Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
sehr ähnlich, nur ernähren wir uns anders. Sobald wir uns verwandelt hatten, konnten wir keine normale Nahrung mehr essen oder trinken. Wir brauchten zum Überleben das Blut von Menschen.«
»In welcher Art braucht ihr es?«
»Wir trinken es.«
Sie zog die Augenbrauen hoch. »Also haltet ihr euch für Vampire.«
»Das tun wir nicht … Wir sind keine Vampire, wie du sie aus euren Büchern und Filmen kennst.« Robin überlegte, wie er ihr die Darkyn erklären sollte. »Wir töten keine Menschen, um an ihr Blut zu kommen. Wir sind nicht böse. Sonnenlicht, Knoblauch, Kreuze und hölzerne Pfähle können uns nicht verletzen. Sonnenlicht reizt unsere Augen und macht uns müde, aber es verbrennt uns nicht und verwandelt uns auch nicht in Asche. Wir leben in der Nacht.«
»Wie Zombies.«
Er schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht tot. Die Griechen nannten uns Vrykolakas , die Untoten. Wir selbst nennen uns Darkyn.«
»Aber ihr heilt sofort, ihr habt Reißzähne, und ihr trinkt menschliches Blut«, sagte sie, und als er nickte, verwandelte sich ihr Mund in eine dünne Linie. »Ist das Teil dieses Spiels, das du spielst? Hast du meine Handschellen ausgetauscht und dir diese Reißzähne eingesetzt, um mich glauben zu lassen, es wäre real?«
»Das ist kein Spiel. Es ist real. Ich bin real.« Sie wirkte nicht überzeugt. »Lass es mich dir zeigen.« Er erlaubte seinen dents acérées hervorzutreten und öffnete seinen Mund.
Chris schrie nicht, rannte nicht weg und fiel auch nicht in Ohnmacht. Sie musterte ihn mit ernstem Gesicht, während ihre Augen in ihrem bleichen Gesicht förmlich leuchteten. »Ich kann dir dabei nicht helfen, Robin, aber ich weiß, dass es gute Ärzte gibt, die es könnten. Ich würde dich gerne zu einem von ihnen bringen. Er hat schon andere behandelt, die sich wie du für etwas Andersartiges hielten. Wirst du dir von mir helfen lassen?«
Sie glaubte ihm nicht. Sie ging davon aus, dass er das alles nur erfunden hatte.
»Ich werde dir zeigen, wie wir heilen.« Robin zog seinen Dolch, gab ihn ihr und fing an, seinen Ärmel nach oben zu rollen.
»Der ist echt«, sagte sie und drehte die Waffe in den Händen. »Und wunderschön gearbeitet.«
»Unser Körper ist sehr widerstandsfähig. Gewöhnlich ist Kupfer das einzige Metall, das unsere Haut durchdringen kann.« Er streckte ihr seinen Unterarm entgegen. »Schneide mich.« Er lächelte, als sie sich nicht bewegte. »Bitte lass meine Hand dran. Ich mag sie recht gerne.«
Chris sprang vorwärts, stieß ihn auf den Boden und hielt ihm den Dolch an die Kehle. »Was, wenn ich dich hier schneide?«, fragte sie, während sie die Schneide gegen seine Haut drückte. »Wird das auch sofort heilen, Dracula?«
»Ich habe mich nicht genährt, also wird es ein paar Momente dauern.« Er spürte das Brennen der Klinge an seiner Haut und das kühle Blut, das darunter hervorquoll. »Falls du vorhast, mich umzubringen, musst du mir direkt ins Herz stechen oder mir den Kopf abtrennen.« Als sie sich nicht bewegte, fügte er hinzu: »Und zwar ganz, Liebes. Halbe Sachen funktionieren bei meiner Art nicht.«
»Ich bin diese Spielchen leid, Robin.«
»Genauso wie ich.« Robin bemerkte, dass ihre Wut ihn auf perverse Weise erregte. Er hatte nicht geglaubt, dass sie ihn mit der Klinge angreifen würde. Er hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun würde, und das erregte ihn. Selbst mit einem Dolch an der Kehle.
Irgendwo in ihrer Nähe fiel klappernd etwas Metallisches auf den Boden, und Porzellan zerbrach. »Verdammt noch mal.«
»Bleib, wo du bist, Will. Was auch immer sie mir antut, du wirst sie nicht berühren.« Robin hielt seinen Blick auf Chris’ gerötetes Gesicht gerichtet. »Töte mich, und es ist vorbei. Mein Seneschall wird dir nichts antun. Aber die Contessa wird dafür sorgen, dass Hunderte sterben – Menschen und Kyn, mein gesamter Jardin . Einer von ihnen wird dein Partner sein.«
Sie schüttelte langsam den Kopf. »Ich glaube dir nicht. Ich glaube nichts von alledem.«
»Wenn ich es dir beweise, wirst du mir dabei helfen, die Handschrift zu retten?«
Chris richtete sich auf und nahm den Dolch von seinem Hals. Er konnte fühlen, wie sich die Wunde an seiner Kehle schloss und verschwand, während sie ihn beobachtete. Ihre Augen wurden glasig, und sie protestierte nicht, als Will sich ihr langsam näherte und ihr die Waffe aus der Hand nahm.
»Es kann nicht wahr sein.« Sie schob sich von Robin weg und stand schwankend auf. »Das kann nicht
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