Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
sein?«
    »Wir sind noch Menschen. Wir sind nur ziemlich stark, und unser Speiseplan ist ein bisschen einseitig.« Der Humor schwand aus ihren Augen. »Okay, reden wir Tacheles. Wenn ich eine Möglichkeit finde, Menschen in Kyn zu verwandeln, ohne sie umzubringen, dann werde ich es niemandem sagen. Ich werde Tremaynes Armee der Dunkelheit nicht aufstocken.«
    »Dann können Jema und ich niemals zusammen sein.« Er wandte sich von ihr ab und ging zum Fenster, um in den Garten zu sehen.
    Alex versuchte ihn zu beruhigen. »Sie können doch ihre menschliche Lebenszeit mit ihr teilen. Das könnte doch funktionieren.«
    »Nächste Woche ist Jemas dreißigster Geburtstag.« Er wusste, welche Blumen er ins Shaw House schicken würde. »Ich habe mit Ärzten gesprochen, und dreißig Jahre geht weit über das hinaus, was man ihr als Lebenserwartung vorausgesagt hatte. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich, und das ist nicht reversibel. Das nächste Mal schicke ich die Blumen tatsächlich zu ihrer Beerdigung.«

 
    13
    Die antike Uhr, die neben Jemas Bett stand, sagte ihr, dass sie eine Viertelstunde zu spät aufgewacht war. Der verlässlichere LED-Wecker bestätigte die Zeit.
    »Gut gemacht, Shaw.« Sie drückte das Gesicht in ihr Kopfkissen, damit sie den Beweis für ihre extreme Faulheit nicht mehr sehen musste.
    Es war wieder seine Schuld. Goldauge.
    Im Laufe der Woche hatte sie sich jeden Tag ein bisschen mehr an ihre Träume erinnert. Am ersten Tag war es nur ein Fragment gewesen; sie erinnerte sich an einen Ballsaal und daran, dass sie mit einem großen dunkelhaarigen Mann mit goldenen Augen getanzt hatte. Am zweiten Morgen wusste sie noch, dass sie mit dem gleichen Mann ein Gespräch geführt hatte. Sie hatte ein vorkoloniales Musselinkleid getragen; er eine Lederhose. Sie hatten unter einem Wasserfall gestanden, der von außen durch Laternen beleuchtet war, und sie erinnerte sich, dass sie ganz kalt und durchnässt gewesen war. Er hatte ihr gesagt, dass sie das aushalten musste, genau wie er … irgendetwas ausgehalten hatte. Der Traum löste sich an diesem Punkt auf.
    Doch mit jedem Tag verschwand weniger von ihrem Traum, wenn sie aufwachte. Keiner wiederholte sich, aber sie war inzwischen davon überzeugt, dass es sich immer um ein und denselben Mann handelte. Sein Aussehen und seine Kleidung änderten sich von einer Nacht zur nächsten, aber irgendwann im Laufe des Traumes zogen sich seine Pupillen zusammen wie bei einer Katze, und seine Regenbogenhaut wurde golden.
    Jema erinnerte sich an das meiste aus dem Traum von letzter Nacht. »Ich kann nicht glauben, dass ich ihn in einem Gasthaus getroffen habe und ihm erlaubt habe, das mit mir zu tun. Auf einem Billardtisch .« Sie schlang die Arme um sich und kicherte wie ein Mädchen. »Sehr schade, dass er zu Ende war, bevor ich … oh, ich bin verdorben.« Sie warf die Decke zurück und lachte wieder, als sie merkte, dass sie nackt war. »Total verdorben.«
    Sie hörte auf zu lachen, als sie einatmete und frische Gardenien roch und die blassblauen Flecken auf ihren Brüsten und ihren Oberschenkeln sah.
    Jema ging nackt ins Badezimmer und schaltete das Licht an, um sich selbst im Spiegel zu untersuchen. Etwas, das wie leicht rosaviolette Flecken aussah, umrandete ihre Brüste. Es gab fünf auf jeder Seite. Drei weitere, dunklere Flecken verunstalteten die Innenseite ihres rechten Oberschenkels. Sie drehte sich um und fand weitere vier, die genauso aussahen, auf ihrer linken Pobacke.
    »Ich habe gehört, dass man sich vormachen kann, schwanger zu sein, aber kann man sich auch vormachen, mit einem Mann zusammen gewesen zu sein?« Jema hatte mal eine kurze Romanze mit einem Jungen gehabt, der gerne an ihrem Hals geknabbert und gesaugt hatte, und sie erinnerte sich noch, wie ihre empfindliche Haut darauf reagiert hatte. Daniel hatte fast einen Herzinfarkt bekommen und geglaubt, das seien Anzeichen für die Bluterkrankheit, bis sie die Erklärung dafür gestottert hatte. Zu allem Übel hatte dieser Freund direkt am nächsten Tag mit ihr Schluss gemacht.
    Sie berührte vorsichtig einen der Flecken auf ihrer Brust. Es tat nicht weh, und die Haut selbst war auch nicht verletzt. Es war die Art von blauem Fleck, die jemand hinterließ, wenn er einen festhielt und drückte.
    So wie er mich festgehalten hat . Jemas Gesicht brannte, als ihr dieser Teil des Traums plötzlich wieder in allen lebhaften, intimen Details vor Augen stand. Die Art, wie er sie berührt hatte; es war

Weitere Kostenlose Bücher