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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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fahren?« Sie warf die Ausdrucke beiseite und stützte ihren schmerzenden Kopf in die Hände. »Und warum solltest du mich hier in Rom zurücklassen?«
    Es musste an dem Anruf liegen, den er bekommen hatte, bevor sie ihren Ringkampf begonnen hatten. Jemand hatte Vorkehrungen getroffen, sich mit ihm zu treffen, vielleicht in einem Kostüm, vielleicht in diesem Haus in Venedig.
    Chris ging in die Küche, um ihr heißes Gesicht mit ein wenig Wasser zu kühlen. Robin hatte auf dem Bistrotisch der Signorina neben einer Flasche herausragendem, italienischem Wein und einem Glas aus echtem Kristall einen Teller geschnittenes Brot, ein Stück Brie und dicke, rote Trauben zurückgelassen. Als letzte, ziemlich romantische Geste hatte er eine silberne Vase mit einer einzelnen, rosafarbenen Rose neben den Teller gestellt.
    Chris starrte auf das Essen, ohne es wirklich zu sehen, dann zog sie die Rose aus der Vase und drehte sie kurz in den Fingern, bevor sie die Blume zur Nase führte. »Du magst dich ja für sehr raffiniert halten, Magier, aber du bist keine Frau, und du hast nie in deinem Leben ein Jahr in Quantico verbracht.«
    Laut der Auslogdaten des Computers hatte Robin eine halbe Stunde Vorsprung, womit ihr nicht mehr viel Zeit blieb. Chris duschte, dann strich sie sich mit den Händen das Wasser vom Körper, bevor sie sich mit dem Fön nicht nur die Haare, sondern auch ihre Haut trocknete. Dann marschierte sie in die Küche und genoss mit grimmiger Miene das leichte Mahl, das er für sie zurückgelassen hatte.
    Danach wanderte sie ein weiteres Mal durch die Wohnung und durchsuchte sie diesmal fachmännisch, nur um sicherzugehen, dass er tatsächlich jegliche Kleidung entfernt hatte. Dann kehrte sie zum Schrank zurück. Die teuren Ledertaschen der Signorina erregten ihre Aufmerksamkeit, aber keine von ihnen schien groß genug, um sie auseinanderzunehmen und ohne Nähmaschine in irgendeine Art von Kleidungsstück zu verwandeln. Und eine Nähmaschine hatte sie bis jetzt ohnehin nicht entdeckt.
    Können Sie nähen, Clarice?
    Sie konnte nicht nähen, aber sie liebte Modedesign und hatte jede einzelne Folge der letzten vier Staffeln von Project Runway gesehen. Und daher kannte Chris Dutzende Wege, Kleidung aus den unwahrscheinlichsten Materialien herzustellen.
    Die Signorina hatte ein Seidentuch über dem Haar getragen; Chris hätte darauf gewettet, dass sie das regelmäßig tat, um ihre Frisur zu schützen, wann immer sie mit offenem Verdeck Cabrio fuhr. Genau, wie Chris’ Mum es in ihrer Kindheit auch getan hatte.
    So wie manche Frauen das Haus niemals ohne Make-up in ihrer Handtasche verließen, hatte Beth Renshaw immer ein Tuch bei sich gehabt, egal, wohin sie auch ging.
    Chris fing an, die Designer-Taschen zu öffnen und grinste, als sie in jeder einzelnen ein sorgfältig gefaltetes Tuch fand. Alle Tücher waren in den Lieblingsfarben der Signorina gehalten und passten zueinander: weiß, golden, gelb und orange.
    Sie holte jedes einzelne Stück Stoff heraus und schätzte die Größe ab. Die dreizehn Tücher, die sie gefunden hatte, bestanden alle aus dünner, fast durchsichtiger Seide, aber sie waren lang und breit – fast zweimal so groß wie die, die Chris gerne trug.
    Chris’ Mutter hatte sie oft mit all den Tüchern spielen lassen, die sie über die Jahre gesammelt hatte. Ein Tuch ergab noch kein Kleid, aber dreizehn davon …
    Langsam verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln. »Ich glaube, ich habe gerade Immunität für die nächste Runde gewonnen.«
    Chris sammelte alle Tücher und ging zu dem großen Spiegel. Sie verknotete zwei der weißen Tücher hinter ihrem Nacken, zog die Enden über die Schultern und kreuzte sie über ihren Brüsten, um sich ein Neckholder-Oberteil zu basteln. Acht weitere Seidentücher wickelte sie sich in mehreren Schichten um die Hüften, wobei sie mit den dunkelsten Farben anfing und mit dem hellsten, durchsichtigsten Tuch aufhörte.
    Die zwei kleinsten Tücher wickelte sie sich um die Füße, wo sie die Enden um ihre Knöchel wand und schließlich verknotete wie die Bänder von Sandalen. Dann begutachtete sie das Resultat im Spiegel; ihr Outfit wirkte jung, gewagt und definitiv wie ein Designerstück.
    Die Taschen lieferten ihr außerdem ein kleines Schminkset, winzige Flaschen italienischen Parfüms, ein Paar Goldohrringe, Ketten und Armringe und einen netten Stapel Geld.
    Chris legte genug Make-up und Parfüm auf, um genauso schick auszusehen wie ihre improvisierte Kleidung, dann

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