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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ihr langsam die Schultern streichelte, würde er sie nicht aufgeben. Sie gehörte jetzt ihm, und bei allem, was ihm genommen worden war, verdiente er sie. Er würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, sollte es nötig werden, aber er würde sie besitzen und die Liebe sein, die sie nie hatte, für den Rest ihres Lebens.
    Ich bin ein Mensch, du nicht.
    Luisa beobachtete tief in Gedanken versunken, wie die Krankenschwester die Verbände an ihrer linken Hand wechselte. In einer ihrer Visionen hatte sie gesehen, wie Alexandra Keller dasselbe für eine Französin tat, die schlimm verbrannt worden war, unmittelbar bevor sie ihre Hand gehalten und etwas gesagt hatte, was die Frau zum Weinen brachte.
    Schlechte Nachrichten , hatte sie gedacht, um dann die Vision zu verdrängen.
    Manche Dinge sollten nie geteilt werden. Nie hatte sie dem Arzt oder irgendjemand anderem gesagt, dass die Männer, die sie angegriffen hatten, zur Bruderschaft gehört hatten. Wie das verlorene Buch und die schmerzhaften Entscheidungen, die deswegen getroffen werden würden, war diese Wahrheit nicht vor dem richtigen Moment für Alex Keller oder die Darkyn bestimmt.
    Luisa .
    Die Verbindung, die sie mit dem Schattenprinz teilte, erlaubte es ihm auch, nach ihr zu rufen, aber sie musste warten, bis die Krankenschwester das Zimmer verlassen hatte, bevor sie ihm antworten konnte.
    Ich bin hier . Sie schloss die Augen, damit niemand, der während ihres Wachtraums ins Zimmer kam, sehen konnte, wie ihre Augen sich veränderten. Was ist los?
    Doch sie konnte es fast sofort erkennen. Ihr Prinz stand über dem unbeweglichen Körper eines Hirschkalbs. Es lag auf dem Gras neben einer Schnellstraße, und obwohl es noch atmete, verrieten die verbogenen Beine und das Blut, das unter ihm in den Boden sickerte, dass dies nicht länger der Fall sein würde.
    Wird es sterben?
    Ja. Sie fühlte, dass seine Verzweiflung genauso stark war wie ihre. Außer du kannst ihm helfen .
    Zum ersten Mal, seit sein Talent erwacht war, wollte er es versuchen. Er fing an, den Handschuh auszuziehen, der seine rechte Hand bedeckte. Nur die Angst vor dem Versagen hielt ihn zurück. Ich kann nicht .
    Dann tu nichts . Sie verhärtete ihr Herz. Es ist nur ein überfahrenes Tier.
    Der Schattenprinz hob das Kitz auf und trug es in Richtung Wald, weg von der Straße. Er legte es sanft auf ein Kissen aus Blättern und zog seine behandschuhten Hände zurück.
    Luisa beobachtete ihn und klammerte sich an die Hoffnung, so gering sie auch war. So sehr sie auch wollte, dass das Kitz überlebte und die Wunden des Prinzen heilten, sie konnte für keinen von beiden die Entscheidungen treffen. Sie konnte nur beten, dass das Hirschkalb sich an sein Leben klammern würde und der Prinz seine Angst vor dem Tod überwand, bevor die arme Kreatur verblutete.
    Warum willst du mir nicht helfen?
    Er wollte, dass sie ihn dazu drängte, es zu tun, dachte Luisa, ein wenig überrascht zu erfahren, dass sie so viel Einfluss auf ihn hatte. Ich kann nur sehen und träumen.
    Ich tausche mit dir.
    Das tat weh. Du bist nicht der Einzige, der nie darum gebeten hat, dass ihm das passiert. Glaubst du nicht, ich würde die Gabe nicht zurückgeben, wenn ich das könnte?
    Aber du würdest sie niemand anderem geben.
    Nein. Luise fühlte, wie ihre eigene Bitterkeit in ihr aufstieg. Nicht einmal den Männern, die mich verletzt haben .
    Der Schattenprinz senkte für einen Moment den Kopf, bevor er sich die Handschuhe auszog und seine großen Hände an Hals und Rücken des Kalbes legte. Er murmelte etwas, was sie nicht verstehen konnte – ein Gebet? –, dann schloss er die Augen.
    Bei ihm war die Sonne vor einer Stunde untergegangen, aber Licht ergoss sich plötzlich aus den dicken Ästen über ihm, ein fahles, silbriges Licht, wie die Erinnerung von Mondschein. Es legte sich um den Schattenprinzen, ließ ihn leuchten und tanzte über sein dunkles Gesicht, bevor es an seinen Armen nach unten glitt und sich in seinen Händen sammelte. Das Hirschkalb zuckte zusammen, dann hob es den Kopf und sah den Schattenprinzen aus großen, sanften Augen an.
    Als er die Hände zurückzog und das Licht verblasste, zappelte das winzige Wesen und trat mit den Hufen um sich, bevor es auf die Beine kam. Es stand auf geraden, starken Beinen, zitternd und wie gebannt, aber es lief nicht weg.
    Der Schattenprinz streckte seine Hand aus und streichelte dem kleinen Tier einmal über den Kopf, bevor auch er aufstand und zurücktrat.
    Das Hirschkalb fand seine

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