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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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verloren. Historiker machen den Schwarzen Tod dafür verantwortlich, aber damals wurde alles nur unzureichend schriftlich festgehalten, und es gab quasi keine Medizin, die diesen Namen verdient hätte, also sind wir nicht sicher, ob tatsächlich alle an der Pest gestorben sind.«
    Warum um Himmels willen schloss Alex ihre Praxis, um über Seuchen zu forschen? »Was hätte es denn sonst sein können?«
    »Aus einigen Beschreibungen, die von Mönchen verfasst wurde n – sie waren so ziemlich die einzigen Leute, die im vierzehnten Jahrhundert schreiben konnte n – , glauben wir, dass für einige der Epidemien der Milzbrand und ein dritter, bis jetzt noch unidentifizierter Virus verantwortlich waren. Dem Schwarzen Tod hat man nur alles in die Schuhe geschoben.« Sie verzog das Gesicht zu einer komischen Grimasse. »Alex hat mir gesagt, dass sie nach dem dritten unbekannten Virus sucht. Sie glaubt, es war ein Träger.«
    »Bitte, ein Träger?«
    »Sie werden es in einer Minute bereuen, mich gebeten zu haben, Ihnen das zu erklären, Vater. Darüber kann ich stundenlang reden.« Leann rollte mit den Augen. »Bei einigen der historischen Epidemien wurden ein paar wenige Individuen mit einer tödlichen Krankheit infiziert, aber aus irgendeinem mysteriösen Grund brachte die Seuche sie nicht um und sie liefen weiter herum und steckten andere Leute an, so wie Typhoid Mary es tat. Einige Wissenschaftler glauben, dass der mysteriöse Grund dafür ein zweiter ›Träger‹-Virus ist, der den ersten davon abhält, diese Menschen umzubringen.«
    »So wie einen die Kuhpocken davor schützen, die Blattern zu bekommen?«
    »Nein, nicht wirklich. In diesem Fall kommt man tatsächlich mit dem tödlichen Virus in Kontakt, aber der Träger hält einen am Leben und infektiös.« Sie rieb sich über den Nacken. »Alex sucht nach einem Träger, der verhinderte, dass man weder an der Pest noch an Milzbrand starb.«
    »Hat sie gesagt, warum?«
    Leann zuckte mit den Schultern. »Sie murmelte etwas über eine Forschungsarbeit. Wenn Sie mich fragen, dann sucht sie das Ende des Regenbogens. Sie könnte in der Lage sein, die Existenz eines einzelnen Trägers zu beweise n – jedenfalls theoretisch. Aber einen doppelten Träger?« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist wissenschaftliche Fiktion.«
    Ein Gedanke kam John. »Hat Alex irgendetwas darüber gesagt, dass sie wieder in Übersee arbeiten will?«
    »Kein Wort, aber ich glaube nicht, dass sie das tun würde. Ich meine, Alex hat sich niemals beklagt, während wir im Friedenscorps waren, aber sie musste sich fast zu Tode schuften. Das Corps verlangt viel von Ärzten, weil sie kaum jemals welche bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass sie ziemlich erleichtert war, als es vorbei war. Oh Scheiße.« Leann warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und holte einen weiteren, dünneren Umschlag aus ihrer Tasche. »Das hier ist eine Kopie der Impfunterlagen, die Alex wollte. Ich hätte sie fast vergessen.«
    John nahm den Umschlag. »Hat sie gesagt, wofür sie die braucht?«
    »Nur, dass sie ihre Impfunterlagen verloren hat und sicher sein wollte, welche Immunisierungen sie damals erhielt.« Leann kicherte plötzlich. »Ich hoffe, Alex versucht nicht, anhand der Antikörper in ihrem Blut die mögliche Existenz eines Trägers zu beweisen. Das zählt nicht, es sei denn, man hätte im vierzehnten Jahrhundert gelebt.«
    »Warum sollte sie ihr eigenes Blut verwenden?«
    »Das Außenministerium hat es mit der Immunisierung wirklich übertrieben in dem Jahr, in dem wir ins Friedenscorps eintraten.« Leann rieb sich über den Arm, als erinnere sie sich an die Spritzen. »Ich und Alex und ein paar andere Leute bekamen spezielle Impfungen, bevor man uns unsere Visa ausstellte. Wir wurden gegen den gleichen Kram geimpft, über den sie forscht.« Als John sie verständnislos ansah, fügte sie hinzu: »Pest und Milzbrand.«
    Michael verfolgte Alexandra nicht. Nachdem er sich aus seiner Hose befreit hatte, riss er sie auseinander und stieg nackt ins Auto.
    Er hätte sie dafür umbringen können.
    Das Autotelefon schellte, und Michael riss den Hörer aus dem Halter. »Cyprien.«
    »Du klingst verärgert, mon ami .« Die Stimme war leicht, spöttisch, eine Stimme aus den Salons und Ballsälen einer längst vergangenen Zeit. »Hat dir der Regen die Jagd verdorben oder war es la petite jeune fille ?«
    Michael fuhr auf den Randstreifen und parkte den Wagen. »Komm zum Haus, und wir besprechen das.«
    Lucan lachte. »Ich war

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