Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
rammen und darin herumzuwühlen, bis sie die Pfeilspitze fühlte und sie aus seinem Fleisch ziehen konnte. Aber er war bewusstlos, und wenn sie schnell war, dann hatte sie alle rausgeholt, bevor er wieder erwachte.
»Da.« Die Pfeilspitze, die sie herausholte, kam ihr bekannt vor, aber das Kupfer brannte auf ihrer Haut, und sie warf sie angewidert weg. »Nur noch sechs, dann sind wir fertig.«
Eine nach der anderen entfernte sie die Pfeilspitzen, deren Widerhaken sein Fleisch aufrissen und ihn noch heftiger bluten ließen. Als sie die letzte herausgezogen hatte, grub sie ihre Fangzähne in ihren unverletzten Arm, sodass eine tiefe, blutende Wunde entstand. Sie hielt ihren Arm über jede Wunde und ließ Blut von ihrer Wunde auf seine tropfen.
Langsam hörten Byrnes Wunden auf zu bluten, und die Ränder begannen sich zu schließen.
Endlich war sie fertig, ließ sich zurückfallen und starrte nach oben. Über ihnen sah sie Erde, Felsen und weit entfernt den Nachthimmel. Ihr Fall hatte den Krater noch tiefer gemacht; nach ihrer groben Schätzung befanden sie sich jetzt ungefähr zwölf Meter unter der Erde.
Er schwebt nicht mehr in Gefahr, jetzt, wo kein Kupfer mehr in seinen Wunden ist, dachte sie. Bald würden die Männer kommen und sie retten – und dann fiel ihr wieder ein, was sie im Stall zu Harlech gesagt hatte.
Ich möchte mit ihm allein sein.
Jayr ließ den Kopf gegen den Felsen zurücksinken und lachte hilflos. Niemand würde heute Nacht nach ihnen suchen. Harlech würde das nicht zulassen. Sie würden vermutlich erst beim Tjost morgen Nacht vermisst werden.
»Das findest du lustig?«
»Mylord.« Sie drehte sich um und sah, wie er sich auf die Ellbogen stützte. »Wie fühlt Ihr Euch?«
»Wie ein Nadelkissen.« Er bewegte die Schultern und sah nach oben. »Können wir rausklettern?«
Sie versuchte, den linken Arm zu heben, konnte ihn jedoch kaum bewegen. »Nicht ohne Hilfe. Wer hat Euch in den Rücken geschossen?«
»Ich habe es nicht gesehen, und dann hat mich das Pferd abgeworfen.« Er hielt inne, drehte sich von einer Seite zur anderen, bevor er sie ansah. »Was hast du getan?«
»Ich habe die Pfeilspitzen herausgeschnitten«, sagte sie. »Sie waren aus Kupfer.«
»Was hast du noch getan?« Er umfasste ihren rechten Arm und drehte ihn nach oben, sodass die langsam heilende Wunde zu sehen war, die sie sich mit ihren Fangzähnen zugefügt hatte. »Guter Gott, Mädchen.«
»Ich konnte sie nicht in Euch lassen, und es war der einzige Weg, die Blutungen zu stoppen und die Wunden zu schließen, nachdem die Spitzen entfernt waren.« Tränen schossen ihr in die Augen. »Aedan, wer hat das getan? Was, wenn er zurückkommt?«
»Schsch. Wir leben noch, wir kommen hier raus.« Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. »Aber du musst aufhören, mir in Gruben hinterherzuspringen. Das endet nie gut für dich.«
Sie schluckte die Tränen hinunter. »Das sehe ich anders.«
Byrne zog sie auf seinen Schoß und hielt sie fest, wiegte sie hin und her, während sie ihre Wange gegen sein Herz presste. Sie saßen so, bis das Mondlicht auf sie fiel und Jayr sich von ihm löste, um sich ihren Arm anzusehen.
Byrne sah zu, wie sie vorsichtig die Schulter bewegte. »Wie ist es?«
»Der Schmerz ist weg, aber der Arm ist steif.« Sie bewegte die Finger. »Zum Glück trage ich die Lanze auf der rechten Seite, sonst könnte ich morgen nicht am Wettkampf teilnehmen.«
»Die Männer werden uns finden, und dann kann Cypriens Quacksalberin sich das ansehen.«
Sie musste es ihm sagen. »Die Männer werden uns heute Nacht nicht suchen. Ich dachte, Ihr wärt spazieren gegangen, und bevor ich Euch nachritt, sagte ich zu Harlech, dass ich mit Euch allein sein will. Er wird uns niemanden hinterherschicken. Wenn wir hier rauswollen, dann müssen wir es selbst tun.« Sie stand auf und griff nach oben, testete die Stabilität der Felsen, die über ihnen aus der Erde ragten. »Wenn Ihr mich hochhebt, Mylord … «
Er zog sie wieder zu sich herunter und legte die Hände um ihre Hüften. »Du kannst mit diesem Arm nicht klettern. Wir bleiben vorerst hier. Warum wolltest du mit mir allein sein?«
Jayr griff nach oben, um eine Wurzel zu entfernen, die sich in seinem Haar verfangen hatte. »Seit dem Vollmond sind die Dinge anders zwischen uns. Intimer als sie es vielleicht sein sollten. Ich dachte, wir sollten darüber reden.«
Seine Finger strichen über ihre Wange, wischten etwas ab. »Nur reden? Dir fällt nichts anderes ein,
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