Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
einen älteren Mann. Ich bin zu jung.«
Sie schüttelte den Kopf und hielt eine Hand hoch, in der Hoffnung, dass er damit aufhörte, bevor sie sich vor Lachen auf dem Boden wand.
»Als ich das Altargemälde von Botticelli aus der Kathedrale in Neapel gestohlen habe«, erklärte er, »habe ich es in einen roten Samtvorhang eingewickelt, den ich von einem der Beichtstühle genommen habe. Der Gauguin, den ich in Genua gestohlen habe, war in einem Gipsrahmen mit Bleifarbe gerahmt, also habe ich ihn erst aus dem Rahmen entfernt. Den van Gogh, der dieser weltberühmten Schauspielerin gehörte, habe ich gegen eine Fälschung ausgetauscht, um sie nicht zu sehr aufzuregen. Sie war gerade erst wieder am Rücken operiert worden. Ich glaube, sie behauptet immer noch entgegen jeder Expertenmeinung, dass ihres das Originalgemälde ist.«
Chris hörte auf zu lachen, als er den Diebstahl des Gauguin beschrieb. »Woher … Niemand weiß von dem van Gogh, niemand außerhalb des FBI .«
Er senkte kurz den Kopf. »Also wirst du mir jetzt glauben, was ich sage?«
»Vielleicht hast du dir Zugriff auf ein paar vertrauliche Akten verschafft, und ich wüsste wirklich gerne, wie du das hingekriegt hast, aber du kannst nicht der Magier sein.« Geistesabwesend wischte sie sich die Lachtränen aus den Augen. »Er ist seit den Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts aktiv. Damit wärest du jetzt siebzig Jahre alt, mindestens.«
Er trat näher an sie heran. »Was, wenn ich dir erzählen würde, dass mein Vater der ursprüngliche Magier war? Dass er mich ausgebildet hat und ich nach seinem Tod seine Arbeit übernommen habe? Dass du und deine Kollegen nach einem toten Mann gesucht habt?«
Sie griff in ihre Jacke. »Ich will nicht, dass du mir noch irgendetwas erzählst.« Sie zog ihre Handschellen heraus. »Dreh dich um und hör mir genau zu.« Während sie ihm die Handschellen anlegte, fuhr sie fort: »Robin, ich verhafte dich wegen des Verdachts auf schweren Diebstahl, einfachen Diebstahl, Betrug, Einbruchdiebstahl, Schmuggeln von gestohlenen Gütern über Landesgrenzen und den Besitz von gestohlenem Gut. Du hast das Recht zu schweigen.« Sie klärte ihn über seine Rechte auf, dann fragte sie: »Verstehst du, was ich dir gesagt habe?«
»Ja.« Dann wurde sein Mund zu einer dünnen Linie, als die ersten uniformierten Polizisten die Galerie betraten. »Können wir jetzt gehen?«
Will würde sich um die Menschen kümmern; dessen war Robin sich gewiss. Er hatte sein Talent einst eingesetzt, um eine ganze wütende Menge einschlafen zu lassen, die entschlossen war, Sherwood Forest niederzubrennen. Eine kleine Galerie stellte da kein Problem dar.
Damit musste Robin sich nur noch um Chris und den Polizisten kümmern, den sie abkommandiert hatte, um sie in die Innenstadt zu fahren.
»Sieben Charlie eins«, sprach ihr Fahrer ins Funkgerät. »Transportiere Verdächtigen und Bundesbeamtin von der Galerie in der Peachtree Street zur Zentrale.«
Robin war, wie jeder gewöhnliche Verbrecher, gezwungen worden, sich auf den Rücksitz des Polizeiwagens zu setzen. Das dämmrige Licht erlaubte ihm, einzuschätzen, welche Waffen Chris erreichen konnte. Er war froh, dass der Polizist seine Dienstpistole an der linken Hüfte trug, außerhalb ihrer Reichweite.
Er musste das hinkriegen, ohne dass Blut vergossen wurde, besonders nicht ihres.
Robin atmete tief durch und nahm den süßen Duft von Chris’ Körper dabei genauso in sich auf wie den scharfen Schweißgeruch, der von dem Cop ausging. Dies half ihm dabei, seinen eigenen Duft zu verbreiten, der langsam den Innenraum des Wagens erfüllte.
»Officer, wie heißen Sie?«, fragte Robin und lehnte sich vor, bis sein Gesicht kurz hinter dem Trenngitter aus Metall war.
»Larry Kent«, antwortete der Cop langsam, während er ihn im Rückspiegel ansah.
Chris drehte sich, um durch die Trennwand zu sehen. »Sei still, Rob.«
»Ich fürchte, mir ist schlecht«, log er. Dann sagte er herrischer: »Officer Kent, bitte fahren Sie dieses Auto an den Straßenrand und halten Sie dort an.«
Der Streifenpolizist nickte und verließ die Straße, um auf dem Standstreifen anzuhalten.
Rob zerbrach die Handschellen, die seine Gelenke fesselten, riss das Metallgitter aus dem Rahmen, packte Chris’ Arme und hielt sie fest.
»Agent Renshaw trägt in einem Schulterholster unter ihrem rechten Arm eine Pistole«, erklärte er dem Cop. »Nehmen Sie sie ihr ab und legen Sie die Waffe unter Ihren Sitz.«
Kent griff in
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