Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
dafür sorgen, dass Ihr keinen unangenehmen Einflüssen ausgesetzt seid.«
Alex stieß Michael an. »Besser spät als nie.«
»Mein Meister lässt Euch mitteilen, dass Euch die Krankenstation zur Verfügung steht, solltet Ihr sie benutzen wollen«, fuhr Jayr fort. »Ich werde die Schlüssel Navarre geben.« Sie blickte über ihre Schulter, und eine ihrer Hände ballte sich zur Faust. »Bitte entschuldigt mich, ich muss mich jetzt um meinen Meister kümmern. Gute Nacht, Mylord, Mylady.« Jayr verbeugte sich ein zweites Mal und lief dann zurück zur Burg.
»Dieses Mädchen schuftet wie eine Sklavin«, murmelte Alex. »Ich schätze, es ist ganz gut, dass die Kerle hier sie wie einen von ihnen behandeln und nicht wie eine Frau. Ansonsten säße sie jetzt unten am Fluss und müsste Byrnes Sachen auf einem Waschbrett schrubben.«
»Was Jayr für Byrne tut, unterscheidet sich nicht von dem, was Philippe für mich macht«, erinnerte Michael sie.
»Ich weiß, es ist nur … « Sie stieß die Luft aus. »Komisch. Wirklich komisch. Als ich sie und Conan zum ersten Mal nebeneinander sah, da wirkten sie eher wie ein Paar und nicht wie Boss und Untergebene.«
»Das liegt vielleicht daran, dass Jayr Aedan schon dient, seit die Kyn sich damals aus ihren Gräbern erhoben.« Michael pflückte ein Blatt aus ihrem Haar. »Sie sind schon sehr lange zusammen und kennen sich sehr gut. Genau wie Philippe und ich.«
»Ich schätze, daran liegt es.« Alex blickte auf, als sich vier Stockwerke über ihnen ein Fenster öffnete, und sah Jayr für einen Moment darin erscheinen. »Wow. Wie zur Hölle ist sie so schnell da raufgekommen?«
»Weil sie nicht so bummelt wie du.« Michael drängte sie wieder in die Burg.
»Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht, Aedan?«
Byrne blickte auf, als die Tür zu seinem Gemach gegen die Wand knallte und Locksley im Türrahmen erschien. »Dass ich vielleicht lieber Kupferschlösser anbringen sollte.«
»Mach keine Witze. Nicht darüber.«
Byrne schloss den Dumas-Roman, den er gelesen hatte, und legte ihn beiseite. »Was hätte ich denn tun sollen, mein Freund? Dich den Mann vor aller Augen abstechen lassen? Und zusehen, wie seine Heiden das Gleiche mit dir machen? Das wäre sicher eine denkwürdige Eröffnung des Turniers gewesen.«
»Für mich schon.« Locksley ging zum Kamin, nahm sich ein Holzscheit, brach es in kleine Stücke und warf diese in die Flammen. »Wer ist der Kerl?«
»Ein arrogantes Arschloch, das alte Wunden aufreißen will, oder ein dummer Narr, der gerne neue zufügen möchte.« Byrne ging zu seinem Schrank und holte eine Flasche mit Whiskey heraus, in den Blut gemischt war. »Komm, trinken wir was.«
Robin machte eine ungeduldige Geste. »Ich kann das Zeug nicht vertragen.«
»Es kann nicht jeder ein Schotte sein, was schade ist.« Byrne goss eine kleine Menge in zwei Gläser und brachte seinem Freund eines davon. »Cyprien scheut keine Machtspiele und herrscht über uns alle. Er wird diesen Italiener zur Ordnung rufen, die alten Farben verbieten und es richten.«
»Darauf trinke ich.« Rob trank und verschluckte sich fast, schnappte nach Luft. »Oder auch nicht. Wie kriegst du dieses Zeug durch den Hals?«
»Schnell.« Byrne trank von seinem Glas. »Hast du ihn erkannt? Den Italiener?« Robin schüttelte den Kopf. »Er könnte vielleicht ein verdammter Sohn von Guisbourne sein. Er hat zwar nicht Guys Locken oder seine Größe, aber diese Schlangenaugen erinnern mich an ihn.«
Robins Mundwinkel zuckten. »Mein toter Cousin hat England nie verlassen, und bevor er mir mein Land und meinen Reichtum nahm, hat er jeden potenziellen Erben eliminiert. Alle Männer in der Familie starben jung, entweder im Kampf für den König oder an Krankheiten, die sie ganz plötzlich befielen.«
»Gift«, sagte Byrne nickend. »Seine Mutter wurde beschuldigt, seinen Vater mit Kräutern umgebracht zu haben.« Die alte Frau war eine Einsiedlerin gewesen und hatte ganz unten in Guisbournes Burg gelebt. Es hieß, damit habe sie einen fortgeschrittenen Fall von Hautfäule verstecken wollen; andere behaupteten, sie habe sich vor der Welt verborgen, um ungestört ihre schwarze Magie wirken zu können. »Kann sie Guy ihre Hexenkünste beigebracht haben?«
»Sie war ganz vernarrt in ihn, diesen grobschlächtigen Bastard. Vielleicht hat sie ihn verhext, damit er den Tod überlistet.«
»Alexandra hat Cyprien ein neues Gesicht gemacht«, sagte Locksley nachdenklich. »Seine Nase war nie so gerade und
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