Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Immunsystem vollständig ersetzt und griff jeden gut- oder bösartigen Organismus, der in den Körper eindrang, sofort an und zerstörte ihn, was bedeutete, dass sie niemals krank wurden. Die Kyn waren schwer zu verletzen, und es war so gut wie unmöglich, sie umzubringen.
Trotz dieser Vorurteile gegen die Medizin hatte Byrne die Krankenstation ordentlich ausgestattet. Alex sah, dass alle Instrumente mit Kupfer überzogen waren, der einzigen Substanz, die gesunde Kynhaut durchdringen konnte. Nähbestecke mit selbst auflösendem Faden lagen neben verschiedenen Schienen und Bandagen. Alex öffnete eine schwere Stahltür und fand dahinter einen Kühlraum, auf dem in Regalen mehrere Tausend Beutel mit Blut, Plasma und Kochsalzlösung lagen.
»Grundgütiger.« Alex stellte ihre Arzttasche auf dem Tisch ab und trat in den kalten Raum. Sie sah auf die Etiketten; den Daten nach war keiner der Beutel älter als ein paar Wochen. »Hat da jemand ein Hämatologie-Labor überfallen?«
»Die Menschen haben es uns freiwillig gespendet«, sagte Jayr hinter ihr. »Guten Tag, Mylady.«
»Freiwillig, hm?« Alex betrachtete die Seneschallin und den riesigen Kerl, der neben ihr stand. Seine Größe hätte bedrohlich wirken müssen, aber seine pinkfarbene Weste, seine rote Hose und das gelbe Jackett, das über seiner Schulter hing, verdarben den Eindruck. »Wer ist denn dein Freund?«
»Das ist Rainer, Mylady.«
Der Mann verbeugte sich. »Sehr erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylady. Ich möchte Eure Träumereien nicht stören – «
»Setz dich«, befahl Jayr. Zu Alex sagte sie: »Rainers Arm wurde gestern Nacht gebrochen und ist falsch zusammengeheilt. Ich hatte gehofft, Ihr könntet mir zeigen, wie man das wieder richtet.«
Alex deutete auf eine Liege. »Setz dich da vorne hin.« Sie sog erschrocken die Luft ein, als Jayr dem Mann das Jackett abnahm. »Mein Gott.« Sie funkelte Rainer wütend an. »Du hast das so heilen lassen? Warum hast du dir nicht helfen lassen, als es passierte?«
»Ich war gefesselt«, erklärte er.
Alex machte sich an die Arbeit, und Jayr half ihr. Eine Stunde später hatte sie Rains Arm fertig verbunden und schob ihn in eine Schlinge.
»Das sollte helfen, aber du darfst den Arm für mindestens eine Woche nicht benutzen«, wies sie ihn an. »Komm in zwei Tagen noch mal zu einer Nachuntersuchung zu mir. Sonst komme ich zu dir.«
»Ihr könnt mich nicht verfehlen.« Er grinste sie an. »Ihr müsst nur nach dem schicksten Mann im ganzen Realm Ausschau halten.«
»Wenn du dir noch mal den Arm brichst«, warnte sie ihn, »dann lege ich dir den Hintern in eine Schlinge.«
Rainer ging, aber Jayr blieb noch, um Alex beim Aufräumen zu helfen. »Ich danke Euch, Mylady. Rain ist uns sehr wichtig.«
Alex nickte. »Und warum hat ihm das dann jemand angetan? Mach dir nicht die Mühe, mir die Geschichte zu erzählen, dass er ausgerutscht und hingefallen ist. Er hätte sechzig Treppen herunterfallen müssen, um sich so oft die Knochen zu brechen, und dann wären die nicht alle an einem Arm. Jemand hat diesen Mann gefoltert.«
»Ich bin derselben Meinung.« Jayr verzog das Gesicht. »Aber er will mir nicht sagen, wer es war.«
»Such nach einem echten Sadisten.« Alex ging zurück in den Kühlraum und holte Plasma. »Da sind Etiketten von einem Dutzend verschiedener Krankenhäuser und Blutspendezentren drauf. Habt ihr gute Kontakte zur American Medical Association?«
»Blut, das Menschen ihren Krankenhäusern oder Sammelzentren spenden, wird untersucht, bevor es für die Patienten benutzt wird«, erklärte Jayr, während sie zu ihr trat. »Wenn das Blut verunreinigt oder krank ist, dann wird es als biologische Gefahr entsorgt.«
»Und genau deshalb stört mich dieser Stapel ziemlich«, erwiderte Alex. »Die Leute dazu zu bringen, freiwillig Blut zu spenden, ist so, als würde man sie bitten, sich freiwillig selbst die Zähne zu ziehen. Hier gibt es genug Blut, um ein großes Krankenhaus ein paar Monate lang zu versorgen.«
»In diesem Punkt muss ich Euch widersprechen, Mylady.« Jayr nickte in Richtung der Regale. »Das Blut, das wir hier lagern, wurde entsorgt. Es wurde getestet und für krank und nicht zu verwenden erklärt.«
»Von jedem außer den Kyn«, sagte Alex langsam, »weil wir immun gegen menschliche Krankheiten sind.«
»Ja. Unser Vorrat stammt von drei verschiedenen Entsorgungsfirmen für biologischen Abfall, die für die meisten medizinischen Einrichtungen in Florida und mehreren
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