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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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»Aber, Nicola, ist es nicht gefährlich für dich, das Motorrad nachts zu fahren?«
    »Gar nicht. Das Motorrad hat einen guten Scheinwerfer, und ich bin daran gewöhnt.« Er klang wieder schwach. Sie war in Toulouse noch nie in einem Krankenhaus gewesen, aber sie wusste, wie sie schnell in eines hinein- und wieder aus ihm hinauskam. »Du brauchst mehr Blut, oder?«
    »Fürs Erste nicht. Ich bin daran gewöhnt, wochen- oder sogar monatelang nichts zu trinken.« Er legte den Kopf schief. »Das ist ein interessantes Geräusch. Sag mir, was du da tust.«
    »Ich entspanne mich.« Sie hatte ihren Baseballschläger hinten vom Motorrad genommen und ihn ein paarmal durch die Luft geschwungen. »Es wäre hilfreich, wenn du mir ein paar Bälle zuwerfen könntest.«
    »Darf ich?« Er streckte die Hand aus.
    Sie gab ihm ihren wertvollsten Besitz. »Es ist ein selbst gemachter Baseballschläger. Mein Stiefvater hat ihn für mich gemacht, als ich Heimweh nach Amerika hatte. Alle Kinder im Dorf spielten Fußball und Cricket und englische Sachen, also hat er mir jeden Abend nach dem Essen ein paar Bälle zugeworfen.« Sie griff nach der Laterne auf dem Sitz des Motorrads. »Ich liebe Baseball sehr.«
    Er fuhr mit den Händen über das glatte Holz. »Dann kamst du nach England, als du noch sehr jung warst?«
    »Mit dreizehn. Mein richtiger Vater starb, als ich noch ein Baby war, und meine Mom und ich waren bis dahin allein. Sie lernte Malcolm über ein Internetportal für Witwen oder so was kennen. Ich bekam einen Wutanfall, als sie mir sagte, dass wir nach England ziehen würden, aber Mal hatte ein tolles Haus, und er hat mich nicht gedrängt, ihn Dad zu nennen oder so was und …« Sie drückte die Finger gegen ihre Augen. »Jedenfalls hat es funktioniert.«
    Er gab ihr den Schläger zurück, doch er ließ ihn nicht los, sondern benutzte ihn, um sie zu einem alten Olivenbaum zu führen. »Komm, setz dich zu mir.«
    Nick trug die Laterne hinüber und setzte sich neben ihn, lehnte den Rücken gegen den Baum. Die lange Fahrt hatte eine weitere, weniger angenehme Begleiterscheinung – durch die ganze Vibration zwischen ihren Beinen war sie nach wie vor feucht und erregt. Auf keinen Fall würde sie auf Gabriels Schoß klettern und ihn küssen und sich an ihm reiben. Ganz egal, wie sehr sie das wollte. »Du hast gesagt, du würdest mir mehr über diese Sache zwischen den heiligen Freaks und den Kyn erzählen.«
    »Den Darkyn«, korrigierte er sie und tippte mit dem Ende des Baseballschlägers auf ihr Bein. »So wurden wir genannt, als wir uns damals in Vrykolakas verwandelten.«
    Eine sanfte, flatternde Berührung ließ sie zusammenzucken, bis sie sah, dass sie von einer kleinen grünen Motte kam, die auf ihrem Arm gelandet war. Vom Licht angezogen . Sie versuchte nicht, sie wegzuschlagen. » Vrykola -was?«
    Er wiederholte das Wort langsam und betonte jede Silbe. »So nannten die Leute früher Seelen, die für ihre Sünden bestraft wurden. Verflucht, durch die Ewigkeit zu wandeln und sich nur vom Blut der Unschuldigen zu ernähren.«
    »Das Wort bedeutet all das?« Sie betrachtete die Motte, die zu ihrem Ellbogen hinuntergekrabbelt war. Noch eine größere braune Motte gesellte sich zu ihr, und sie umrundeten sich gegenseitig, tanzten auf ihrer Haut. »Kein Wunder, dass man das so schwer aussprechen kann.« Die komischen Bewegungen der Motten ließen sie kichern.
    »Amüsiert dich etwas?«
    »Da krabbeln zwei Motten über meinen Arm.« Sie lachte, als sich eine dritte, schwarze Motte zu ihnen gesellte. »Jetzt sind es sogar drei.«
    Er lächelte. »Sie werden von deiner Wärme angezogen.«
    »Oder von meinem Schweiß.« Sie stellte den Arm auf ihren Oberschenkel. »Wer hat sich den Namen ›Darkyn‹ überhaupt ausgedacht? Klingt irgendwie wie der Titel eines B-Films.«
    »Du musst wissen, dass wir im Mittelalter geboren wurden, umgeben von abergläubischen, ängstlichen Menschen«, sagte er und erzählte ihr von der schrecklichen Krankheit, die infizierte Menschen in die »dark Kyn«, die »dunklen Verwandten« verwandelt hatte.
    Nick saugte jedes Wort in sich auf. Einiges davon passte zu dem, was sie schon über die Vampire wusste, aber der Rest klang wie etwas aus einem historisch-religiösen Thriller.
    »Dann warst du ein Priester.« Und sie hatte schon zweimal mit ihm geschlafen. Noch mehr Verbrechen auf der langen Liste, die sie mit sich herumschleppte. Die Motten flogen von ihrem Arm, als sie eine Plastikfeldflasche öffnete,

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