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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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wehzutun, zu brechen. »Es gibt hier meilenweit nicht eine Menschenseele. Niemand, den du anzapfen kannst, wenn du Durst hast. Deine Kräfte werden dich verlassen, bevor du den nächsten bewohnten Bauernhof erreichst. Ich weiß, dass das Trinken von Tierblut nicht funktioniert.«
    »Du weißt zu viel«, sagte er mit tonloser Stimme zu ihr. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Ja, das ist dir bis jetzt ja wirklich bombig gelungen, soweit ich das sehen kann.« Ihr Traummann wollte sie also nicht. Das war mehr als lächerlich. »Ich sollte dich vielleicht lieber wieder zurückbringen und einmauern; dann würdest du länger überleben.«
    »Nicola.« Endlich schwang Qual in der tiefen, lyrischen Art mit, wie er ihren Namen aussprach. »Bereue nicht, mich gerettet zu haben.«
    Das tat sie nicht. Er war alles, was sie sich zu sein wünschte: mutig, edel, ehrlich. Was würde er über sie denken, wenn er herausfand, was sie machte?
    Er muss es nicht erfahren.
    »Ich werde dich nicht verlassen«, sagte sie und legte ihre Hände um seine Fäuste. Langsam öffnete er die Finger und verschränkte sie mit ihren. Sie hob ihre Hände an, bis ihr Handgelenk seinen Mund streifte. »Na los. Niemand wird uns suchen; für eine Weile sind wir hier sicher. Nimm dir, was du brauchst.«
    »Ich kann nicht. Ich werde es nicht tun.«
    »Du wirst mich nicht umbringen. Ich bin dein einziger Weg hier raus.« Obwohl es ihr im Herzen wehtat, ließ sie ihre Stimme streng klingen. »Du musst es tun, Gabriel. Ich kann dir nur helfen, wenn du stärker bist. Ich kann dich nicht tragen, und ziehen werde ich dich nicht. Trink mein Blut.«
    Gabriel zögerte so lange, dass sie schon glaubte, sich selbst das Handgelenk aufschneiden und es ihm an den Mund halten zu müssen. Doch dann beugte er sich vor und küsste die dünne Haut über ihren Adern. »Aber nur einen Schluck.«
    »Genau.« Als sich sein Mund öffnete und seine Zähne in ihre Haut sanken, schossen Schmerz und etwas anderes Nicolas Arm hinauf. Etwas Warmes und Wunderbares und unglaublich Aufregendes.
    Oh, scheiße.
    Einen Moment später hörte sie auf zu zittern und presste sich gegen seinen nackten Oberkörper. Er brauchte sie als Stärkung, als Medizin, das war alles. So viel hatte sie über seine Art kapiert. Aber als sein Mund saugte und sie spürte, wie ihr Blut in seinen Mund floss, veränderte sich etwas. Der Ekel und die Selbstverachtung, die sie empfand, wurden von einem verzehrenden, drängenden Verlangen erstickt.
    Deshalb sind sie so schön , dachte sie und zwang ihre schweren Augenlider, sich zu öffnen, betrachtete die Schluckbewegungen an seinem Hals. Man will sie so sehr, dass man sich nicht gegen sie wehrt.
    Tannenduft machte sie zu der Frau auf dem Wandteppich, hüllte sie ein, hielt sie fest. Die Nacht verwischte zu etwas Dunklem und Grünem und Wunderschönem. Sie widerstand dem Drang, sich an ihn zu klammern, aber nur gerade so.
    Sein Mund bewegte sich, und die scharfen Enden seiner dents acérées streiften über die Innenseite ihres Arms. Er schnitt oder riss ihre Haut jedoch nicht auf, sondern seine Lippen und seine Zunge bewegten sich nur auf ihr. Sie wartete auf den nächsten Biss, aber er kam nicht.
    »Noch mal.« Bat sie ihn, noch mehr zu trinken? Zur Hölle, ja, das tat sie. »Bitte.«
    Gabriel presste seine Handfläche gegen die beiden Wunden an ihrem Handgelenk, während seine Wange über ihren Oberarm strich. Er murmelte etwas auf Französisch, Worte, die so schnell und leise waren, dass sie sie nicht verstand.
    Nick wand sich ruhelos unter ihm, wollte etwas, ohne zu wissen, was es war. So lief das normalerweise nicht, jedenfalls nicht bei ihr. Verlangen drängte aus einem geheimen Ort in ihrem Innern, wurde zu zwei heißen Geysiren des Begehrens und der Lust. »Mein Gott, ist es immer so?«
    »Nur mit dir.« Seine freie Hand legte sich auf ihre Schulter, hob sich und berührte ihre Hüfte, dann ihren Arm, dann ihre Wange, auf die ungeschickte, unsichere Art, wie jemand etwas berührte, von dem er nicht wusste, ob es wirklich da und real war. So, wie man einen Traum berühren würde . »Nur jetzt. »
    Überall, wo seine Hand gelegen hatte, prickelte ihre Haut und wurde warm. »Das ist verrückt.« Ein kehliges Lachen drang aus ihr hervor. »Was machst du mit mir?«
    »Ich weiß es nicht.« Gabriel berührte sie weiter auf diese merkwürdige, wundervolle Art, und die Wärme wurde zu Hitze, und das Prickeln wurde zu einem Sehnen. Ihr Mund brannte, und ihr

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