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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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kam immer noch nicht.
    Mein Gott, würde er sie selbst suchen müssen?
    Ein Klopfen an der Tür ließ Byrne aufblicken. Endlich war sie da. Als sie nicht hereinkam, lief er durch den Raum und riss die Tür auf.
    »Warum bist du nicht – « Er hielt inne und sah nach unten. Es war nicht Jayr, sondern Nottinghams Seneschall. »Was willst du?«
    Skald verbeugte sich und sprach zu den gebogenen Spitzen seiner grellgrünen Schuhe. »Ich soll Euch eine Nachricht überbringen, Mylord.«
    »Welche?«
    »Lord Cyprien wünscht, mit Euch zu reiten. Er ist mit seinem Pferd in dem Waldstück auf der Nordseite des Sees. Er bittet Euch, ihn dort zu treffen.« Skald schob seine Hände hinter den Rücken und blickte ängstlich zu ihm auf. »Soll ich Euch als Euer Reitknecht begleiten, Mylord? Ihr wisst, dass ich der beste Reiter von Florenz bin.«
    »Nein. Du kannst dem Stallmeister sagen, dass er mein Pferd satteln soll.« Byrne schlug ihm die Tür vor der Nase zu und ging zur Sprechanlage. »Harlech.«
    »Mylord?«
    »Hast du meinen Seneschall gefunden?«
    »Nein, tut mir leid, Mylord.«
    Byrne gab keine weiteren Befehle. Die Sprechanlage lag in Einzelteilen am Boden, getroffen von seiner Faust.
    Als Byrne zum Stall ging, hielt er jeden Mann des Realm auf, der seinen Weg kreuzte, und fragte ihn, ob er Jayr gesehen hatte. Alle verneinten und boten an, nach ihr zu suchen. Ihre unschuldigen Mienen weckten Byrnes Misstrauen, und er machte einen Umweg über die Gemächer des Gewandmeisters.
    Farlae öffnete hemdsärmelig die Tür, eine offene Flasche Blutwein in der Hand. »Wie kann ich Euch helfen, Mylord?«
    »Du kannst mir sagen, wo Jayr ist«, sagte Byrne. »Und mach dir nicht die Mühe zu leugnen, dass du es weißt. Unter diesem Dach geschieht nichts, was du und deine Spione nicht sehen oder hören.«
    »Ich weiß, dass Jayr am frühen Nachmittag in die Stadt gefahren ist. Und ich weiß auch, dass Ihr fast den ganzen Morgen vor ihrer Tür gesessen habt.« Farlae lehnte sich gegen den Türrahmen. Sein schwarzes Auge blitzte. »Und das weiß auch, wie ich behaupten möchte, der ganze Jardin . Scheint kein besonders bequemer Ort zu sein. Stimmt etwas nicht mit Euerm neuen Bett?«
    Byrne zog die Lippen von seinen Zähnen zurück. »Was geht es euch an, was ich tue? Ich bin hier der Meister. Ich kann nackt oder auf den Zinnen oder in einer Ziegenherde schlafen, wenn ich das will.«
    Farlae zuckte mit den Schultern. »Ziegen werden überbewertet, zumindest habe ich das gehört. Schafe sind da etwas ganz anderes, heißt es. Ich werde das vielleicht selbst mal überprüfen müssen.« Er trank aus der Flasche.
    Byrne beschloss, dass es ihn nicht viel Mühe kosten würde, seinen Gewandmeister umzubringen. Im Flur standen ungefähr zwanzig Objekte, mit denen er die Existenz des Mannes beenden konnte. Nur der Gedanke, wie sehr Rainer dann weinen würde, hielt ihn zurück. »Warum ist Jayr in die Stadt gefahren?«
    »Verspätete Lieferungen, beschädigte Ware, Papiere, die zu unterschreiben sind, neue Termine für die Futterlieferungen, das Übliche«, erklärte der Gewandmeister beiläufig. »Ich hoffe, sie denkt daran, mir aus dem Singer-Geschäft die bestellten Ersatzteile für meine Nähmaschine mitzubringen.« Er dachte einen Moment lang nach. »Ich glaube, Rain hat Jayr vor einer Woche auch gebeten, ihm vier Eimer Latexfarbe aus dem Baumarkt mitzubringen. Wie es scheint, war er die Farben in seinem Gemach leid. Schade, dass er nicht mehr da ist, um das zu ändern.«
    »Diese Dinge hätte auch jemand anders erledigen können. Es sind die letzten Tage des Turniers; Jayr weiß, dass sie hier gebraucht wird – « Byrne hielt inne und sah Farlae ungläubig an. »Ihr habt das absichtlich gemacht.«
    »Die Nähmaschine ist von selbst ausgefallen«, erklärte Farlae. »Ich muss sie reparieren, wenn ich das ganze Lycra verarbeiten soll, das die Menschen für ihre Frühjahrskostüme brauchen. Mit der Bestellung der Farbe habe ich nichts zu tun. Rain ist mit Viviana weggelaufen. Den wäre ich los.« Er nahm einen Schluck aus der Flasche.
    Byrne piekste ihm mit dem Finger ins Gesicht. »Dieser Unsinn war nur eine Ausrede, um sie in die Stadt zu schicken. Ihr habt das gemacht, um sie von mir fernzuhalten.«
    Farlae senkte die Flasche und lächelte. »Vielleicht haben wir es getan, um Euch von ihr fernzuhalten.«
    »Ihr habt den Verstand verloren«, sagte Byrne verblüfft. »Ihr alle. Meine eigenen Männer rebellieren und verschwören sich gegen

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