Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
mich an ihrem Licht zu wärmen. Hol die Krankenschwester.«
Er ging hinauf in das Stockwerk unterhalb seiner Suite, wo die Büros für verschiedene besondere Zwecke renoviert worden waren. Rafael hatte Alexandra Keller im Schutzraum untergebracht, einer Suite, die extra gesichert worden war, um darin die unwilligsten Gäste unterzubringen.
Lucan blickte auf die Überwachungsmonitore des Raums und sah Cypriens Sygkenis auf dem breiten, bequemen Bett liegen, dann schob er die Kyn-sicheren Riegel an der äußeren Tür zurück. Drinnen hing Lavendelduft in der kühlen Luft und zog ihn zum Bett, wo er ihre bewusstlose Gestalt betrachtete. Sie trug ein kurzes Negligé und einen transparenten Kaftan in einem Pfirsichton, der gut zu ihrer sonnengeküssten, makellos strahlenden Haut passte. Rafael hatte sie zur Sicherheit auch noch mit Kupferfesseln an das Bett gekettet, bemerkte er, doch eine hinzugefügte Stoffpolsterung verhinderte, dass sie sich ihre Hand- und Fußgelenke verletzen konnte.
»In der Tat eine schlafende Schönheit«, murmelte er und benutzte seinen Finger, um eine Haarsträhne zurückzustreichen, die sich in ihren langen, dunklen Wimpern verfangen hatte. Fangzähne blitzten auf, und Lucan schaffte es gerade noch, seine Hand zurückzuziehen, bevor sie ihre scharfen Zähne hineinschlug. »Guten Morgen, Doktor. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?«
»Leck mich am Arsch.«
»Das tue ich sehr gerne.« Oh, sie war so schön, wenn sie wütend war. »Dreh dich um.«
Ketten rasselten, als sie an ihren Fesseln riss. »Mach mich von diesen verdammten Dingern los.«
»Das würde ich sehr gerne«, versicherte er ihr, »aber ich muss darauf bestehen, dass du noch für eine Weile da bleibst, wo du bist.«
Sie hörte auf, an den Ketten zu ziehen, und starrte ihn wütend an. »Das hier muss das Dümmste sein, was du jemals getan hast.«
Er dachte an Samantha, nackt und willig unter seinen bloßen Händen, und sein Lächeln schwand. »Nicht ganz.«
»Cyprien wird inzwischen zurück sein. Deine wandelnde Glühbirne hat nicht alle getötet. Philippe hat ihn gesehen und wird Michael berichten, was passiert ist, und dann kommt er mich holen. Und er wird eine ganze verdammte Vampirarmee mitbringen. Aber genau das willst du, oder?« Sie sah ihn an. »Könnt Ihr beide Euch denn nicht einfach wieder vertragen?«
»Dein Meister hat mir alles genommen, was ich jemals gewollt habe.« Er setzte sich auf die Bettkante und hielt sich aus ihrer Reichweite. »Jetzt wird er am eigenen Leib erfahren, wie sich das anfühlt.«
»Noch so ein Vampir-Wer-ist-am-wütendsten-Kampf. Großartig.« Sie blickte auf die Kupferstangen vor dem Fenster. »Dann kommt er also her, und du kämpfst mit ihm, bis einer tot ist. Ist das der Plan?«
Er strich mit dem Handschuh über ihr nacktes Bein. Sie hatte sehr wohlgeformte Beine und kleine, hübsche Füße. »Du könntest beschließen, aus freien Stücken bei mir zu bleiben.«
»Oh, ja, das mache ich.« Sie lachte.
»Sich für denjenigen, den man liebt, zu opfern, ist eine so noble Sache.« Er streichelte ihre Zehen und bewunderte ihre rosa lackierten Fußnägel. »Ich würde ihn nicht töten, wenn du meine Frau wirst.«
Sie zog ihr Bein so weit von ihm weg, wie ihre Ketten es erlaubten. »Träum weiter.«
»Ich bin nicht das Monster, für das du mich hältst, Alexandra.« Hier war die Lösung für seine beiden Probleme. Er konnte diese lästige Sehnsucht nach Samantha loswerden und gleichzeitig Cyprien einen schweren Schlag versetzen. »Denk an all die Leben, die du retten könntest.«
»Ich würde lieber mit einer Schlange schlafen.« Sie biss sich auf die Lippen, als er sich auf sie setzte. »Lucan, warte. Warte .«
»Das habe ich, meine Liebe. Zweihundert Jahre und mehr.«
Alexandra war kleiner als Samantha, ihr Körper zierlicher. Ihr Duft war weicher und süßer, als er es erwartet hatte, aber er passte zu ihr. Er konnte verstehen, warum Cyprien so viele Risiken auf sich genommen hatte, um sie zu besitzen und zu behalten. Sie war eine der Frauen, für die ein Mann gerne sein Leben aufs Spiel setzte. Tatsächlich spekulierte er darauf.
»Tu das nicht«, sagte sie und wandte das Gesicht ab, als er näher kam. »Das kannst du niemals zurücknehmen.«
»Das hoffe ich doch.« Er drückte ihre gefesselten Handgelenke auf jeder Seite neben ihrem Kopf in die Matratze und beugte sich nach vorn, um seinen Mund an ihren Hals zu legen.
20
Richard Tremayne, Highlord der Darkyn, ging durch
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