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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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bloß.«
    »Denkt darüber nach, Mylords«, antwortete Michael. »Die Menschen dieser Zeit sind keine ignoranten, abergläubischen Bauern, die vor dem Schatten des Kreuzes zurückweichen. Moderne Menschen tragen eine Rüstung aus Unglauben und Wissenschaft, und nur wenig kann diese Abwehr durchdringen. CNN wird sicherlich wochenlang in speziellen Sendungen über das Thema berichten, genauso wie FOX und tru TV . Geheime Vampirjäger würden ganz schnell zum letzten Schrei unter menschlichen Jugendlichen. Die Läden in den Einkaufszentren werden offizielle Bruderschafts-T-Shirts verkaufen. Auf Ebay werden gesegnete Holzpfähle und Knoblauchkränze verkauft werden.«
    »Da sehne ich mich fast nach den Zeiten, als wir uns nur vor den Inquisitoren und dem Scheiterhaufen fürchten mussten.« Gilanden musterte Michael aus zusammengekniffenen Augen. »Ihr argumentiert gut, Cyprien, aber das Risiko wäre zu groß. Die Bruderschaft muss viele Beweise für unsere Existenz besitzen.«
    »Welche Beweise auch immer sie haben, wir können sie leicht unglaubwürdig machen«, versicherte ihm Michael. »Wir haben viele hohe Regierungsbeamte unter unseren Tresori und den Menschen, die loyal zu uns stehen.«
    »Ich möchte widersprechen«, sagte Tristan und gab seine lässige Haltung auf. »Lord Gabriel und seine Sygkenis haben Dutzende von verletzten Kyn aus den Zellen der Bruderschaft befreit, also müssen wir davon ausgehen, dass sich noch weitere in Gefangenschaft befinden. Sie müssen nur einen Gefangenen vorzeigen, und schon wissen die Menschen, dass wir tatsächlich existieren. Dann werden sie alles glauben, was ihnen über uns erzählt wird. Wenn die Bruderschaft das Gefühl hat, dass sie nichts mehr zu verlieren hat, was soll sie davon abhalten, genau das zu tun?«
    »Sie könnten vorhaben, uns als Erste bloßzustellen«, meinte Sevarus. »Wenn sie es richtig machen, würde das ihrer Sache viel Auftrieb verleihen.«
    Michael dachte an den bizarren Effekt der neuen, explosiven Kupfermunition, welche die Bruderschaft gegen die Kyn einsetzte. Er hatte vorgehabt, Alexandras Theorie darüber darzulegen, warum die Fanatiker sie benutzten, aber im Moment war die Stimmung im Raum zu aufgeheizt. »Wir können den Orden nicht offen bekämpfen, nicht dieses Mal.«
    »Der offene Kampf ist ehrenwerten Gegnern vorbehalten«, sagte Gilanden. »Für das hier brauchen wir Meuchelmörder.«
    »Was ist mit dieser goldhaarigen Viper passiert, die Euch gedient hat, Lord Tremayne?«, fragte Cordoba. »Er schien sehr effizient.«
    »Nein«, schaltete sich Michael ein, bevor Richard antworten konnte. »Lucan dient jetzt mir, und er ist im Ruhestand.«
    »Lucan dient den Kyn. Er wird tun, was ihm befohlen wird.« Richard erhob sich. »Wir werden uns die Nacht über Zeit nehmen, die Sache zu bedenken. Morgen treffen wir uns wieder, um uns für ein Vorgehen zu entscheiden. Denkt nur immer daran.« Er zog seine Kapuze zurück, um sein deformiertes Gesicht zu zeigen, das doch um einiges menschlicher wirkte als in den letzten zwei Jahrhunderten. Dann musterte er seine Seigneurs durch seine katzenähnlichen Augen. »Sobald wir uns für ein Vorgehen entschieden haben, ob nun vorsätzlich oder nicht, können wir kaum zu dem zurückkehren, was vorher war.«
    Als die Seigneurs anfingen, den Raum zu verlassen, fragte sich Michael, ob er allein mit dem Highlord reden sollte. Der Rest der Seigneurs schien wild entschlossen, gegen die Bruderschaft in den Krieg zu ziehen. Vielleicht hatten sie auch allen Grund dazu, wenn man bedachte, welche Verluste sie durch die Angriffe erlitten hatten. Trotzdem konnte noch mehr Gewalt nicht die Antwort sein. Richard hatte in ihrer Geschichte schon so viele Konflikte abgewendet; vielleicht würde er auf die Stimme der Vernunft hören.
    »Cyprien«, sagte Richard und nahm ihm damit die Entscheidung aus der Hand. »Seid so freundlich, bleibt noch einen Moment.«
    Als sie allein waren, füllte Richard ihre Gläser erneut mit Blutwein. Es war eigentlich unter seiner Würde, die Aufgabe eines Dieners zu übernehmen, aber es war etwas, wozu er in den letzten zweihundert Jahren rein körperlich nicht fähig gewesen war. Die Umkehrung seiner Veränderung quälte ihn immer noch – in manchen Nächten schien es, als würde es ewig dauern –, aber allein solche kleinen Dinge, wie den Hals einer Flasche oder den Stiel eines Glases halten zu können, bereiteten ihm im Geheimen große Freude.
    »Euer Zustand scheint sich sehr verbessert zu

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