Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
seiner.
Sie küsste ihn so, wie sie sich bewegt hatte, anmutig und doch vorsichtig, wie eine kleine Katze, die im Dunkeln ihren Weg sucht. Er hatte noch nie etwas Ähnliches gefühlt. Sein Hunger nach ihrem Blut pochte in ihm, wollte mehr als ihre weichen Lippen und ihre seidige Zunge, und er benutzte die Hände, um ihren Kopf zu neigen.
In ihrem Mund, wo man es nicht sieht. Wo es ihr Geheimnis ist und meines.
Als Thierry seine Fangzähne in das weiche Fleisch an der Innenseite ihrer Lippen grub, stöhnte sie auf.
Ihr Blut strömte in seinen Mund, heiß und stark, der Puls des Lebens in ihren Adern pochte auch in ihm. Thierry trank von ihren Lippen, erwärmt von jedem Schluck, wollte nur nehmen, was er brauchte. Die Wunden an seinem Bauch und an den Seiten juckten, als sie sich zu schließen begannen, ein Zeichen, dass er genug von ihr bekommen hatte. Doch sie küsste ihn weiter, schenkte ihm ihre Zunge genauso wie ihr Blut.
Thierry stellte fest, dass er seinen Mund nicht von ihrem lösen konnte.
Seine Frau hatte Küssen nie gemocht, sondern ihren Mund lieber auf direktere Weise benutzt, wenn sie miteinander intim wurden. Thierry nahm Menschenfrauen nur wegen ihres Blutes; die Liebe zu seinem Engel hatte ihn niemals mehr tun lassen. Oh, es hatte Momente gegeben. Wunderschöne Frauen, die unter seinen Händen strahlten. Aber wenn er sein Wort gab, dann hielt er es, und seit er sich aus dem Grab erhoben hatte, um die Nächte zu durchstreifen, hatte er sich an seinen Eheschwur als letztes Stück seiner Ehre geklammert.
Jetzt klammerte er sich hilflos an diese Menschenfrau, gefangen in ihrer Leidenschaft.
Die Hände auf seiner Brust ballten sich zusammen, und ihr dünner Körper erschauderte, als sie sich in kleinen, zitternden Wellen an ihm rieb. Endlich merkte er, wie ihr Puls langsamer wurde, und fand die Stärke, seinen Mund von ihrem zu lösen, schwer atmend von der Hitze und dem Leben, das sie ihm gegeben hatte. In ihm hallte ein hasserfüllter, gieriger Rhythmus, der Killer in ihm, der mehr wollte, alles, was sie zu geben hatte …
»Genug.« Er schob sie zurück und hielt sie fest, als sie schwankte.
Hatte er zu viel genommen? Er konnte den alten, verbotenen Wahnsinn in sich fühlen, der nach dem Rest von ihr verlangte. Wie einfach es wäre, der Entrückung nachzugeben, während sie ihn bezauberte. Sie konnte noch mehr geben als das Blut aus ihren Adern. Der Stoff ihrer Hose war dünn; er konnte ihn in Sekunden aufreißen. Niemand würde sie aufhalten oder hier sehen. In diesem Zustand würde sie ihm nichts verwehren.
In diesem Zustand würde er sie umbringen. »Genug.«
»Nein.« Genauso verloren in l’attrait wie Thierry in ihrem Kuss griff sie nach ihm. »Mehr.«
In diesem Moment hätte er sie beinahe auf den Rücken geworfen, denn es gab nichts in dieser Welt oder der nächsten, was er mehr wollte, als seinen Schwanz und seine Zähne in ihrem Fleisch zu vergraben.
» Chérie «, flüsterte er jetzt verzweifelt. »Du musst aufhören, oder ich kann es nicht mehr. Hör auf, bitte.«
Ihre Hände fielen zu den Seiten herab, und sie blickte ihn mit nassen Augen an. »Bitte.«
Es war gut, dass er schon wahnsinnig war, denn sonst hätte sie ihn in den Wahnsinn getrieben. »Du musst mich jetzt verlassen«, sagte er zu ihr und holte tief Luft, während er um Fassung rang. »Du wirst mich vergessen.«
»Ich werde dich vergessen.« Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinunter. Noch eine verfolgte sie bis zum Kinn.
»Du wirst nach Hause fahren und schlafen.« Er stand auf und zog sie mit sich. Auf ihren Lippen war Blut, und er beugte sich schnell hinunter und leckte es auf, bevor es auf ihre Bluse tropfen konnte. Sie ein zweites Mal zu kosten, ließ ihn beinahe die Kontrolle verlieren. »Morgen früh wirst du dich an das hier erinnern, als wäre es ein Traum.«
»Ein Traum.« Sie lächelte ein wenig. »Erinnern.«
Er knöpfte ihre Bluse zu und legte den Arm um sie, um sie zum Ende der Gasse zu führen. Es kostete ihn alles, was er hatte, seine Hände von ihr zu lösen. Er blickte sich um, ob sich Autos näherten oder ob sie jemand sah. Die Straße war verlassen, die Polizei verschwunden. Er suchte in ihrer Tasche nach ihrem Schlüssel und drückte ihn ihr in die Hand. »Geh jetzt, kleine Katze. Fahr direkt nach Hause. Schlaf.« Er musste einfach noch hinzufügen: »Und träum von mir.«
Sie nickte und ging wie ein kleiner Roboter zu ihrem Auto. Wenn sie um den nächsten Block gefahren war, würde
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