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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Tremayne will diese Informationen. Solange ich sie ihm gebe, bleibt sie bei mir und ihr Bruder am Leben.«
    »Also muss ich auch Kompromisse machen.« Jaus rieb sich mit der Hand über das Gesicht. »Mich mit dem zufriedengeben, was ich habe. Ist das Euer weiser Rat, Seigneur?«
    »Ich würde niemals jemanden den Rat geben, eine Frau zu lieben, die er vielleicht eines Tages töten muss«, erwiderte Michael. »So wie ich vielleicht Alexandra.«
    Jaus sah entsetzt aus. »Das könnt Ihr nicht ernst meinen. Ich habe gesehen, wie sehr Ihr sie liebt. Ihr würdet lieber selbst sterben, als ihr etwas anzutun.«
    »Es geht nicht darum, ihr etwas anzutun. Sondern darum, sie zu retten. Ihr glaubt, Ihr kennt Richard, aber ich bin der Einzige, der ihm nah genug gekommen ist, um ihn wirklich zu kennen. Ich weiß genau, was er mit Alexandra tun würde. Ich werde niemals zulassen, dass sie ein solches Schicksal erleidet, selbst wenn es bedeutet, dass ich sie töten muss.« Er reichte Jaus die Dokumente und die CDs. »Sendet das mit privatem Kurier nach Dundellan Castle. Schreibt drauf, dass es vertrauliche Unterlagen für Richard allein sind.«
    »Wenn Alexandra entdeckt, was Ihr da tut, wird sie Euch verlassen«, warnte Jaus.
    »Wenn sie es tut, wird sie sich nicht daran erinnern«, meinte Cyprien. Er hielt Jaus’ misstrauischem Blick stand. »Alexandra ist noch menschlich genug, dass ich sie mit meiner Kyn-Gabe beeinflussen kann. Meine ist, dass ich sie alles vergessen lassen kann, was ich will.«
    Jema ging durch den Korridor und sah durch jede geöffnete Tür, an der sie vorbeikam, aber sie konnte ihre Mutter und Daniel nicht finden. Gerade wollte sie aufgeben und zur Party zurückkehren, als sie eine geschlossene Tür sah und ihre Mutter hörte, die sich dahinter beschwerte.
    Da ist sie. Sie öffnete die Tür, um hineinzublicken, und sah ihre Mutter und Daniel mit dem Rücken zu ihr stehen. Sie durchsuchten die Regale in dem Raum, der Jaus’ Bibliothek zu sein schien. Sie öffnete den Mund, um sie zu fragen, was sie da taten.
    »Ich will nicht, dass du sie in dieses private Krankenhaus bringst«, sagte Meryl. »Die Leute werden zu viele Fragen stellen. Ich habe dir gesagt, wenn wir auf Nummer sicher gehen wollen, müssen wir sie umbringen.«
    Wie eine Schlafwandlerin schlüpfte Jema ins Zimmer.
    »Mord habe ich nie zugestimmt, Meryl.« Daniel zog ein dickes Buch heraus und sah dahinter. »Unsere Vereinbarung schadet niemandem. Jema wird sicher weggesperrt sein, und du kannst ihre Millionen ausgeben.«
    »Es sind nicht ihre Millionen; es sind meine«, fuhr ihre Mutter ihn an.
    Der Doktor seufzte. »Wenn Jema dreißig wird, besteht kein Risiko mehr, dass das Anwesen an eine Wohltätigkeitsorganisation fällt. Sie erbt alles, was James ihr in dem Treuhandfonds hinterlassen hat. Wir haben den Papierkram erledigt; du bist ihr gesetzlicher Vormund. Die Treuhänder können dann nicht länger darüber bestimmen, was du mit dem Geld machst.«
    Jema presste sich mit dem Rücken an die Wand, aber weder ihre Mutter noch Bradford bemerkten sie.
    »Es wird mir dennoch erst gehören, wenn sie tot ist«, widersprach Meryl ihm.
    »Ich verstehe nicht, wie du so kaltherzig sein kannst«, beschwerte sich Daniel. »Jema ist deine Tochter. Sie ist alles, was dir von James geblieben ist, Herrgott noch mal.«
    »James hasste mich ihretwegen. Er hat mich beschuldigt, sie bei dem Unfall in der Höhle beinahe getötet zu haben. Hat es ihn interessiert, dass ich fast gestorben wäre? Dass der Unfall mich zum Krüppel gemacht hat? Nein. Er wollte nur seine kostbare Tochter.«
    Meryl rollte zu einem Schreibtisch und fing an, ihn zu durchsuchen.
    »James war wütend über das, was du getan hast«, sagte Daniel. »Wenn er weitergelebt hätte, dann hätte er dir vergeben.«
    »Er hätte sich von mir scheiden lassen, du Idiot. Warum, glaubst du, hat er sein Testament geändert, bevor er nach Griechenland zurückflog? Es war, als wenn er gewusst hätte, dass ich die nächsten dreißig Jahre damit verbringen würde, diese kränkliche kleine Schlampe am Leben zu erhalten, damit ich bekomme, was mir zusteht.« Meryl betrachtete sich in dem großen Spiegel an der Wand. »Ich kann das keine Minute länger ertragen. Weißt du, wie es ist, sie herumlaufen und lächeln und alles tun zu sehen, was ich nicht kann? Sie sollte in diesem Rollstuhl sitzen. Nein. Sie hätte in dieser verfluchten Höhle sterben sollen. Dann hätte James nicht aufgehört, mich zu

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