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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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und Michael heranzukommen. »Wir werden tun, was uns möglich ist, um den Frieden zu wahren.«
    Die ›Krankenstation‹ wirkte eher wie eine Kaserne, vorausgesetzt, diese wäre von einem Luxushotelier geplant und eingerichtet worden. Kristalllüster warfen glitzerndes Licht über zwei Reihen großer, antiker Betten. Zarte Spitzenvorhänge hingen von geschnitzten Pfosten, und Baldachine verschafften den Patienten in den Betten ein gewisses Maß an Privatsphäre. Schalen voller duftender Potpourrimischungen standen auf dreibeinigen Teetischen zwischen den Betten. Dutzende Perserteppiche bedeckten den Boden und bildeten ein teures Patchwork unter Alex’ Füßen. Am Ende der improvisierten Krankenstation klang sanfte, klassische Musik aus einer modernen, teuren Anlage.
    Doch Alex konnte nirgendwo Krankenschwestern, Pfleger, medizinische Geräte oder irgendetwas entdecken, was bei der Pflege von Patienten hilfreich war. Dann atmete sie einmal ein und verstand, warum Braxtyn so viele Potpourri-Schalen um die Betten verteilt hatte.
    »Bewahren Sie hier unten auch Leichen auf?«, fragte Alex, während sie bereits zum ersten Bett ging.
    Braxtyn atmete durch den Mund. »Nicht, wenn seit dem Morgen niemand gestorben ist.«
    Alex zog einen Vorhang zurück. »Hallo«, sagte sie zu dem Mann im Bett. »Ich bin Dr. Alex Keller.«
    »Cypriens Dame«, erwiderte er mit krächzender Stimme. »Ich habe Geschichten über Euch gehört.«
    »Glaub bitte nicht die, in denen ich Hörner und einen spitzen Schwanz habe«, sagte Alex. »Sie wachsen mir nur bei Vollmond.« Mit diesem Mann schien alles in Ordnung zu sein, bis darauf, dass man ihn unter einem riesigen Stapel Bettdecken begraben hatte, aber der Gestank von verrottendem Fleisch, der von ihm ausging, nahm ihr fast den Atem. »Ich werde mir dich mal anschauen, okay?«
    Er nickte und schloss die Augen.
    Alex zog die oberste Decke zurück und enthüllte einen blutgetränkten Berg aus Leinen, den jemand über seinen Körper gelegt hatte. Sie hob eine Seite davon an, warf einen Blick auf das klaffende Grauen, das einst sein Oberkörper gewesen war und legte die Bandage sanft wieder ab.
    Sie drehte sich zu Braxtyn um. »Wie lange sieht er schon so aus?«
    »Drei Wochen«, antwortete ihr der Mann. »Es will sich nicht schließen, Mylady, egal, wie viel ich trinke.«
    »Seine Worte sind wahr.« Braxtyn seufzte. »Die Wunde bleibt genau so, wie sie war, als er zu uns gebracht wurde.«
    Alex konnte noch etwas anderes riechen, etwas, das unter dem schrecklichen Gestank der Wunde lag. »Wie viel Blut nimmt er jeden Abend?«
    »Er ist zu schwach, um sich von Menschen zu ernähren, also geben wir ihm Plasma in Beuteln.« Braxtyn dachte einen Moment nach. »Er braucht drei, manchmal vier Beutel.«
    »Und er blutet auch genauso viel wieder aus, oder?« Alex legte eine Hand auf die Stirn des Patienten, die an ihrer Haut förmlich brannte. Zu dem Krieger sagte sie: »Ich komme später zurück, um noch mal nach dir zu schauen.«
    »Es ist gut, dass Ihr Euch um uns kümmert, Mylady«, murmelte er, dann schlief er wieder ein.
    Alex ging zum nächsten Bett, das von einer Frau belegt war, die Verbrennungen zweiten Grades an Beinen, Hüfte und Händen erlitten hatte. Sie blieb bewusstlos, selbst als Alex sie vorsichtig auf die Seite rollte. Die Schusswunde an ihrem Rücken war groß und blutete immer noch.
    »Bei ihr ist es dasselbe?«
    »Sie nimmt weniger Blut, aber wir müssen mehrmals wöchentlich ihre Matratze wechseln«, antwortete Braxtyn.
    Alex machte die Runde über die gesamte Krankenstation und stellte fest, dass fast alle Patienten offene Verletzungen und schreckliche Brandwunden aufwiesen. Ein gutes Drittel von ihnen war nicht bei Bewusstsein, und der Rest reagierte mit verschiedenen Abstufungen von Schwäche und Gleichgültigkeit auf ihre Untersuchung.
    Sie stellte Braxtyn nur die notwendigsten Fragen, und sofort, nachdem sie den letzten Patienten untersucht hatte, verließ sie die Krankenstation und ging in einen benachbarten Raum. Sie starrte auf die Stapel von Betttüchern, Kissen und Handtüchern, die dort aufbewahrt wurden, und bemühte sich, ihre Wut unter Kontrolle zu bekommen.
    »Mylady?« Braxtyn stand unsicher in der offenen Tür. »Glaubt Ihr, Ihr könnt ihnen helfen?«
    »Kommen Sie bitte rein und schließen Sie die Tür.« Alex wartete, bis Braxtyn ihrer Bitte gefolgt war. »Ich brauche Platz für einen Operationssaal. Dieser Raum wird ausreichen. Ich werde eine Liste schreiben,

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