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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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tranken und wanderten an dem weitläufigen Buffet entlang.
    Das glückliche Paar hielt an einem Ende des Saals Hof, aber Robin war mehr an einsamen Gestalten interessiert, die durch den Raum wanderten.
    Als Salva ihn angerufen hatte, um ihm mitzuteilen, dass Nottingham heute Nacht in Venedig sein würde, um seinem Käufer die Handschrift zu bringen, wusste Robin, dass sie log und dass die beiden ihn in eine Falle locken wollten. Er verstand nicht, warum die Contessa ihn an seinen alten Feind verraten hatte, aber wahrscheinlich hing es mit der Beschaffung des Manuskripts zusammen. In gewisser Weise war es eine Erleichterung: So konnte er Chris sicher in Rom lassen, während er Nottingham das Manuskript unter der Nase wegschnappte. Robin wusste, dass die Contessa tun würde, was auch immer er verlangte, sobald sich die Handschrift in seinem Besitz befand.
    Robin witterte eine Spur von dunklem, heißem Lakritz in der Luft und fing an, dem Duft durch den Raum zu folgen. Die Fährte führte ihn aus dem Ballsaal in eine Garderobe, wo eine benebelte, lächelnde Hausangestellte gerade einen Herrenmantel aufhängte.
    Hier sammelte sich Nottinghams Duft, was bedeutete, dass er an dieser Stelle aus irgendeinem Grund l’attrait eingesetzt hatte. Aber es war eine andere, leichtere, sterbliche Duftnote im Stoff des Mantels, die dafür sorgte, dass sich Robin der Magen zusammenzog.
    Sie kann nicht entkommen sein. Sie hätte nackt durch die Straßen von Rom wandern müssen. Sie hatte kein Geld und keine Möglichkeit, hierherzukommen .
    »Haben Sie diesen Mantel von einer jungen Dame mit roten Haaren?«, fragte er die Garderobiere.
    »Ah, sì , Salome.« Sie nickte lächelnd.
    »Salome?«
    »Sie trug ein wunderschönes Kleid, das aus Schleiern gefertigt war.« Das Dienstmädchen wedelte mit den Händen auf und ab. »Nur aus Schleiern.«
    Irgendwie hatte Chris etwas gefunden, was sie anziehen konnte, war aus der Wohnung ausgebrochen, hatte Rom verlassen und war ihm nach Venedig gefolgt – oder jemand hatte sie angezogen und aus der Wohnung entführt. Robin packte den Türrahmen so fest, dass das Holz unter seinen Händen brach und splitterte. »War sie mit einem Mann mit schwarzen Haaren und Augen zusammen?«
    »Nein, Signor, sie kam allein.« Die Garderobiere warf ihm einen träumerischen Blick zu. Ihre Pupillen waren voll erweitert. »Die Dame, sie hatte keine Maske, aber ein Mann hat mir eine wunderschöne Rubinmaske gegeben, um sie ihr zu bringen.« Sie runzelte ein wenig die Stirn. »Dieser Mann hatte schwarze Haare, schwarze Augen.«
    Robin drehte sich um und rannte zurück in den Ballsaal.
    Chris war überglücklich über die Tatsache, dass das FBI überall auf der Welt Dienststellen hatte und dass sie als Undercover-Agentin nur einen Sicherheitscode brauchte, um die Betriebsmittel des Büros in der amerikanischen Botschaft zu nutzen. Sie war in Versuchung gewesen, dem diensthabenden Agenten ihre wahre Situation zu schildern, um die Sache in seine Hände zu legen, aber dann hätte die Contessa Hutch getötet. Außerdem glaubte sie nicht, dass irgendwer ihr ihre Geschichte abnehmen würde. Stattdessen hatte sie sich für einen Ausweis, Geld, ein Paar Schuhe, eine Karte und ein Auto entschieden, und war dann nach Venedig gefahren.
    Nun, da Chris endlich das Privathaus gefunden hatte, zu dem Robin wollte, und die Gesichter um sich herum musterte, wurde sie immer frustrierter. Wie sollte sie auf einer Party, auf der alle Masken trugen, einen Dieb finden?
    Zumindest würde er sie nicht erkennen, nicht, solange sie ein Kleid aus Tüchern trug und die schwarzen Pumps mit Stilettoabsatz, die sie sich von der Botschaftssekretärin ausgeliehen hatte. Sie waren ihr zwei Nummern zu groß, machten sie aber gleichzeitig gute sieben Zentimeter größer. Die kunstvolle Maske, die ihr die Garderobiere gebracht hatte, bedeckte ihr gesamtes Gesicht vom Haaransatz bis zum Kinn, und funkelte unter der Last von Hunderten kleinen Glitzersteinen und nachgemachten Rubinen. Sie erhaschte in einer der verspiegelten Wandfliesen einen Blick von sich und zuckte ein wenig zusammen. Aus der Ferne ließ die Maske sie aussehen, als stünde ihr Kopf in Flammen.
    Kühle Finger glitten über ihre Schulter. »Dürfte ich um diesen Tanz bitten, Signorina?«, flüsterte eine raue Stimme an ihrem Ohr.
    Sie drehte sich zu einem großen Hofnarren um, der ganz in Schwarz, Weiß und Silber gekleidet war. Für einen kurzen Moment glaubte sie, es wäre Robin, aber die

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