Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
»Entschuldigt, dass Ihr warten musstet, Seigneur. Ich schwöre, ich werde meinen menschlichen Diener bei nächster Gelegenheit erwürgen.«
    »Beraube dich meinetwegen nicht dieses verschnupften Spaßvogels, Lucan.« Richard Tremaynes seidige Stimme kroch in seinen Kopf wie ein zufriedenes, schnurrendes Tier. »Wenn er nicht gerade seine Körperöffnungen reinigt, dann hat der Kerl zweifellos seine guten Seiten. Wusstest du, dass er abschwellendes Nasenspray probiert hat? Meine Menschen behaupten, es sei eine Wunderdroge.«
    »Ich werde ihn danach fragen.« Burke würde dafür sterben müssen. »Eure Großzügigkeit ist unerwartet und trifft auf große Dankbarkeit, Seigneur.«
    »Das bezweifle ich«, meinte Richard. »Wie gefällt dir das Leben als Suzerän?«
    »Der Papierkram treibt mich in den Wahnsinn.« Warum unterhielten sie sich wie alte Freunde, die sich lange nicht gesehen hatten? Lucan hatte Richard ohne Vorwarnung oder Erlaubnis verlassen. »Ich habe bereits einhundert versammelt, nicht genug für einen richtigen Jardin , aber ich vermute, die anderen warten ab, wie ich mich anstellen werde.«
    »Michael gehört dazu.«
    »Ich schulde Cyprien nichts.« Wütend über die Erwähnung des einen Kyn, den er auch umsonst töten würde, ging Lucan zu der Wand aus Überwachungsmonitoren in seinem Schlafzimmer, auf denen er die verschiedenen Bereiche seines Nachtclubs sehen konnte. »Ich glaube, ich schulde Euch noch eine Erklärung für meinen Ungehorsam.«
    »Es ist ein bisschen spät für faule Ausreden, warum du meine Dienste verlassen hast.« Seine Stimme nahm einen Klang an, der wie feine, scharfe Krallen an Lucans Ohr kratzte. »Du hast mir viele Jahre lang treu gedient. Ich wusste, dass du eines Tages müde sein würdest.« Der Tonfall des Highlords wechselte leicht, was seiner Stimme den schneidenden Effekt nahm. »Meine Regentschaft wird vielleicht bald enden, und ich hätte dich nicht wie eine Burg oder einen Schatz an meinen Nachfolger weitergeben können.«
    Auf dem Monitor sah Lucan, wie eine junge Frau und ein älterer Mann zusammen den Club betraten und sich einem der Barkeeper näherten. Das merkwürdige Paar trug normale Straßenklamotten und zeigte seinem Angestellten die Dienstmarken. Bitterkeit stieg in ihm hoch. »Ihr wollt immer noch Cyprien die Zügel übergeben.«
    »Was ich beabsichtige, muss dich nicht interessieren«, erinnerte ihn Richard. »Cyprien jedoch schon. Ich habe Anlass zu der Annahme, dass er und seine Leute dich sehr bald besuchen werden.«
    Lucan hätte etwas erwidert, aber die junge Frau drehte sich in Richtung Kamera. Er drehte mit den Fingern an den Monitorknöpfen, bis es ihm gelang, auf ihr Gesicht zu zoomen.
    Frances.
    »Wenn Michael bei dir erscheint«, sagte Richard, »wirst du ihn nicht umbringen.«
    Er setzte sich auf den Teppich und starrte auf den Monitor, folgte dem Weg der jungen Frau durch den Club. »Ich habe ihm gesagt, er soll sich von Florida fernhalten.«
    »Ob du seine Autorität anerkennst oder nicht, Michael ist jetzt dein Lehnsherr.«
    Sie war das Ebenbild von Frances. Oh, Lucan konnte erkennen, dass sie keine exakte Kopie war, denn ihr Haar war kürzer und ihre Bewegungen weniger elegant. Frances hatte sich wie eine Prinzessin angezogen; die zu weiten Sachen dieser Frau und die hässlichen Schuhe sollten dringend verbrannt werden.
    Aber ihr Gesicht? Es war genau wie das von Frances, die vor zweihundert Jahren beerdigt worden war.
    »Ich will, dass du etwas für mich tust.«
    »Alles.« Lucan riss seinen Blick vom Monitor los und zwang sich, Richard zuzuhören.
    »Michael wird seine Sygkenis mitbringen.«
    Richard meinte Dr. Alexandra Keller, den ersten Menschen, der seit vielen Jahrhunderten die Verwandlung überlebt hatte. Wie Cyprien das gelungen war, wusste Lucan nicht, aber er hatte die Frau mit eigenen Augen gesehen. Er hatte außerdem ihren hübschen kleinen Körper begehrt und großen Respekt vor der Leidenschaft gehabt, mit der sie agierte.
    Nicht, dass es jetzt eine Rolle spielte. Nicht, wenn er Frances’ lebendigen Zwilling unten im Club hatte und er sie sich nur nehmen musste. »Was soll ich tun, Seigneur?«
    »Setz dich mit mir in Verbindung, wenn du unerwartet Gäste bekommst. Gestatte Cyprien oder seiner Sygkenis nicht, Florida wieder zu verlassen, bis ich da bin.«
    Lucan war verwirrt; Richard hatte die gefährliche Reise von Irland nach hier erst vor einem Jahr unternommen. »Ihr kommt wieder nach Amerika? Warum?«
    Es klickte in

Weitere Kostenlose Bücher