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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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und Antiquitäten aus den Kirchen und Kapellen mit, die sie angeblich fotografierte?
    Warum hatte sie das vor ihm verheimlicht?
    Ich würde einem Fremden auch nicht sagen, dass ich ein Dieb bin , gestand er sich ein. Aber sind wir nach gestern und letzter Nacht immer noch Fremde?
    Das ganze Ausmaß seiner Entdeckung hätte ihm mehr Sorgen gemacht, wenn sie ihn für eine lange Zeit angelogen hätte, aber tatsächlich kannten sie sich erst drei Tage. Genug Zeit, um ein Liebespaar zu werden, aber nicht, um sich die Wahrheit zu sagen. Vielleicht schämte sie sich für das, was sie tat, und wollte es ihm aus diesem Grund verheimlichen.
    Oder sie ist jetzt gerade im Haus und nimmt sich das Geld und die Diamanten, die Dalente für mich versteckt hat.
    Gabriel stellte fest, dass es ihm egal war, ob sie sich die Sachen nahm und behielt. Nicola hatte ihm das Leben gerettet, aber noch wichtiger, sie hatte seine Seele gerettet. Dafür konnte sie alles haben, was sie wollte.
    Auf ihre ganz eigene Art hatte sie versucht, ihn zu warnen. Du hast es mit Mördern, Dieben und Lügnern zu tun … Die Welt ist voll davon … Du musst so denken wie sie … Du weißt ja nicht mal, ob ich nicht eine von ihnen bin.
    Etwas berührte seinen Nacken. »Wenn ich ein heiliger Freak wäre, dann wärst du jetzt ein toter Vampir.«
    »Na, da habe ich ja Glück, dass du es nicht bist.« Er griff nach Nicolas Hand und zog sie an seine Lippen. »Ich habe dich vermisst.«
    »Ich musste was auskundschaften und was besorgen.« Sie legte einen kalten, dicken Plastikbeutel in seine Hände. »Frühstück.«
    »Blut?« Er konnte sehen, dass es diese dunkelrote Farbe hatte, beschloss jedoch, sein zurückkehrendes Augenlicht noch nicht zu erwähnen. Wenn sie ihm Dinge verheimlichte, dann konnte er das auch – zumindest, bis er wusste, was sie stahl und warum.
    »Blut und noch mehr Blut«, sagte sie und stellte einen kleinen kistenförmigen Gegenstand neben ihm ab. »Das ist eine Kühlbox mit sechs weiteren Beuteln. Es ist frisch aus der Blutbank des Städtischen Krankenhauses.«
    »Wie bist du da drangekommen?« Hatte sie das auch gestohlen? »Ein Krankenhaus verkauft dir doch keine Blutkonserven.«
    »Ich habe es mir sozusagen geborgt«, sagte sie. »Ist schon okay; es ist Typ 0, und ich habe mich davon überzeugt, dass sie noch jede Menge davon haben. Sie werden es nicht vermissen.«
    Betrachtete sie das, was sie tat, auf diese Weise? Als borgen? Wie konnte aus einer so großzügigen und freundlichen Frau eine Diebin werden? Das alles ergab für Gabriel keinen Sinn.
    »Ich habe noch ein Gummiseil besorgt, damit ich die Kühlbox auf dem Motorrad festmachen kann.« Sie wühlte in einer Tasche. »Habe auch Jeans, T-Shirts und ein paar anständige Schuhe besorgt. Du hast ungefähr Größe 43 oder?« Sie rückte näher an ihn. »Hast du gar keinen Hunger?«
    »Doch.« Er war hungrig und verwirrt und nicht sicher, was er tun sollte. »Woher hast du die Sachen?«
    »Aus einem Sportgeschäft für Männer in der Stadt; woher sonst? Ich habe einen langärmeligen Jogginganzug ausgesucht. Die bedecken alles, aber sie sind aus Baumwolle, sodass du dich nicht tot schwitzt.« Sie führte seine Hand zu einem Shirt. »Siehst du? Schön weich. Ich habe gedeckte Farben genommen: dunkelgrün, blau und schwarz.« Ihre Stimme klang unsicher. »Ich wusste nicht, was ich wegen der Unterwäsche machen sollte.«
    Die Brüder hatten ihm die Würde von Kleidung verweigert. Dass sie sich über so kleine Details Gedanken machte, rührte ihn zutiefst. »Es spielt keine Rolle. Ich bin nicht mehr daran gewöhnt, welche zu tragen.«
    »Na ja, ich habe drei Paar Baumwollboxershorts besorgt, nur für den Fall, du weißt schon, dass du vielleicht doch welche möchtest. Ich konnte mir dich nicht in kurzen Unterhosen vorstellen.« Sie klopfte auf den Beutel auf seinem Schoß. »Na los; trink aus. Wir müssen den Zug erwischen.«
    »Den Zug.«
    »Erster Klasse Schlafwagen«, fügte sie hinzu. »Ich habe uns Zugtickets besorgt. Der Occitan fährt jetzt bis zur Küste.«
    Sie konnte keine Zugfahrkarten gestohlen haben – oder? »Ich dachte, wir nehmen das Motorrad.«
    »Na ja, ich lasse es auch nicht hier.« Ihr verschwommenes Gesicht erschien vor ihm, und er musste sich daran erinnern, den Blick starr zu halten. »Ich nehme das Vorderrad ab und gebe es am Bahnhof als Sperrgepäck auf. Der Zug ist gut, um außer Sicht zu bleiben, solange wir tagsüber reisen, und ich glaube, wir müssen aus

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