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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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gesammelt, die sozial schwachen Müttern hilft, wieder arbeiten zu gehen, und sie haben auch eine Lehrerin für ein Haus für schwangere Mädchen engagiert, um ihnen zu ermöglichen, ihre Ausbildung zu beenden. Sie unterstützen inzwischen auch Projekte der hiesigen katholischen Kirche, die Kinder davon abhalten soll, in die Drogensucht abzurutschen oder in Gangs zu geraten.«
    »Was ich meinte, war, was du hier draußen machen willst, Mercer«, erklärte John. »Ich hätte nie im Leben gedacht, dass du mal an einem solchen Ort enden könntest. Das hier ist wie …«
    »Der Mars?« Mercer lachte. »Vielleicht ist es das, mein Freund, aber ich verrate dir ein Geheimnis: Es macht mir nichts aus, ein Marsmensch zu sein.« Er sah den Zweifel in Johns Blick und konnte es ihm nicht verdenken. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen war er in sehr trostloser Stimmung gewesen. Der Mercer Lane, den John damals kennengelernt hatte, war ein müder Mann gewesen. »Um dir die Wahrheit zu sagen, ich brauchte einen Ort wie diesen. Nach allem, was mir passiert ist, seit ich Priester geworden bin, brauchte ich etwas Gutes und Einfaches, so wie diesen Ort hier.« Es störte ihn nicht, eine kleine Lüge hinzuzufügen. »Deshalb bin ich hergekommen. Einfacher als hier geht es nicht.«
    »Wenn du es einfach wolltest, dann hättest du in eine Mission in der Dritten Welt gehen können«, meinte sein Freund.
    »So wie du?« Mercer schüttelte den Kopf. »Ich wäre beim Aussteigen aus dem Flugzeug von einem Moskito gestochen worden und an irgendeiner schrecklichen fremden Krankheit gestorben. Ich hätte das Wort ohnehin nicht unter die unwissenden Eingeborenen tragen können. Meine Berufung – meine Mission – ist es, unter den zivilisierten Unwissenden zu weilen.«
    Johns Lippen wurden schmal. »Ich wünschte, ich wäre so realistisch gewesen, bevor ich nach Südamerika ging.«
    »Aber jetzt bist du doch wieder ein verdammter Zivilist, der den Rosenkranz wegwerfen und sein Leben in die Hand nehmen kann. Ich beneide dich nicht darum, dass du jetzt wieder für das weibliche Geschlecht auf dem Markt bist. Die Frauen von heute stellen viel mehr Ansprüche als unsere Mütter damals.« Er sah, wie John zusammenzuckte. »Bist du deshalb ausgetreten? Wegen einer Frau?«
    »Ich kann nicht darüber sprechen, deshalb frag mich bitte nicht.« John Keller, der niemals um etwas bat oder Schwäche zeigte, klang jetzt flehend. »Bitte.«
    »Ich erinnere dich an etwas, das ein sehr weiser und erschöpfter junger Priester mir einmal gesagt hat: Wenn du es nicht herauslässt, dann wird es dich innerlich auffressen.« Zufrieden, John seinen eigenen Ratschlag geben zu können, drehte Mercer sich um und erkannte das Glänzen eines kahlen Kopfes. »Hier.« Er drückte John die Zigarre in die Hand. »Gib mir Deckung.«
    Bruder Ignatius erreichte den Treppenabsatz und warf John und Mercer einen strengen und schlecht gelaunten Blick zu. »Auf dem Klostergelände ist Rauchen untersagt, Bruder Patrick.«
    »Tut mir leid.« John drückte die Zigarre an seiner Schuhsohle aus. »Das wusste ich nicht.«
    »Jetzt weißt du es.« Der ältere Mönch sah Mercer an. »Vater Lane, es ist nach Mitternacht. Soll ich Bruder Patrick sein Zimmer zeigen?«
    »Ja, danke, Ignatius.« Mercer schlug John auf die Schulter. »Ruh dich aus. Ich sehe dich morgen beim Frühstück.«
    Mercer sah über das Klostergelände, bis John und Ignatius verschwunden waren, dann ging er hinüber in das Haus des Abtes, wo immer Papiere auf ihn warteten, die er durchlesen und unterschreiben musste.
    Er war mit der Korrespondenz des Tages fast fertig, als Bruder Ignatius, der sich um die Gäste des Klosters kümmerte, in der offenen Tür erschien.
    »Bruder Patrick wollte nichts essen und ist schlafen gegangen«, berichtete er. »Ich habe ihn im Südflügel des Gästehauses untergebracht.«
    »Nenn ihn John«, meinte Mercer, während er die Bestellung von Putzmitteln unterschrieb. »Er ist keiner von uns.«
    »Ja, Vater, das dachte ich mir schon. Darf ich offen sprechen?« Als Mercer nickte, trat er ins Büro und schloss die Tür hinter sich. »Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, Ihre Entscheidungen zu kritisieren, aber ist es wirklich weise, einen aus der Gemeinde bei uns wohnen zu lassen?«
    Bruder Ignatius achtete penibel darauf, dass alle im Kloster sich an die Regeln hielten, und berichtete dem Abt jeden Verstoß dagegen. Er hatte noch nie eine von Mercers Entscheidungen infrage gestellt, aber

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