat mich als kleines Mädchen von einem Sklavenhändler erworben. Er hat mich in der Küche arbeiten lassen, und letztendlich wurde ich Köchin. Zum Glück für mich liebt Geoffrey Essen fast genauso sehr wie das Schreiben.«
    »Das ist alles Braxtyns Fehler«, erklärte der Suzerän mit einer ausladenden Geste. »Ich wurde nur deswegen Templer, weil wir uns verliebten, aber nicht heiraten durften. Ich habe sie freigelassen, bevor ich meinen Eid ablegte, wisst Ihr? Aber die verdammte Frau wollte ihre Freiheit gar nicht. Dann kehrte ich von Gott verflucht aus dem Heiligen Land zurück, ein schreckliches, bluttrinkendes Monster, und da war sie und wartete mit offenen Armen auf mich.«
    »Jemand musste doch auf dich aufpassen«, schalt seine Frau. Zu Alex sagte sie: »Eigentlich ist er Templer geworden, um mehr Geschichten von den Pilgern im Heiligen Land sammeln zu können, obwohl er immer alles schrecklich verfälscht hat, was sie ihm erzählten. In Greenwich wurde sogar darüber gesprochen, ihn für die Lügen und die Unmoral in seinen Geschichten zu hängen.«
    »Das war alles nur Arundel«, sagte Geoffrey. Er sah zu Alex. »Er war der Erzbischof von Canterbury. Er konnte Angriffe gegen den Klerus nicht ausstehen und noch weniger Reformisten wie mich, die diese Angriffe auch noch amüsant verpackten. Einmal hat er in Greenwich zweimal an einem Tag versucht, mich zu töten.«
    »Wirklich.« Alex runzelte die Stirn. Michael bekam Mitleid, lehnte sich vor und murmelte ihr die französische Form von Geoffreys Nachnamen zu. Sobald er das getan hatte, hellte sich ihr Gesicht auf. »Oh, dann sind Sie dieser Geoffrey.« Sie stemmte die

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