Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
stören. Nicht in diesem Zustand.
Er würde warten, bis sie wieder wach war, und dann war er an der Reihe. Er würde es ihr zeigen. Er würde ihr alles zeigen.
Nachdem sie aus einem langen und schrecklich erotischen Traum aufgewacht war, stellte Jayr fest, dass sie keine Ruhe mehr fand. Sie gab den Versuch kurz nach Mittag auf und stand auf, um zu baden. Dann setzte sie sich und blätterte unruhig ihre Gedicht-Tagebücher durch. Ein langes und trauriges Gedicht, das sie für fast perfekt gehalten hatte, kam ihr jetzt gekünstelt und hohl vor. Nach mehreren Versuchen, den Zeilen Leben einzuhauchen, riss sie die Seiten heraus, knüllte sie zusammen und warf sie in den Kamin.
Der Papierball sprang von der Kaminplatte und hüpfte außer Sicht.
Wütend auf sich selbst wollte Jayr ihn holen gehen, als ihr Handy klingelte. Es war Harlech, der kühl und distanziert klang, als er ihr ein Problem mit einem Lieferanten in der Stadt schilderte.
Jayr konnte das Realm während eines Turniers nicht verlassen, und sie würde sich erst wieder selbst trauen, wenn Alexandra Keller die Auswirkungen der Behandlung rückgängig gemacht hatte. Gott allein wusste, ob das für ihren lüsternen Traum verantwortlich war. »Schick Rain hin. Er soll sich darum kümmern.«
»Rain ist fort«, erklärte ihr Adjutant. »Und Viviana auch.«
»Was?«
»Wie es aussieht, sind sie gestern Nacht zusammen geflohen«, sagte Harlech geradeheraus.
»Verdammt.« Sie presste die Finger gegen ihre Augenlider. »Harlech, so etwas würde Rain nicht tun. Er liebt … einen anderen. Viviana liebt dich. Es muss eine Erklärung dafür geben.«
»Farlae verfolgt ihre Spur.« Harlech klang, als wäre ihm egal, ob die beiden gefunden wurden. »Jemand muss sich um diese Angelegenheit in der Stadt kümmern, Jayr.«
»Schick jemand anderen. Irgendeinen.«
»Ich fürchte, ich werde in den Ställen gebraucht. Wobei mir einfällt – der Stallmeister sagt, dass die Lieferung Roggen und Hafer minderwertig ist. Der Futterplan für den nächsten Monat muss angepasst und die Lieferung um zwei Wochen vorgezogen werden.«
Etwas, das Jayr persönlich würde erledigen müssen, denn sie hatte das Konto eröffnet. Sie würde selbst hinfahren müssen, sonst hatten sie nicht mehr genug Futter für die Pferde. Sie konnte dabei auch gleich nachforschen, ob Rain und Viviana von einem ihrer menschlichen Freunde gesehen worden waren. »Was brauchen wir noch aus der Stadt?«
Harlech nannte ihr eine Liste mit Dingen, deren Erledigung sie Stunden kosten würde.
»Lass den Lastwagen vorfahren«, sagte sie zu ihm. »Jemand wird sich um unseren Lord kümmern müssen, während ich in der Stadt bin. Ist Dr. Keller im Moment in der Krankenstation?«
Harlech bejahte ihre Frage. Daher suchte Jayr Alex auf, bevor sie in die Stadt fuhr. Sie fand Alexandra mit dem Kopf über das Mikroskop gebeugt.
»Doktor.«
Alexandra hob einen Finger, ohne den Kopf vom Mikroskop zu heben. »Eine Sekunde noch.«
Es wurden mehrere Minuten daraus, bevor offensichtlich wurde, dass sie Jayr ignorierte. »Ich werde ein anderes Mal wiederkommen.«
»Langsam, langsam, Mädchen, ich bin fast fertig.« Alexandra tastete nach einem Stift und fing an, Zahlen auf einen Block zu schreiben, der schon voll davon war. »Zweiundvierzig, dreiundzwanzig und siebenundachtzig, und ich bin fertig.« Sie richtete sich auf und lächelte Jayr an. »Ich wollte sie nicht noch mal zählen, weil ich faul bin. Bereit für die nächste Spritze?«
Jayr riss die Augen auf. »Nach dem, was letzte Nacht passiert ist? Ihr scherzt.«
»Was ist denn passiert?«
»Mein Lord und ich … und dann habe ich geträumt … « Sie hielt inne. Sie konnte Alexandra nicht davon erzählen, das war zu privat. »Es spielt keine Rolle. Ich muss in die Stadt fahren. Ihr müsst die Behandlung rückgängig machen. Könnt Ihr das jetzt tun?«
»Sicher, kein Problem. Ich habe gestern Nacht eine Portion Jema-Shaw-Spezial fertig gemacht.« Sie stellte das Mikroskoplicht aus und holte eine Spritze.
Jayr war überrascht von dieser Reaktion auf ihre Forderung. »Ihr habt nichts dagegen?«
»Wenn du für immer Peter Pan spielen willst, dann ist das deine Sache.« Sie hielt die Nadel in eine Ampulle mit Flüssigkeit. »Das geht mich nichts an.«
»Ich kann meinem Lord in diesem Zustand nicht dienen«, erklärte ihr Jayr. »Ich kann mich nicht mal unter Menschen trauen.« Oder schlafen, was das angeht .
»Hey, ich verstehe das. Titten und ein normales
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