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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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sein Kinn nicht so kantig.«
    »Guisbourne ist tot«, versicherte ihm Byrne. »Da bin ich ganz sicher. Ich stand neben dir und sah, wie Richard ihn tötete.«
    »Ich weiß. Verdammt sei seine Seele.« Robin starrte in sein Glas. »Er kann es nicht sein.«
    Byrne zögerte, bevor er noch mal auf das Thema Erbe zu sprechen kam. »Wenn Guy während seines menschlichen Lebens ein uneheliches Kind gezeugt hat – ein Kind, dessen Mutter vielleicht aus dem Land geflohen ist, um sie beide zu beschützen – und dieser Italiener ein Nachfahre ist – «
    Robin stieß ein Knurren aus und warf sein Glas durch das Zimmer. »Nein.«
    Jayr erschien aus dem Nichts und fing das Glas auf, bevor es an der Wand zerschellte. »Lord Locksley, darf ich Euch etwas Wein bringen? Ich fürchte, nur wenige mögen den Whiskey meines Meisters.«
    Der Zorn wich aus Robins Zügen. »Mein Temperament ist mit mir durchgegangen. Ich bitte um Vergebung, Jayr.« Er verbeugte sich und wandte sich an Byrne. »Um unserer Freundschaft willen werde ich es Michael überlassen. Aber sag diesem Hochstapler, dass er mir aus dem Weg gehen soll.« Nach einem letzten Blick auf Jayr ging er.
    »Schließ die Tür, Mädchen«, sagte Byrne leise und ging zurück zu seinem Stuhl. Er hatte keine Lust, wieder in den selbstgerechten Rachefeldzug des Edmond Dantès einzutauchen, und beobachtete stattdessen Jayr, die im Raum herumlief und ihre Arbeit verrichtete. Ihre Bewegungen, die er schon Tausende Male gesehen hatte, beruhigten ihn genau wie ihr Duft.
    Er entdeckte feinen gelben Staub an der Passe ihres Wamses. »Du warst im Garten.«
    »Ja. Ich sah den Seigneur mit seiner Lady dort spazieren gehen und habe ihm eine Nachricht des Highlords übermittelt.« Sie schüttelte sein Bett auf und schlug die Decke zurück, wie er es bevorzugte, bevor sie die Vorhänge am Fenster zuzog. »Die Lady spricht sehr unverblümt, nicht wahr?«
    »Das ist ein schönes Wort dafür.« Byrne versuchte sich vorzustellen, mit einer Frau wie Alexandra Keller zu leben. »Ich danke Gott, dass sie zu Cyprien gehört. Die Geduld eines Mannes muss endlos sein, wenn er sich mit einem solchen Benehmen abfinden will.«
    »So sind moderne Frauen«, entgegnete Jayr. »Ich bewundere ihre Schlagfertigkeit. Sie ist niemals um Worte verlegen.« Sie verzog das Gesicht, als sie vor ihm kniete. »Ich hätte diese Banner abhängen sollen, bevor Lord Locksley sie sehen konnte.«
    »Unsinn. Nein, lass mich das machen.« Byrne beugte sich vor und zog seine Stiefel aus. »Sie herunterzunehmen, hätte den Italiener beleidigt, wenn er tatsächlich einer ist.«
    Jayr lehnte sich auf ihre Fersen zurück. »Mir kommt er auch unehrlich vor. Seine Stimme ist gewinnend und schön, aber zu einstudiert. Sein Talent ist vielleicht noch gefährlicher.« Sie erzählte ihm von dem Wein, der in den Kelchen gefroren war. »Falls er dafür verantwortlich war.« Sie erhob sich und nahm seine Stiefel.
    »Ich habe von einem Kyn gehört, dessen Talent es ist, Wärme zu stehlen.« Byrne folgte ihr hinüber zum Schrank. »Was ist dir noch an ihm aufgefallen?«
    »Dass er seine Sicherheit Sarazenen anvertraut, ist beunruhigend. Ich glaube, er kann nie das Gelübde abgelegt haben.« Sie schüttelte ein wenig den Kopf, während sie seine Stiefel in den Schrank stellte. »Er spricht Englisch ohne Akzent und hat vornehme Manieren, aber er hat weder meinen Gruß erwidert noch mein Angebot, ihn vorzustellen, angenommen. Er schien eigentlich nur interessiert an einem Treffen mit – «
    »Er hat dich ignoriert?« Byrne ergriff ihren Arm und drehte sie zu sich um. »Vor den Gästen?«
    »Viele Kyn schätzen mich nicht, Mylord«, sagte sie. Ihre Stimme klang leise, und sie hielt die Augen gesenkt. »Es spielt keine Rolle. Ich diene ihnen nicht.«
    »Er hat dich bewusst beleidigt.« Heiße und kalte Wut durchliefen ihn abwechselnd. »Und du hast es mir nicht gesagt.«
    »Mylord, es ist unwichtig.« Jayr sah zu ihm auf. »Ich brauche weder die Aufmerksamkeit von Lord Nottingham noch seine Anerkennung. Ich wollte nur helfen. Dass er das abgelehnt hat, ist sein Schaden, nicht meiner.«
    »Es ist wichtig. Ich hätte Rob seine Jacke auslüften lassen sollen.« Er legte den Arm um sie, was die Enge in seiner Brust vertrieb, aber es machte nicht die Demütigung wieder gut, die sie erlitten hatte. »Es tut mir leid, Mädchen.«
    Jayr stand still in seiner Umarmung und sagte nichts. Byrne gab der Versuchung nach, die Hand auf ihren langen, schmalen Hals zu

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