Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
l’attrait nachlassen, aber die Nachwirkungen würden dafür sorgen, dass sie den Befehlen folgte, die er ihr gegeben hatte. Sie würde von ihm träumen, aber er würde sie niemals wiedersehen. So musste es sein.
Seine Retterin wendete ihren Wagen, um davonzufahren. Thierry hätte sich in den Schatten zurückziehen müssen, aber er konnte nicht. Nicht als er das Wunschkennzeichen an ihrer Stoßstange sah.
JEMAS BENZ.
»Halt still.«
Dr. Alexandra Keller legte eine Hand zwischen Arnaud Evareauxs nackte Schultern, um ihn daran zu hindern, von der Untersuchungsliege aufzustehen. Mit der anderen Hand richtete sie die Lampe aus, die auf die untere Hälfte seines Oberkörpers gerichtet war. Merkwürdige unterschiedlich große Erhebungen waren auf Arnauds ansonsten glatter Haut zu sehen. Die Luft duftete leicht nach Lavendel und Petersilie.
»Es brennt«, beschwerte er sich.
»Das sollte es.« Alex wählte eine kleinere Erhebung aus, schnitt sie auf und holte schnell eine Metallkugel heraus, die wie eine Zuchtperle aussah. Der Petersilienduft wurde stärker. Die Kugel fiel klappernd auf ein Tablett. »Wenn du das nächste Mal im Mondschein spazieren gehst, such dir ein Grundstück aus, bei dem der Besitzer nicht zuerst schießt und dann Fragen stellt.«
Arnaud wandte den Kopf und funkelte sie mit einem Auge an. »Ich würde sie selbst entfernen, wenn der Feigling mir nicht in den Rücken geschossen hätte.«
Sie schnitt erneut mit dem Skalpell. »Bei dem Streuungsradius würdest du dir die Kugeln aus der Leiste holen, Arnie, wenn er dich von vorn erwischt hätte.« Sie lächelte, als Evareaux stöhnte und die Augen schloss. »Oder ich müsste es.«
Es dauerte noch dreißig Minuten, ehe alle Schrotkugeln aus Evareauxs Rücken und Hintern entfernt waren, aber seine Darkyn-Physiologie heilte die Wunden fast sofort wieder zu, sodass Alex, als die letzte Kugel auf das Tablett fiel, nur noch alles säubern und ihm seine Sachen zurückgeben musste.
»Ich meine es ernst, Arnaud«, warnte sie ihn, »bleib diesen Farmerstöchtern fern. Das nächste Mal trifft es dich vielleicht im Gesicht.«
»Sie konnten die Verletzungen des Meisters heilen«, sagte er und schlüpfte in seine gebügelte Hose.
»Das Gesicht des Meisters war nur zusammengeschlagen worden. In seinem Kopf waren keine kleinen Metallkugeln verkapselt.« Sie ging zum Waschbecken, um sich zu säubern. »Wie lange gehörst du schon zur Jardin -Gang?«
»Ich diene dem Meister seit sechshundertvierundfünfzig Jahren.« Arnaud klang verärgert.
»Was für eine Art Gabe hast du?« Sie glaubte nicht, dass er es ihr erzählen würde, aber die Darkyn hatten geistige Fähigkeiten, die ihnen eine Art Macht über Menschen gaben. Cyprien konnte Erinnerungen löschen, während sein Seneschall Menschen dazu bringen konnte, Dinge, die er anordnete, auszuführen. Laut Cyprien waren die Talente der Darkyn alle verschieden und auf das jeweilige Individuum beschränkt.
Alex besaß auch eine Gabe, aber sie mochte ihre nicht.
»Meine Gabe geht Sie nichts an«, sagte der Vampir mit kalter Stimme zu ihr.
»Ist es peinlicher, als es für mich war, Kugeln aus deinem Hintern zu holen?« Als er nichts sagte, zuckten Alex’ Lippen. »Okay, dann bleibt es eben dein kleines Geheimnis. Wie lange bist du schon ein Vrykolakas ?«
Er spielte mit seiner Krawatte. »Ich wurde nach der Rückkehr des Meisters aus England verflucht.«
Sie streifte ihren Chirurgenkittel ab, knüllte ihn zusammen und warf ihn in den Korb mit der schmutzigen Wäsche. »Du wurdest nicht verflucht. Du hast dich mit etwas angesteckt, durch das deine DNA mutierte.« Sie sah seinen Gesichtsausdruck. »Gott hasst dich nicht, Arnaud. Wenn Er existiert.« Sie persönlich würde kein Geld darauf verwetten.
»Ich habe meinen heiligen Schwur gebrochen.« Er zog sich die Jacke an. »Ich wurde eine Kreatur der Nacht, die sich von dem Blut der Lebenden ernährt.«
Alex dachte an ihren Bruder John, einen katholischen Priester, dem Gott wichtiger war als seine einzige noch lebende Verwandte. John hatte ein heiligeres Leben geführt als der Papst. Sie zog sich die Maske vom Gesicht. »Was hast du vorher gemacht?«
» Excusez-moi? «
Alex rollte die Augen. »Was hast du getan, um den Zorn des Allmächtigen auf dich zu ziehen, bevor du eine blutsaugende Kreatur der Nacht wurdest?« Arnaud wirkte verwirrt, deshalb fügte sie hinzu. »Man muss etwas Furchtbares tun, oder nicht? Also, was war es? Du warst ein Templer. Ein
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