Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
legen und in sanften Kreisen darüberzustreichen.
    »Zuerst war ich sehr gekränkt«, gestand sie schließlich und lehnte die Wange leicht an seine Brust. »Niemand hat mir jemals so die kalte Schulter gezeigt. Ich fragte mich, wie viele andere Kyn das vielleicht genauso sehen, aber Euretwegen höflich zu mir sind.«
    »Ich werde ihn morgen von Rob aufspießen lassen«, beschloss Byrne. »Zur Eröffnung des Turniers. Während wir beide zusehen.«
    Jayr kicherte. »Nur, wenn ich Fotos machen darf, um das Ereignis festzuhalten.« Sie hob das Kinn und begegnete seinem Blick. Ihre Lippen, die sonst immer so fest zusammengepresst waren, sahen voll und weich aus. »Danke, Ae… Mylord.«
    »Aedan«, korrigierte er sie und sah auf ihre Lippen, wollte sehen, wie sie seinen Namen formten, wie es sonst niemand konnte.
    Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Aedan.« Ihre dents acérées blitzten auf, scharf und weiß, und änderten ihre Aussprache. »Danke, Aedan.«
    Als ihr Duft dunkler wurde, erzitterte Byrne und schloss die Arme enger um sie. Seine Hand war über ihren Rücken hinuntergewandert und lag jetzt auf der leichten Rundung oberhalb ihrer schmalen Hüfte. Er stellte sich vor, wie er sie an sich presste und hochhob, sodass er ihren weichen, flachen Bauch spüren konnte. Oder wie er seine Hand vorne zwischen ihre Beine legte und sie dort streichelte. Sein Schwanz wurde hart, begierig darauf zu tun, was seine Hände nicht wagten.
    Plötzlich erklang zwischen ihnen ein elektronisches Piepsen, und Jayrs Augen weiteten sich, als sie sich von ihm löste und in ihre Tasche griff. Sie holte ein weiteres ihrer zahllosen Geräte heraus und blickte auf das kleine, erleuchtete Display. »Entschuldigt mich, Mylord, ich werde gebraucht. Vielen Dank für Eure Freundlichkeit. Ich muss gehen und … ich muss gehen.« Sie fuhr auf dem Absatz herum und verschwand so schnell, dass ihre Gestalt verschwamm.
    Byrne stand da und badete in ihrem Duft, umgeben nur noch von Luft. »Nein, Mädchen. Ich muss das.«

10
    Alex hatte fast den ganzen Tag damit verbracht, neben Michael zu liegen und ihm dabei zuzusehen, wie er sich in dem merkwürdigen, tranceartigen Zustand ausruhte, der bei den Kyn als Schlaf galt. Jemand – Philippe wahrscheinlich – hatte eine Ampulle mit Vampir-Beruhigungsmittel aus ihrer Tasche genommen. Sie konnte ein paar schlaflose Tage durchstehen, um den Frieden zwischen Michael und ihr nicht zu gefährden. Irgendwann würde sie ihm von ihren Träumen erzählen müssen. Sie war nur nicht sicher, ob sie den Grund für diese Träume wirklich wissen wollte.
    Michael würde ihn kennen.
    Als die Sonne ihre tiefe Spätnachmittagsposition erreichte, stand Alex auf, zog sich an und beschloss, ihren Vorrat an Beruhigungsmitteln irgendwo zu verstauen, wo sie drankam, ohne dass Philippe und Michael etwas davon merkten.
    Mit den Schlüsseln zur Krankenstation in der Tasche, die Philippe ihr gegeben hatte, griff Alex nach ihrer Arzttasche, verließ das Zimmer und versuchte, sich an den Weg in die Halle zu erinnern. Die leeren Korridore wiesen darauf hin, dass keiner der Kyn ein Frühaufsteher war. Sie bemerkte jedoch eine große Anzahl von Überwachungskameras, die diskret in den Ecken hingen, und etwas, das wie Bewegungsmelder aussah, in einigen Zimmertürrahmen.
    Einen Alarm auszulösen, würde sie nicht besonders beliebt machen, deshalb suchte Alex sich den Weg in die Halle, bog rechts ab, wie sie es in Erinnerung hatte, und folgte einem weiteren Korridor zur Krankenstation der Burg.
    Mit der Zeit hatte Alex herausgefunden, dass die meisten Kyn im Gegensatz zu Michael von Ärzten und medizinischen Behandlungen nichts hielten. Zum Teil lag das an dem barbarischen Zustand, in dem die Medizin während ihres menschlichen Lebens im Mittelalter gewesen war. Ärzte konnten Dorfbarbiere sein oder verrückte alte Frauen oder irgendwelche Quacksalber, die beschlossen hatten, dass sie der Heilkunde mächtig waren. Nachdem Michael ihr einige der damaligen Standardbehandlungen für offene Wunden geschildert hatte – mit Urin ausspülen, einen Umschlag aus getrocknetem Gras und Dung machen oder mit einem glühenden Schüreisen eine Verbrennung dritten Grades zufügen – , konnte Alex ihnen das nicht verübeln.
    Der andere Faktor war, dass die Kyn spontan heilten. Wenn ein Vrykolakas gesund und gut genährt war, dann schloss sich jede Wunde innerhalb von Sekunden und verschwand. Der Erreger, mit dem sie infiziert waren, hatte ihr

Weitere Kostenlose Bücher