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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ihn an Fleischerhaken aufgehängt.«
    »Dann muss ich auch Aufnahmen von seinem Rückgrat machen.« Sie richtete sich auf und presste für einen Moment die Hand auf ihre Augen. »Ich möchte wissen, wer ihm das angetan hat und warum.«
    »Es sind sehr böse Männer, die unsere Art vernichten wollen.« Michael dachte an ihren Bruder, den Priester. »Wir werden später darüber sprechen. Jetzt hilf bitte Thierry und seiner Familie.«
    Sie betrachtete ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick. »Also gut, ich mache mich an die Arbeit. Schieb das mobile Röntgengerät hier rüber.«

15
    »Wie sind sie an Tacassi rangekommen?«, wollte Kardinal Stoss wissen.
    Orsini zuckte mit den Schultern. »Genauso wie sie an alle rankommen, über die Familie. Tacassis Onkel gehörte zur Bruderschaft, aber seine Großmutter mütterlicherseits war Französin.« Er blickte zu Gelina hinüber, die mit ihrem üblichen schmollenden Gesichtsausdruck dasaß. »Gott sei Dank hat jemand Tacassi in das Zimmer gehen sehen.«
    »Ich habe ihm nie getraut«, meinte Gelina. »Er hat zu viele Fragen gestellt.«
    »Er wurde geschickt, um in meine Nähe zu kommen«, sagte Stoss mit scharfer Stimme. »Ich hätte sein Ziel sein sollen.«
    »Da wir Tacassi nicht mehr befragen können, werden wir es nie herausfinden«, erwiderte Orsini. »Hätte Schwester Gelina mehr Selbstbeherrschung, dann hätte ich jedes Fitzelchen an Informationen über die Darkyn aus ihm herausgepresst.«
    »Ihr habt genug Informationen.« Gelina legte eine Hand an ihr Gesicht. »Dieses Schwein von Amerikaner war so stark, dass er mir fast den Kiefer gebrochen hat. Er hätte schwach und wehleidig und ängstlich sein sollen. So wie all die anderen.« Sie wirkte eher verwirrt als wütend.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass die Halluzinationen durch das Beruhigungsmittel, das Tacassi Keller gegeben hat, nicht richtig funktioniert haben.« Stoss lächelte Gelina an. »Sie haben wirklich gut mitgedacht in dieser Sache und mitgespielt. Allein die Fotos würden in jedem Land für eine Verurteilung sorgen.«
    Sie schnaubte. »Ich hatte kaum eine Wahl.«
    Orsini war Zeuge dessen gewesen, was John Keller unter dem Einfluss des Hexengebräus an Drogen, das man ihm verabreicht hatte, getan hatte. Und er hatte es ehrlich gesagt genossen, die sadistische Gelina flach auf dem Rücken liegen zu sehen, diesmal selbst missbraucht, Opfer statt wie sonst die Täterin. »Keller ist stark, nicht wahr?«
    »Er hat getan, was er konnte.« Sie rieb mit den Fingern über die verblassten Blutergüsse auf beiden Seiten ihres Kinns. »Aber am Ende war er wie alle anderen, hat gegrunzt und gezuckt. Jeden Mann kann man in die Knie zwingen.«
    »Nicht nur Männer.« Orsini erinnerte sich an die dumpfen Töne, die sie von sich gegeben hatte, und an ihre feuchten Augen.
    Gelina gab ihre vorgetäuschte Gelassenheit auf und fing an, ihn in Gossenitalienisch leise und auf das Übelste zu verfluchen.
    »Das reicht jetzt, Schwester«, sagte der Kardinal. »Sie werden Keller überwachen, während er in Amerika ist, und Hightower Bericht erstatten. Tun Sie, was der Bischof sagt. Noch Fragen?«
    »Nein.« Gelina sah Orsini direkt an. »Aber ich will diesmal kein Geld. Wenn es vorbei ist, will ich Keller.«
    »Sie können das mit ihm nicht in Chicago tun.« Orsini hatte geholfen, den letzten Mann zu beseitigen, den sie als Gegenleistung verlangt hatte. Es war keine besonders anstrengende Aufgabe gewesen. Gelina hatte nicht viel zum Verbrennen übrig gelassen.
    »Ich weiß schon, wo ich ihn hinbringen kann«, meinte sie. »Und ich brauche einen Monat dafür. So lange wird er durchhalten.«
    Der Kardinal betrachtete sie nachdenklich. »Achten Sie darauf, dass das hier nicht persönlich wird, Gelina. Keller ist nur ein Job, wie die anderen. Nicht mehr.«
    »Ja, Eure Exzellenz.«
    Er machte das Zeichen des Kreuzes. »Geh in Frieden.«
    Sie lächelte verschlagen, bevor sie aufstand und das Zimmer verließ.
    Der Kardinal nickte Orsini zu, der die Tür hinter ihr abschloss. »Sie machen sich zu Unrecht Sorgen wegen ihr. Sie hegt Groll gegen ihn, das ist alles.
    »Wie Sie meinen, Eure Exzellenz.« Orsini machte sich mehr Sorgen über Gelinas anderen Groll und gab ihr persönlich nur noch sechs Monate bis ein Jahr, bevor ihre unglaubliche Sittenlosigkeit außer Kontrolle geriet und sie ganz verschlang.
    »Es liegt an diesem verdammten Amerikaner«, meinte der Kardinal milde. »Warum konnte er sich nicht einfach zurücklehnen und es

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