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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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die er dafür hatte tun müssen. Aber die Arbeit musste getan werden, und er war von Gott dazu auserwählt worden. Er war zwar davon überzeugt, dass auf ihn nach seinem Tod kein Himmel wartete, aber sicher würde ein Großteil dessen, was er hier geleistet hatte, das Böse aufwiegen und ihn im Fegefeuer erlösen.
    Er fuhr mit dem Finger über das handbedruckte Etikett der Flasche und schloss die Augen. »Gott steh uns bei. Gott steh uns allen bei.«
    »Noch mehr Pink«, sagte Alexandra, während sie sich in dem Strandhaus umsah. »Heiliger Bimbam! Gibt es ein Gesetz, in dem steht, dass jede zweite Sache in Florida pink sein muss?«
    Die Männer ignorierten sie, aber das taten sie schon, seit sie New Orleans verlassen hatten.
    Sie ging durch das Erdgeschoss des hellen, luftigen Hauses, das ihnen von einem namenlosen hiesigen Verbündeten der Darkyn zur Verfügung gestellt worden war. Fairerweise musste man sagen, dass das Haus nicht ganz pinkfarben war: Zum Dekor gehörten auch die Meeresfarben Blau, Türkis und Grün, die gut zu dem Treibholz und den künstlerisch gestalteten Muscheln passten, die in der gemütlichen Einrichtung Akzente setzten. Durch breite Fensterfronten blickte man auf einen Privatstrand und dahinter auf die sanften Wellen des Atlantiks.
    Es hätte beruhigend sein sollen, aber etwas quälte sie, seit sie Louisiana verlassen hatten. Alex konnte nicht genau sagen, was es war, aber es fühlte sich an, als würde ihr Temperament – oder etwas anderes in ihr – gleich ausbrechen.
    »Vor zwei Jahren hätte ich noch ein Bein oder einen Arm für eine Ferienwohnung wie diese gegeben.« Sie blieb in der Küche stehen und sah sich den Inhalt des Kühlschranks an, der mit vier Regalen voller Blutkonserven, Wein und den verderblichen Medikamenten gefüllt war, die sie vorausgeschickt hatte. Zumindest würden sie nicht nach willigen Spendern suchen müssen, während sie hier waren. »Was, keine Bierparty?«
    »Von Bier musst du dich übergeben«, meinte Philippe, während er ihre Arzttasche ins Zimmer trug. »Möchtest du, dass ich das hier in die Schränke und Schubladen lege, Alexandra?«
    »Ich habe nicht vor, auf der Arbeitsplatte zu operieren.« Sie runzelte die Stirn. »Vielleicht sollten wir eines der Gästezimmer als Behandlungszimmer herrichten, so wie wir es in Vals Haus in Chicago getan haben. Vorausgesetzt, wir haben ein Gästezimmer. Hat Val sich schon gemeldet, seit sie Luisa verlegt haben, und geht es ihr gut?«
    »Miss Lopez liegt jetzt in einer Rehabilitationsklinik, wo die Kyn sie bewachen können. Suzerän Jaus sagt, es geht ihr gut.« Er stellte die Tasche in der großen, offenen Küche ab und wandte sich ihr wieder zu. »Was die Schlafzimmer angeht, gibt es neben dem des Meisters noch drei weitere.«
    »Ein bisschen kleiner, als wir es gewöhnt sind, hm? Wenn man lange in le Schloss rumgeturnt ist, kommt es einem aber irgendwie gemütlich vor.« Sie folgte ihm hinaus in das vordere Zimmer, wo Michael immer noch schnell auf Französisch mit Gard Paviere sprach. Sie räusperte sich. »Man sollte Englisch sprechen, wenn eine Person im Zimmer ist, die kein Französisch versteht.«
    Philippe kicherte unterdrückt, während er wieder hinausging, um die Limousine auszuladen.
    Alex wartete ungeduldig darauf, dass Michael fertig war mit dem, was er Gard erzählte. Nachdem Paviere Michaels Hände in seine genommen hatte, verbeugte er sich kurz und ließ sie allein. »Würdest du das jetzt bitte alles noch mal in der einzigen Sprache wiederholen, die ich fließend spreche?«, bat sie ihn mit süßlicher Stimme.
    »Nein.« Michael fuhr sich mit der Hand durchs Haar und blickte sich um, als sähe er den Raum zum ersten Mal. »Du magst nichts Pinkfarbenes, hast du gesagt?«
    »Das war vor einer halben Stunde. Jetzt habe ich mich dran gewöhnt. Val hat Luisa aus dem Krankenhaus geholt und in eine Kyn-Reha-Einrichtung gebracht, wo sie in Sicherheit ist.« Sie ließ sich in einen der Korbsessel mit den Palmenblattpolstern fallen. »Und wann treffen wir uns mit Dr. Todesurteil? Muss ich mir was Schönes anziehen, so wie bei Val?«
    »Wir werden für morgen Nacht ein Treffen vereinbaren. Du kannst tragen, was immer du willst.« Michael setzte sich mit ernstem Gesichtsausdruck neben sie. »Du gehst nicht in Lucans Nähe, es sei denn, ich bin bei dir.«
    »Kein Problem«, versicherte Alex ihm. Sie hatte keine Lust, mit dem ehemaligen Chefabschlachter des Highlords allein zu sein. »Weiß er, dass wir in der

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