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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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eine Audienz gebettelt.
    Keiner von beiden hatte Chris bis jetzt bemerkt.
    Chris entschied, dass es unhöflich wäre, zu ihnen zu gehen und sie zu begrüßen. Allerdings wäre es das wert, einfach nur, um den Blick auf Robs Gesicht zu sehen, wenn er versuchte, seiner hochpreisigen weiblichen Bekanntschaft zu erklären, woher er Chris kannte – wenn er nicht einfach so tat, als wären sie sich vollkommen fremd. Aber sie wollte diese leidenschaftliche Mittelmeer-Schönheit gar nicht kennenlernen – jetzt nicht und auch in Zukunft niemals. Sie würde gutgelaunt ihr gesamtes restliches Leben verbringen, ohne auch nur ihren Namen erfahren zu haben.
    Was, wenn er eine Beziehung mit ihr hat? Was, wenn sie verlobt sind oder verheiratet?
    Chris wusste, dass jeder Mann, der sich dringender Sex wünschte als ein reines Gewissen, nach Strich und Faden log, um ihn zu bekommen. Robs Penthouse war vielleicht sein kleines Liebesnest. Aber wenn er diese Frau regelmäßig betrog, dann war er verrückt.
    Chris sah, dass Rob seinen Kopf in ihre Richtung wandte. Sie wirbelte auf dem Absatz herum. Rasende Wut wallte in ihr auf und verbrannte sie förmlich von innen. Im Moment war es ihr unmöglich, rational zu denken oder zu handeln. Sie musste ein paar Minuten hier raus und sich zusammenreißen, bevor Rob seine Schönheit zu ihr führte und versuchte, ein nettes Schwätzchen mit ihr zu halten.
    Hast du dieselben Sprüche bei ihr gebracht, als du sie kennengelernt hast? Bist du in dem versnobten Country Club aufgetaucht, in dem sie Mitglied ist, und hast sie um einen Tanz gebeten? Hast du ihr erzählt, dass du sie mehr willst, als du sagen kannst?
    Die ganze Situation war inakzeptabel. Sie hatte einen Job zu erledigen; sie konnte sich nicht so von irrationaler, eifersüchtiger Wut ablenken lassen. Sie war eine Stunde, nachdem sie Rob kennengelernt hatte, mit ihm ins Bett gesprungen – was die Jungs im Büro in Chicago als ›einen Vier-Eins-Neuner abziehen‹ bezeichneten. Damit hatte sie überhaupt kein Recht, eine andere Behandlung zu erwarten.
    »Dennis«, murmelte sie, weil sie wusste, dass ihre Stimme von dem Mikrofon aufgefangen werden würde, das hinter dem Rahmen des Gemäldes in ihrer Nähe befestigt war.
    »Ja, Ma’am.«
    Sie tat so, als wollte sie ein wenig nichtvorhandenen Staub von einer Verzierung des Rahmens abwischen. »Ich muss mir Kopfschmerztabletten holen. Lass die anderen wissen, dass ich fünf Minuten Auszeit nehme.«
    »Kein Problem.«
    Chris bahnte sich ihren Weg zum Büro des Managers, glitt hinein und verriegelte die Tür hinter sich. Ihr Zustand schockierte sie. Ihre Hände zitterten, ihr Herz raste, und sie bekam immer noch kaum Luft. Glücklicherweise trug sie kein Funkgerät, und Dennis hatte das Büro auch nicht verwanzt, also konnte niemand hören, wie sie hyperventilierte.
    Sie zog ihre Jacke aus, hängte sie an die Garderobe hinter der Tür und setzte sich vorsichtig auf einen der Besucherstühle. Sie hatte fünf Minuten, um sich wieder in den Griff zu bekommen, und sie würde jede Sekunde davon brauchen.
    Robin hatte schon eine Weile beobachtet, wie Chris Renshaw sich als Kunsthändlerin ausgab, bevor sie ihn und die Contessa am anderen Ende der Galerie bemerkte.
    Special Agent Chris Renshaw , korrigierte er sich selbst, als sie sich in ein Zimmer im hinteren Teil der Galerie zurückzog. Eine verdeckte Ermittlerin in Amerikas Version von Scotland Yard. Agentin klang besonders lächerlich, als wäre sie eine Spionin. Man nannte sie nicht Constable oder Inspector. Nein, in diesem Land nannten sie ihre Ermittler Detective oder Cop.
    Und genau das saß wie ein Stachel in seinem Fleisch: Er hatte mit einem Cop geschlafen. Er, Robin von Locksley, der beste Dieb aller Zeiten, hatte in den Armen des Feindes gelegen.
    Ich hätte genauso gut mit einem von der Bruderschaft ins Bett gehen können.
    »Euer mürrischer Gesichtsausdruck lässt mich vermuten, dass die Frau mit den tizianroten Locken Eure Agentin Renshaw ist«, sagte die Contessa. »Sie hat Euch angestarrt, bevor sie davongeeilt ist, um sich zu verstecken.«
    »In der Tat.« Robin führte seine Begleiterin um eine hartnäckige junge Frau mit schrecklichen rosafarbenen Haaren herum und führte sie zu der Vitrine, in der das Stundenbuch der Jungfrau lag. Ein einziger Blick verriet ihm, dass es das Buch war, das Bruder Crewes dem König geschenkt hatte, kurz bevor der gierige Dreckskerl Marian an Guisbourne verkauft hatte.
    Robin interessierte sich eher

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